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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wenn sie sagt, sie brächte eine Nachricht der Königin von Louisiana oder habe etwas, was sie Russel zurückgeben will..." Damit zuckte er die Achseln, als stünde es seiner Meinung nach außer Zweifel, daß uns schon eine passende Ausrede einfallen würde.
    Ich wollte aber wirklich nicht noch einmal dorthin zurückgehen müssen. Ich versuchte, an den armen Bubba zu denken, bemühte mich wirklich, mir über das Schicksal den Kopf zu zerbrechen, das ihm bevorstand - das ihn unter Umständen ja auch bereits ereilt hatte -, aber ich war so schwach, daß mir dies nicht richtig gelingen wollte.
    „Friedensgespräche? Weiße Fahne?" schlug ich krächzend vor. Dann räusperte ich mich. „Habt Ihr Vampire so was?"
    Eric schien nachzudenken. „Dann würde ich erläutern müssen, wer ich bin."
    Wie einfach Alcide zu lesen war, wenn er glücklich war! Gerade fragte er sich, wann er wohl endlich Debbie würde anrufen können.
    Ich tat den Mund auf, überlegte es mir dann aber wieder anders und schloß ihn - nur um ihn dann gleich darauf wieder aufzutun. Warum denn eigentlich nicht, Teufel noch eins? „Wissen Sie eigentlich, Alcide, wer mich in den Kofferraum geschubst und hinter mir die Haube zugeschlagen hat?" fragte ich meinen Gastgeber. Dessen grüne Augen richteten sich erschrocken auf mich. Sein Gesicht wurde starr, verschlossen, als fürchte er sich, Gefühle zu zeigen, die er nicht an die Oberfläche dringen lassen wollte. Wortlos drehte er sich um und verließ das Zimmer, wobei er die Tür hinter sich zuzog. Erst jetzt wurde mir bewußt, wo ich mich befand: wieder in eben dem Gästezimmer von Alcides Wohnung, das ich zuvor bereits bewohnt hatte.
    „Na sag schon, Sookie: Wer hat die böse Tat begangen?" wollte Eric wissen.
    „Seine Ex-Freundin. Nach letzter Nacht wohl nicht mehr ganz so ex."
    „Warum sollte sie das getan haben?" erkundigte sich Bill.
    Wieder ergab sich ein bedeutungsvolles Schweigen. „Sookie hat sich als Alcides neue Freundin ausgeben müssen, um sich Zutritt zum Club zu verschaffen", erklärte Eric dann äußerst taktvoll.
    „Oh!" meinte Bill. „Aber warum mußtest du denn überhaupt in den Club?"
    „Dir haben sie wohl ein paar Schläge zuviel auf den Hinterkopf verpaßt", erwiderte Eric kalt. „Sie wollte 'hören' , wohin man dich gebracht hat!"
    Da kamen wir nun aber viel zu nah an all die Dinge heran, über die Bill und ich erst einmal allein miteinander würden reden müssen.
    „Da wieder hinzugehen ist unklug", sagte ich also hastig. „Was haltet ihr statt dessen von einem Telefonanruf?"
    Die beiden starrten mich an, als würde ich mich gerade vor ihren Augen in einen Frosch verwandeln.
    „Was für eine ausgezeichnete Idee!" sagte Eric.
    * * *
    Die Telefonnummer des Palais ließ sich, wie sich schnell herausstellte, sehr einfach finden: Russel Edgingtons Anwesen stand unter seinem eigenen Namen im Telefonbuch, nicht etwa unter einem blumigen Titel wie 'Haus des Schreckens' oder 'Vampire unter sich.' Ich stürzte, während ich gedanklich daran arbeitete, die Geschichte, die ich gleich vortragen sollte, möglichst wasserdicht zu gestalten, den Inhalt eines großen, undurchsichtigen Plastikbehälters hinunter. Der Geschmack synthetischen Bluts war mir zutiefst zuwider, aber Bill bestand darauf, daß ich es trank und hatte es mir mit Apfelsaft vermischt. Ich versuchte, nicht hinzusehen, was ich mir da mit riesigen Schlucken einverleibte.
    Nachdem die beiden Vampire mich in Alcides Wohnung geschafft hatten, hatten sie mich gezwungen, das Blut unverdünnt zu trinken - ich hatte lieber nicht danach gefragt, wie das bewerkstelligt worden war.
    Zumindest verstand ich aber nun, warum sich die Kleidungsstücke, die Bernhard mir geborgt hatte, in einem so fürchterlichen Zustand befanden. Ich selbst sah aus, als hätte man mir die Kehle durchgeschnitten - dabei hatte Bill sie mit seinem äußerst schmerzhaften Biß ja lediglich aufgerissen. Mein Hals war immer noch sehr wund, aber insgesamt fühlte ich mich bereits wesentlich besser.
    Natürlich war die Wahl auf mich gefallen, als es darum ging zu bestimmen, wer denn nun bei Russel anrufen sollte. Bisher habe ich noch keinen Mann über sechzehn kennengelernt, der gern und freiwillig telefoniert.
    „Verbinden Sie mich bitte mit Betty Jo Pickard", teilte ich der Männerstimme mit, die sich im Palais am Telefon meldete.
    „Die ist beschäftigt", bekam ich prompt zu hören.
    „Ich muß aber umgehend mit ihr sprechen."
    „Sie ist anderweitig

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