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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Teil an der Kälte lag, die im Auto herrschte. Trotz Wolldecke und Steppjacke fror ich sehr. Ich lag reglos, kalt, unfähig, mich zu rühren, schweigend. Immer wieder machten meine Gedanken sich selbstständig, schweiften ab.
    Dann kroch schreckliche Angst in mir hoch.
    Bill hatte sich bewegt. Dann rührte er sich wieder, gab einen Schmerzenslaut von sich. Als sein Körper sich anspannte, wußte ich, daß er mich gerochen hatte.
    „Bill", krächzte ich mit so steifen Lippen, daß ich sie kaum bewegen konnte „Bill? Ich bin's. Sookie. Bill? Wie geht es dir? Wir haben zwei Flaschen Blut. Trink einen Schluck. Jetzt sofort!"
    Er schlug seine Fänge in mich.
    In seinem Hunger machte er nicht den geringsten Versuch, mir irgend etwas zu ersparen. Es tat einfach grauenhaft weh.
    „Bill, ich bin es!" sagte ich und fing an zu weinen. „Bill, ich bin das! Tu mir das nicht an. Bill? Ich bin's, Sookie. Wir haben TrueBlood hier."
    Aber er hörte einfach nicht auf. Ich redete und redete, und er schluckte und schluckte, und mir wurde immer kälter, und ich wurde immer schwächer. Mit beiden Armen drückte er mich an sich, und es hatte keinen Sinn, mich zu wehren, denn das hätte ihn nur noch mehr erregt. Er hatte ein Bein über mich geworfen und hielt mich fest umklammert.
    „Bill", flüsterte ich, wobei mir in den Sinn kam, daß es unter Umständen schon viel zu spät sein mochte. Ich hatte kaum noch Kraft, aber mit der, die mir verblieben war, kniff ich Bill ins Ohr. „Hör mir doch bitte zu, Bill!"
    „Au!" sagte mein Vampir da mit rauher Stimme. Es klang, als sei sein Hals wund. Er hatte aufgehört, sich Blut zu holen, denn nun hatte sich bei ihm eine andere Begierde geregt, die eng mit dem Trinken verknüpft ist. Seine Hände zerrten an meiner Trainingshose, zog sie mir vom Leibe, und dann gab es eine Menge Herumfummeln und Neuordnen von Gliedern, seinen und meinen, und dann krümmte er sich leicht zusammen und drang ohne jegliches Vorspiel in mich ein. Ich schrie, und er preßte mir die Hand vor den Mund. Ich weinte und schluchzte; meine Nase war voller Rotz, ich wollte - ich mußte durch den Mund atmen! Nun schlug ich alles in den Wind, was mich bisher noch gebremst hatte und kämpfte wie eine Wildkatze um mein Leben. Ich biß und kratzte und trat um mich, wobei es mir völlig egal war, wieviel Sauerstoff ich dabei verbrauchte und es mich nicht die Bohne scherte, ob ich Bill vielleicht noch wütender machte, als er ohnehin schon war. Ich mußte ganz einfach wieder Luft kriegen, ich mußte atmen können.
    Nach wenigen Sekunden ließ Bill die Hand sinken, mit der er mir den Mund zugehalten hatte, und hörte auch auf, sich zu bewegen. Keuchend und zitternd holte ich ein ums andere Mal tief Luft; dann weinte ich lauthals, ein Schluchzer reihte sich nahtlos an den anderen.
    „Sookie?" fragte Bill unsicher. „Sookie?"
    Ich war nicht in der Lage zu antworten.
    „Du bist es wirklich", sagte er dann mit einer ganz heiseren, fragenden Stimme. „Du bist es. Du warst also wirklich da, in diesem Zimmer?"
    Ich versuchte ja, mich zusammenzureißen, aber mir war ganz schwarz vor Augen, und ich hatte Angst, bald in Ohnmacht zu fallen. Irgendwann dann gelang es mir, ganz leise seinen Namen zu flüstern: „Bill."
    „Du bist es. Ist alles in Ordnung mit dir?"
    „Nein", sagte ich, und es klang fast entschuldigend. Immerhin war es ja Bill gewesen, nicht ich, den man gefangengehalten, den man gefoltert hatte.
    „Habe ich ..." Er hielt inne und schien sich auf das Schlimmste einzurichten. „Habe ich mehr Blut getrunken, als ich hätte trinken dürfen?"
    Darauf konnte ich nicht antworten, es schien mir einfach zu viel Mühe zu kosten. Still legte ich ihm die Hand auf den Arm.
    „Irgendwie scheine ich in einer Art Schrank mit dir geschlafen zu haben", fuhr Bill fort. „Hattest du - warst du freiwillig daran beteiligt?"
    Verneinend schüttelte ich den Kopf. Dann ließ ich ihn wieder auf Bills Arm sinken.
    „Oh nein", flüsterte er. „Nein!" Er zog sich aus mir zurück, und es folgte zum zweiten Mal einiges Gefummel, wobei er wohl meine und, nehme ich an, auch seine Kleider wieder sittsam zurechtzog. Dann tastete er mit den Händen seine Umgebung ab. „Kofferraum eines Autos", murmelte er.
    „Ich brauche Luft", sagte ich mit einer Stimme, die so schwach war, daß man sie fast nicht hören konnte.
    „Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Sofort schlug Bill ein Loch in den Deckel des Kofferraums. Er war stärker. Wie schön für

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