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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Posten im Stich gelassen hast.' „Ja, Ma'am. Apartment 504?"
    „Welch ein Gedächtnis", lobte ich, woraufhin sich das Narbengesicht des Mannes knallrot färbte.
    „Das gehört zu meinem Job", sagte er beiläufig und gab mir eine Plakette mit eingestanzter Nummer, die ich auf dem Armaturenbrett ablegte. „Würden Sie mir die einfach wiedergeben, wenn Sie abreisen? Sollten Sie allerdings dauerhaft hier einziehen wollen, dann müssen Sie ein Formular ausfüllen, das wir hier vorrätig haben, und dann bekommen Sie eine richtige Vignette. Das heißt", fügte er hastig hinzu, wobei er fast ein wenig stotterte, da die Sache ihm peinlich schien, „Mr. Herveaux muß das Formular ausfüllen. Er ist der Wohnungseigentümer."
    „Aber natürlich!" sagte ich. „Kein Problem." Ich winkte dem Mann fröhlich zu, und er zog sich in sein Kabäuschen zurück, um die Schranke zu betätigen.
    Dann fuhr ich in die dunkle Tiefgarage, und mich überkam das Gefühl grenzenloser Erleichterung, das einen nun einmal überkommt, wenn man die Gewißheit hat, eine große Hürde genommen zu haben.
    Ein wenig verspätet setzte jedoch kurz danach die Reaktion auf all das ein, was hinter mir lag. Am ganzen Leibe schlotternd zog ich den Schlüssel aus dem Zündschloß. Ein paar Reihen weiter meinte ich Alcides Pick-up stehen zu sehen, aber ich war so tief in die Garage hineingefahren, wie es irgend ging und stand nun - zum Glück hatte sich das so ergeben - weit von allen anderen Fahrzeugen entfernt in der dunkelsten Ecke der Garage. Weiter hatte ich nicht geplant. Ich hatte keine Ahnung, was ich als Nächstes tun sollte. Ich hatte nie geglaubt, daß ich überhaupt bis hierher kommen würde. Ich schmiegte mich in die bequemen Polster des Lincoln, fest entschlossen, mich nur eben mal kurz eine Minute zu entspannen, nur so lange, bis meine Hände nicht mehr zitterten und ich getrost aus dem Wagen steigen konnte. Ich hatte die ganze Fahrt vom Palais bis hierher die Heizung auf vollen Touren laufen lassen, so daß es im Auto warm wie in einem Backofen war.
    Als ich erwachte, hatte ich ein paar Stunden lang geschlafen.
    Im Auto war es kalt, und mir war trotz der gestohlenen Steppjacke womöglich noch kälter. Steif kletterte ich vom Fahrersitz, und dann dehnte und streckte ich mich, um meine verspannten Muskeln zu lockern.
    Ob ich rasch einmal einen Blick auf Bill werfen sollte? Bestimmt war er im Kofferraum hin- und hergerollt - da mußte ich sicherstellen, daß er noch vollständig zugedeckt war.
    Eigentlich wollte ich ihn nur wiedersehen. Beim bloßen Gedanken daran klopfte mein Herz schneller - was für eine Vollidiotin ich doch war!
    Rasch überprüfte ich den Abstand des Lincoln zu dem kleinen Streifen Licht, der durch die Garageneinfahrt drang und befand, daß wir weit genug von dieser Lichtquelle entfernt waren. Noch dazu hatte ich den Wagen so geparkt, daß sich der Kofferraum entgegengesetzt zur Garageneinfahrt befand.
    Unfähig, der Versuchung noch länger zu widerstehen, trat ich ans Heck des Lincoln. Ich drehte den Schlüssel im Kofferraumschloß, zog ihn wieder heraus, nachdem das Schloß aufgeschnappt war und steckte ihn in die Jackentasche. Dann sah ich zu, wie der Deckel des Kofferraums langsam aufging.
    Die Garage lag im Dämmerlicht, viel konnte ich also nicht sehen; selbst die fransige gelbe Decke war kaum zu erkennen. Aber erst einmal hatte es den Anschein, als sei Bill nach wie vor gut zugedeckt. Ich beugte mich ein wenig vor, um eine Ecke der Decke zurechtzuzupfen, die Bills Kopf bedeckte, und dann erhielt ich eine kurze, wirklich ganz kurze Warnung, die kaum mehr als eine Sekunde gedauert haben kann. Das Geräusch einer Schuhsohle auf Beton - dann erhielt ich von hinten einen kräftigen Schubs.
    Ich plumpste in den Kofferraum und landete auf Bill.
    Nach einer weiteren Sekunde und einem zweiten Schubs hatten sich auch meine Beine zu uns gesellt. Dann fiel die Kofferraumklappe zu.
    Nun waren Bill und ich also zusammen im Kofferraum des Lincoln eingesperrt.

       Kapitel 12
    Debbie. Das war Debbie gewesen, dachte ich. Nachdem ich meine anfängliche Panikattacke überwunden hatte, die länger dauerte, als ich zugeben mochte, versuchte ich, die letzten Sekunden vor meinem Sturz noch einmal genau zu rekonstruieren. Ich hatte Ansätze von Hirnströmen aufgeschnappt, genug, um mich wissen zu lassen, daß es sich bei meinem Angreifer um einen Wandler gehandelt hatte. Daraus schloß ich, daß Alcides Verflossene - seine nicht

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