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Club der gebrochenen Herzen

Club der gebrochenen Herzen

Titel: Club der gebrochenen Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Moggach
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ihren richtigen Namen gehasst. Wie lautet der? , habe ich gefragt. Und er hat gesagt, Penelope . Und das ist mein Name. Er hatte mit meinem Namen schon vorher geschlafen!« Sie brach in unfrohes Lachen aus. »Und dann habe ich sie kennengelernt, und sie war eine vergnügte Frau mittleren Alters mit Lippenstift auf den Zähnen. Und ich habe Jacquetta und einige der anderen kennengelernt, und mir ist klar geworden, sie waren genauso normal wie ich und Sie, wie unsereins, die wir hier sitzen. Er hat sie alle geliebt, genau wie ich alle möglichen Männer, und was mir richtig zugesetzt hat, war, dass ich an die Vergangenheit denken musste und an unsere Jugend und wie wir nie wieder diese Menschen sein würden, keiner von uns.«
    Sie musste Luft holen. Auch Monica atmete heftig. Trotz der Autoheizung kamen Atemwolken aus ihren Mündern.
    »Er hat nichts für mich übrig und ich nicht für ihn«, sagte Monica matt. »Und selbst wenn es ganz anders wäre, ich kann nicht damit umgehen. Ich kann nicht damit umgehen, verletzt zu werden. Dieser Mann, den ich gekannt habe, war verheiratet, aber ich habe ihn so sehr geliebt, ich habe gedacht, ohne ihn werde ich verrückt. Er hat mir die besten Jahre gestohlen, er hat die Kinder gestohlen, die ich nie bekommen habe, und ich schaffe das nicht noch einmal, und damit hat sich's.«
    »Machen Sie Buffy nicht für etwas verantwortlich, das Ihnen passiert ist. Auch er hat Schläge einstecken müssen, aber er ist jetzt bereit, das sehe ich. Warum lassen Sie sich nicht einfach auf ihn ein?«
    Monica drehte sich zu ihr hin und schaute sie an. »Warum tun Sie's denn nicht?«
    »Was?«
    »Sich auf Harold einlassen?«
    Pennys Herz machte einen Sprung. Sie zupfte an ihrem Frottee-Bademantel.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich habe den Blick in Ihren Augen gesehen. Auch ich kann ihn erkennen, wissen Sie.«
    Die Heizung brummte in der Stille. »Ich muss dringend aufs Klo«, sagte Penny. »Mir platzt gleich die Blase.«
    Monica lächelte. »Ich bin froh, Sie kennengelernt zu haben.« Sie küsste sie auf die Wange. »Viel Glück mit dem Badezimmer.«
    Penny stieg aus. Während sie zum Haus ging, konnte sie das abfahrende Auto hören.
    Buffy
    Buffy hatte eine schreckliche Nacht hinter sich. Schlaflosigkeit, Herzklopfen. Sein Rücken tat weh; sein lockerer Zahn pochte. Er selbst fiel allmählich auseinander, und das schon seit Jahren, aber in der finsteren Nacht hatte er das Gefühl völligen Zerfalls. Als er sich so unruhig herumwälzte, war der Hund auf dem Boden gelandet, und sogar er hatte ihn im Stich gelassen, hatte so lange gewinselt, bis er aus dem Zimmer durfte. Buffy war mutterseelenallein in seinem verrottenden Haus. Es war zwar voller Gäste, aber sie würden bald abreisen. Schwach vor Selbstmitleid dachte er: Ich spiele für niemanden die erste Geige.
    Monica schlief ein Stockwerk höher. In zwei Tagen wäre sie für immer aus seinem Leben verschwunden. Ihre Rede am Abend hatte ihn völlig verwirrt. Dieser coole, geschäftsmäßige Ton war der endgültige Beweis, falls es eines Beweises bedurfte, dass sie nichts als Verachtung für ihn hatte. Und doch zeigte ihr radikaler Plan, dass sie sich Gedanken über seine Situation gemacht hatte. Warum hatte sie sich überhaupt darauf eingelassen? Hatte ihr Berufsinstinkt einfach auf eine Herausforderung reagiert, oder lag ihr wirklich am Herzen, wie es ihm und seinem Etablissement erging? Sie hatte erregt geklungen, das konnte allerdings auch der Alkohol gewesen sein. Wie hübsch sie doch in ihrem dunkelblauen Hosenanzug dagestanden und, bildlich gesprochen, mit der Peitsche geknallt hatte!
    Buffy wachte mit einem Ruck auf. Es war ein strahlend schöner Tag, wenn auch eisig kalt. In dieser Jahreszeit blieb der Garten im Schatten; nur die obersten Zweige der Eibe kriegten Sonne ab. Das leise Geräusch von Lachen ertönte von unten, wo der Vormittagsunterricht – verschiedene Puddings und Desserts – schon in vollem Gange war.
    Da er niemandem begegnen wollte, schlich er sich still aus dem Haus und überquerte die Straße zum Coffee Cup. Als Amy ihm ein Croissant brachte, sagte sie: »Nehmen Sie mir meine Bemerkung nicht übel, aber Sie sehen etwas lädiert aus.«
    »Das haben Sie mir schon beim Dreh zu Miss Marple gesagt.«
    »Ja, aber da konnte ich noch was dagegen tun.«
    Buffy nickte. »Sie und Ihre verlässliche Modelliermasse.«
    Amy lachte. Sie war verliebt. Anscheinend war hier jeder verliebt. Andy pfiff auf seinen Touren wie

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