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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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verstärkte den Griff um Gabriels Arm, als der Konsul schließlich wieder auftauchte, mit einer kleinen Flasche in der Hand, die scheinbar Sprudelwasser enthielt.
    Doch Gabriel schätzte, dass das Getränk sehr wahrscheinlich mit einem guten Schuss Alkohol versetzt war. »Was denn, nichts für uns?«, fragte er, erntete dafür aber einen scharfen Blick von seinem Bruder und ein säuerliches Lächeln vom Konsul. Gabriel erkannte, dass er nicht wusste, ob Wayland eine Familie und möglicherweise Kinder besaß. Er war einfach nur der Konsul.
    »Habt ihr Jungs auch nur den Hauch einer Ahnung, in welcher Gefahr ihr schwebt?«, fragte Wayland.
    »Gefahr? Wegen Charlotte?« Gideon klang skeptisch.
    »Nein, nicht wegen Charlotte.« Der Konsul wandte sich nun beiden Brüdern zu. »Euer Vater hat nicht einfach nur gegen das Gesetz verstoßen – er hat es mit Füßen getreten. Er hat nicht nur Geschäfte mit Dämonen getrieben, sondern das Bett mit ihnen geteilt. Ihr beide seid Lightwoods – die einzigen noch lebenden Nachkommen dieser Familie. Ihr habt weder Cousins noch Onkel oder Tanten. Ich könnte dafür sorgen, dass eure gesamte Familie aus den Annalen der Nephilim gestrichen wird und ihr beide, mitsamt eurer Schwester, auf die Straße geworfen werdet, wo ihr dann entweder verhungert oder euch euren Lebensunterhalt inmitten der Irdischen erbetteln müsst. Ich hätte jedes Recht dazu, dies zu tun. Und was glaubt ihr, wer wohl zu euch stehen würde? Wer zu eurer Verteidigung den Mund aufmachen würde?«
    Gideon war bleich geworden und die Knöchel seiner Finger, die noch immer Gabriels Arm umklammerten, traten weiß hervor. »Das ist nicht fair«, protestierte er. »Wir haben von alldem nichts gewusst. Mein Bruder hat unserem Vater vertraut. Er kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden …«
    »Er hat ihm vertraut? Dein Bruder hat ihm den Todesstoß versetzt, oder etwa nicht?«, konterte der Konsul. »Natürlich, ihr habt alle euren Teil beigetragen, aber sein coup de grâce hat euren Vater schließlich niedergestreckt – was darauf hindeutet, dass er sehr wohl wusste, was euer Vater war.«
    Gabriel spürte, dass Gideon ihn besorgt musterte. Die Luft im Saal war warm und stickig und raubte ihm den Atem. Die Frau auf der Bühne sang inzwischen ein Lied namens »Die Olly hat drei nette Kavaliere«. Dabei stampfte sie im Rhythmus der Musik mit einem Gehstock auf den Boden, sodass die Bühnenbretter bebten.
    »Die Sünden der Väter … Ihr könnt und werdet für die Vergehen eures Vaters bestraft werden, wenn ich es so will. Was wirst du tun, Gideon, wenn deinen Geschwistern die Runen entzogen werden? Wirst du tatenlos danebenstehen und zusehen?«
    Gabriels rechte Hand zuckte; wenn Gideon nicht schneller gewesen wäre und sein Handgelenk festgehalten hätte, hätte er den Arm ausgestreckt und den Konsul an der Gurgel gepackt.
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte Gideon mit beherrschter Stimme. »Sie haben uns doch nicht hierher gebracht, um uns Angst einzujagen – Sie wollen irgendetwas anderes. Und wenn es sich dabei um eine einfache oder legale Sache handeln würde, hätten Sie das nicht hier, sondern in der Stadt der Stille angesprochen.«
    »Schlauer Junge!«, bemerkte der Konsul. »Ich will, dass ihr mir einen kleinen Gefallen erweist. Wenn ihr das für mich übernehmt, kann ich zwar noch immer nicht verhindern, dass Lightwood House konfisziert wird, aber ich werde dafür sorgen, dass ihr eure Ehre und euren Namen, euer Anwesen in Idris und euren Platz als Schattenjäger behaltet.«
    »Und was genau sollen wir für Sie erledigen?«
    »Ich möchte, dass ihr Charlotte observiert. Insbesondere ihre Korrespondenz. Teilt mir mit, welche Briefe sie erhält und verschickt, vor allem die von und nach Idris.«
    »Sie wollen, dass wir sie bespitzeln«, stellte Gideon mit tonloser Stimme fest.
    »Ich wünsche keine weiteren Überraschungen wie die mit eurem Vater«, erwiderte Wayland. »Charlotte hätte seine Erkrankung niemals vor mir geheim halten dürfen.«
    »Sie hatte keine andere Wahl«, erklärte Gideon. »Das Ganze war Teil der Vereinbarung, die die beiden getroffen hatten …«
    Der Konsul presste die Lippen zusammen. »Charlotte Branwell hat nicht das Recht, Vereinbarungen dieses Ausmaßes ohne mein Einverständnis zu treffen. Ich bin ihr Vorgesetzter. Sie sollte und darf sich nicht auf diese Weise über mich hinwegsetzen. Sie und diese Gruppe im Institut verhalten sich so, als lebten sie in ihrem eigenen Land

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