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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hinzu.
    »Ja freilich, Doktor, denn von ihrem Vorderteil aus gibt
    man Signale . . .«
    »Werden Sie stoppen lassen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das tun soll. Was könnte die Scha-
    luppe auch von uns wollen?«
    »Das würden wir ja erfahren, wenn sie herangekommen
    ist.«»Pah!« stieß Kapitän Bugarach hervor, der nicht gewillt
    schien, seine Schraube noch einmal stillstehen zu lassen.
    Doktor Bruno gab seine Sache aber nicht sofort auf.
    »Da fällt mir ein«, fuhr er fort, ». . . wenn das nun der
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    verspätete Passagier wäre, der die ›Argèlès‹ noch zu errei-
    chen suchte.«
    »Jener Herr Dardentor . . . der die Abfahrt versäumt
    hatte?«
    »Und der sich in eine Schaluppe geworfen haben wird,
    um uns noch einzuholen!«
    Das konnte ja recht gut zutreffen, denn offenbar fuhr die
    Schaluppe mit größtmöglicher Geschwindigkeit und ver-
    suchte an den Dampfer heranzukommen, als dieser aufs
    offene Meer abschwenkte. Und ebenso lag die Annahme
    nah, daß es sich dabei um den Nachzügler handelte, des-
    sen Nichterscheinen die Familie Désirandelle so bitter be-
    klagte.
    Kapitän Bugarach war nun doch nicht der Mann, den
    Fahrpreis für einen Platz der ersten Kajüte der kleinen Be-
    schwerde eines Aufenthalts von wenigen Minuten zum Op-
    fer zu bringen. Er fluchte zwar ein paarmal recht lästerlich,
    erteilte nach dem Maschinenraum aber doch Befehl zum
    Stoppen.
    Der Dampfer glitt noch 1 Kabellänge weiter, lief dann
    langsamer und blieb schließlich stehen. Da ihn der Seegang
    aber von seitwärts her traf, begann er, zum großen Leidwe-
    sen der männlichen und weiblichen Passagiere, die schon
    die Vorboten der Seekrankheit spürten, etwas stärker zu
    rollen.
    Die Schaluppe schoß inzwischen mit solcher Schnellig-
    keit heran, daß ihr Vordersteven oft ganz über das schäu-
    mende Wasser aufragte. Schon konnte man einen auf ih-
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    rem Vorderteil stehenden Mann erkennen, der seinen Hut
    schwenkte.
    In diesem Augenblick wagte sich Herr Désirandelle noch
    einmal auf die Eisenleiter der Kommandobrücke und fragte
    Doktor Bruno, der noch beim Kapitän stand:
    »Worauf warten Sie denn?«
    »Dort auf jene Schaluppe«, erklärte ihm der Doktor.
    »Und was will sie wohl von uns?«
    »Sie wird uns jedenfalls noch einen Passagier bescheren,
    wahrscheinlich den, der sich verspätet hatte.«
    »Herrn Dardentor?«
    »Ja, Herrn Dardentor, wenn er so heißt.«
    Herr Désirandelle ergriff das Fernrohr, das ihm der Dok-
    tor reichte, und nach vielen vergeblichen Versuchen gelang
    es ihm, die Schaluppe in das gar zu schwankende Gesichts-
    feld des Instruments zu bringen.
    »Ja . . . wahrhaftig . . . er ist es!« rief er erfreut.
    Dann beeilte er sich, der Mutter des Agathokles die frohe
    Botschaft zu überbringen.
    Die Schaluppe war nur noch wenige Kabellängen von
    der ›Argèlès‹ entfernt, die von dem Übelkeit erregenden
    Seegang geschaukelt wurde, während der überschüssige
    Dampf mit ohrzerreißendem Prasseln aus den Sicherheits-
    ventilen abblies.
    Die Schaluppe legte eben an der Schiffswand an, als Herr
    Désirandelle, der nach dem Besuch bei seiner Gattin noch
    etwas bleicher aussah, auf dem Verdeck erschien.
    Sofort wurde eine Strickleiter mit hölzernen Sprossen
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    über die Reling des Dampfers hinabgelassen und legte sich
    an dessen Seite an.
    Der Passagier entlohnte noch den Schaluppenführer
    und mußte dies wahrscheinlich in königlicher Weise getan
    haben, denn er wurde mit einem »schönen Dank, euer Gna-
    den!« belohnt, von dem die Lazzaroni allein das Geheimnis
    zu besitzen scheinen.
    Einige Sekunden darauf schwang sich der Nachkömm-
    ling, dem sein Diener mit einer großen Reisetasche folgte,
    über die Schanzkleidung, sprang auf das Verdeck und grüßte
    lächelnd und sich gewandt verbeugend nach allen Seiten.
    Dann trat er auf Herrn Désirandelle zu, der schon im
    Begriff war, ihm Vorwürfe zu machen.
    »Na . . . da wären wir ja, dickes Papachen!« rief er und
    klatschte dem Männchen freundschaftlich auf den wohlge-
    nährten Leib.
    3. KAPITEL
    Worin der liebenswürdige Held der Geschichte anfängt,
    sich in den Vordergrund zu stellen
    Herr Dardentor – mit dem Vornamen Clovis – erblickte das
    Licht der Welt 45 Jahre vor Anfang dieser Erzählung am
    Logeplatz 4 im alten Ruscino, das früher Hauptstadt von
    Roussillon war und heute der Hauptort der Ostpyrenäen ist,
    in dem berühmten und hochpatriotischen Perpignan. Der
    Typus Clovis Dardentors ist in dieser

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