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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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einfach“, sagte er lakonisch.
    Milli war zu verdattert, um zu protestieren und tat, wie verlangt. Sofort ließ sich die Stimme von neuem vernehmen. „Sei gegrüßt Emilie Fischer! Wollen wir gleich mit der Verbindung beginnen?“
    Weil sie nichts erwiderte, fragte Chong: „Mit was beginnen?“
    Eliza antwortete nicht.
    „Frag du mal“, befahl Chong, „mit mir spricht sie offenbar nicht.“
    Milli atmete ein paar Mal flach und hektisch ein, zog die Schultern hoch und sagte betont höflich: „Eliza, wäre es möglich, dass du auch seine Fragen beantwortest. Chong ist mein Freund, und ich vertraue ihm.“
    „Ich lege ein Profil von ihm an“, sagte Eliza mit Bestimmtheit, „wie lautet bitte sein Name?“
    „Ein Profil? Was für ein Profil denn?“
    „Seine Gehirnwellen erzeugen ein Magnetfeld, das seinen Kopf umgibt. Jeder Mensch verfügt über eine individuelle elektromagnetische Signatur. Die speichere ich.“
    „Ah, ja …“, Milli sah fragend Chong an.
    „Ist schon okay“, sagte er.
    Er heißt Chong Dachs“, sprach Milli weiter, „mit Ceha am Anfang.“
    „Chong Dachs, nimmst du bitte unter dem Scanner platz.“
    Eine Klappe öffnete sich, und ein futuristisches Gerät erschien. Chong beäugte das Gebilde misstrauisch, setzte sich dann aber gehorsam darunter.
    „Es prickelt … so stelle ich mir eine Ultraschalldusche vor“, flüsterte er.
    „Danke. Dein Profil ist erstellt, Chong Dachs.“
    „Also gut, Eliza“, sagte Milli, während sie vorsichtig mit der Hand die schmale Bank, die sich um die mittlere Röhre legte, entlang fuhr. „Was wäre das für eine Verbindung, mit der du gleich beginnen willst?“
    Eliza antwortete sofort: „Sie besteht darin, dass du mit meinem neuralen Interface verbunden wirst und direkt mental steuern kannst.“
    Milli lachte nervös, „und dass muss jetzt sofort sein?“
    „Nein“, entgegnete Eliza knapp.
    „Hast du mich nur am Netzhautscan erkannt?“, fragte Milli weiter.
    Eliza hielt einen kurzen Vortrag über Gehirnwellen und elektromagnetischen Feldern bei Menschen. Hört sich alles ziemlich allgemein an, dachte Milli, eine richtige KI würde präziser antworten.
    „Eine herkömmlich binäre KI bin ich nicht“, sagte Eliza prompt. „Du wirst es feststellen.“
    Milli guckte bestürzt.
    „Sie liest meine Gedanken“, flüsterte sie Chong zu.
    „Elektromagnetische Gedankenverbindung eben“, Chong zuckte die Schultern, „sie hat schon damit angefangen.“
    „Könnten wir sofort mit dir los fliegen?“, fragte Milli.
    „Ich bin startbereit, sobald die Kalibrierung auf deine Gehirnwellen erfolgt ist und deine Molekularstruktur flexibler reagiert.“
    „Hm … und wie funktioniert das?“
    „Du setzt dich ungefähr neunzig Minuten unter den Scanner und den Rest überlässt du mir. Am besten allein.“
    Milli sah Chong zweifelnd an.
    „Kein Problem“, sagte Chong, „ich komme rechtzeitig zurück, okay?“
    Milli nickte.
    Sobald Chong weg war, drosselte Eliza das Licht.
    „Setz bitte den cerebralen Induktor auf“, sagte sie dann, „du findest ihn in der Schublade neben der Konsole.“
    Dort war nichts zu sehen. Aber als Milli an der Wand herumfummelte, tat sich eine Schublade auf. Drin war eine Art Kopfbedeckung: außen fest und innen weich. Milli setze sich den elastischen Helm auf und machte es sich auf dem Stuhl bequem.
    „Wozu soll die Kappe gut sein?“, fragte sie.
    „Dein Gehirn erzeugt elektromagnetische Wellen, wenn du denkst. Er verstärkt ihre Wirkung und erhöht zugleich deine Fähigkeit, Wellen zu empfangen.“
    „Na gut“, murmelte Milli und schloss die Augen.
    Eliza spielte abwechselnd einzelne Tonfolgen und eine ungewöhnlich klingende Musik über den Helm ein. Milli bemerkte, dass die Musik auch außerhalb des Helms zu hören war. Es fühle sich so an, als säße sie unter einer Klangdusche. Dann wurde sie müde und als es ihr so vorkam, sie könnte fliegen und durch Wände sehen, verlor sie das Bewusstsein.
     
    „Aufwachen“, hörte sie Eliza sagen. „Wir sind fertig.“
    Ich bin noch, war Millis erster Gedanke. Sie schüttelte sich und bemerkte, dass ihre Wahrnehmung verändert war. Das musste die Verbindung sein: Milli kam es so vor, als reichten ihre Nerven bis tief hinein in Elizas System. Sie registrierte Schutzschild, Antrieb, Tarnfunktion und eine Einschränkung: sie hatte nur Zugang zu Waffen, die defensiv waren. Die aber waren überzeugend. Auch die elektronische Kugel leuchtete ihr jetzt ein. Sie zeigte

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