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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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mehr ganz so verflossene, wenn sie sich in seiner Tiefgarage herumtrieb! - mich eingesperrt hatte.
    Ob sie hier auf meine Rückkehr gewartet hatte? Um zu sehen, ob ich zu Alcide zurückkehren würde? Oder war sie irgendwo im Wahnrausch der Vollmondnacht mit ihrem Ex-Geliebten zusammengetroffen? Debbie war äußerst wütend darüber gewesen, Alcide in meiner Begleitung anzutreffen - viel wütender, als ich für möglich gehalten hätte. Entweder liebte sie den Werwolf, oder sie war extrem besitzergreifend veranlagt.
    Nicht, daß Debbies Motive in diesem Augenblick wirklich eine Rolle gespielt hätten! Meine Sorge galt dem Sauerstoff. Zum ersten Mal in meiner Bekanntschaft mit Bill hatte ich das deutliche Gefühl, mich glücklich preisen zu dürfen, weil mein Liebster nicht atmete.
    Ich achtete streng darauf, selbst ganz flach und gleichmäßig Luft zu holen und untersagte mir, panisch nach Luft zu schnappen und wild um mich zu schlagen. Statt dessen zwang ich mich dazu, mir meine Situation in allen Einzelheiten auszumalen und alle Eventualitäten durchzuspielen. Gut, ich war um ungefähr dreizehn Uhr im Kofferraum gelandet war. Bill würde gegen siebzehn Uhr erwachen, wenn es dunkel wurde. Er war sehr erschöpft, also konnte es sein, daß er länger schlief, aber spätestens um achtzehn Uhr dreißig würde er wach sein. Das stand fest. Sobald er wach war, würde er uns aus dem Kofferraum befreien können. Oder? Konnte es sein, daß er zu schwach dazu war? Immerhin war er schwerverletzt, und seine Wunden würden eine Weile brauchen, um zu heilen, auch wenn er Vampir war. Ehe er sich wieder ganz auf der Höhe würde fühlen können, brauchte er viel Blut und Ruhe, Bill hatte eine Woche lang keinen Tropfen Blut zu sich genommen. Kaum war ich in meinen Überlegungen so weit gekommen, da wurde mir auch schon kalt bis ins Mark.
    Sehr kalt.
    Bill würde hungrig sein. Wirklich, wirklich hungrig. Zum Verrücktwerden hungrig.
    Direkt neben ihm lag ich - ein Schnellimbiß sozusagen.
    Ob er merken würde, wer ich war? Würde er das wissen? Würde er es rechtzeitig mitbekommen, so daß er sich noch bremsen konnte?
    Mehr als diese generellen Überlegungen schmerzte die Vorstellung, es könne ihm am Ende gleichgültig sein; ihm sei womöglich gar nicht mehr genug an mir gelegen, so daß es ihn zum Aufhören bewegen würde, wenn er mich erkannte. Vielleicht saugte, lutschte und schluckte er ja einfach nur, bis ich ganz ausgeblutet war, ohne sich um mich zu scheren. Er hatte eine Affäre mit Lorena gehabt und zugesehen, wie ich die Frau vor seinen Augen umgebracht hatte. Zugegeben, sie hatte ihn verraten und gefoltert, das hätte seine Leidenschaft theoretisch auf der Stelle auslöschen müssen. Aber sind nicht eigentlich alle Beziehungen irgendwie verrückt?
    „Ach Scheiße!" Selbst meiner Großmutter wäre an dieser Stelle kein anderer Spruch eingefallen.
    Ruhe bewahren! Ich mußte darauf achten, so flach und langsam zu atmen wie möglich, so wenig Luft zu verbrauchen wie irgend denkbar. Erst einmal mußte ich Bills Körper und meinen eigenen umarrangieren, um es zumindest ein wenig bequemer zu haben. Was war ich froh, im größten Kofferraum zu liegen, den ich je gesehen hatte; nur so war ein Manövrieren mit zwei Körpern überhaupt realisierbar. Bill lag schlaff da - kein Wunder, er war ja schließlich tot. So konnte ich ihn herumschubsen, wie ich wollte, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen. Da es in unserem Gefängnis sehr kalt war, versuchte ich außerdem, Bill teilweise aus der Decke zu wickeln, um mir diese dann mit ihm teilen zu können.
    Nicht nur kalt war es hinten im Lincoln, es war noch dazu sehr dunkel. Ich würde den Entwicklern dieses Fahrzeugs einen Brief schreiben und ihnen mitteilen können, daß ich jederzeit bereit war, die Lichtundurchlässigkeit des Kofferraums ihres Produktes zu bezeugen - wenn Lichtundurchlässigkeit denn überhaupt das richtige Wort dafür war. Vorausgesetzt, ich käme hier heil und lebend wieder raus. Ich ertastete die beiden Flaschen Blut, die Eric uns bereitgelegt hatte - ob Bill sich damit zufriedengeben würde?
    So gingen mir viele Gedanken durch den Kopf, und plötzlich erinnerte ich mich auch an einen Artikel, den ich einmal im Wartezimmer meines Zahnarztes in einem Nachrichtenmagazin entdeckt hatte. In dem Artikel war von einer Frau berichtet worden, die man entführt und in den Kofferraum ihres Autos gesperrt hatte. Seitdem war diese Frau überall im Land unterwegs

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