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Club der gebrochenen Herzen

Club der gebrochenen Herzen

Titel: Club der gebrochenen Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Moggach
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fragte sie: »Ist Neville in der Nähe?«
    »Hast du es nicht gehört?«, sagte seine Schwester. »Sie sind in Teneriffa.«
    »Was?«
    »Gerade mal für eine Woche.« Schweigen. »Verdammt, bin ich ins Fettnäpfchen getreten?«
    »Nein, nein, keineswegs.«
    »Ich habe gedacht, du wüsstest Bescheid.«
    Sie hieß Alice. Sie und Neville hatten sich kennengelernt, als sie den Schweinestall auf der City Farm ausmisteten. Es stellte sich heraus, dass sie für die Anzahlung einer Wohnung sparten.

SECHSTES KAPITEL
    Buffy
    »Es schüttet immer noch.« Frieda stand am Fenster.
    »Wie aus allen Kübeln gießt es«, sagte Iris.
    Buffy hatte noch seine Schürze an, obwohl das Frühstück schon lange vorbei war. Er stand neben seinen Gästen und schaute auf die Straße. Der Regen peitschte nieder. Eine gebeugte Gestalt lief zu einem Auto, sprang mit einem Satz hinein und knallte die Tür zu. Im Coffee Cup gegenüber konnte man durch die beschlagenen Scheiben trübselige Gestalten sehen, die sich in gelben Anoraks die Zeit vertrieben.
    »Sieht aus, als hätte sich der Regen für den Tag eingenistet«, sagte er.
    Frieda und Iris waren Lehrerinnen, beide pensioniert. Buffy vermutete, dass sie Lesben waren, sie teilten sich ein Zweibettzimmer, vielleicht wollten sie auch nur ein paar Pennies sparen. Beide waren eher stämmigen Typs, mit praktischem Kurzhaarschnitt. Ihre Wanderschuhe warteten an der Tür.
    »Wir hatten geplant, den Hergest Ridge zu bewältigen«, sagte Iris.
    »Und dann zum Essen in den Pub«, sagte Frieda.
    »Pech gehabt«, sagte Iris.
    Schweigen.
    »Sie können da nicht raus«, sagte Buffy.
    »Aber …« Das Wort hing in der Luft. Es war halb elf, sie hätten inzwischen unterwegs sein sollen.
    »Was soll's«, sagte Buffy. »Ich mach uns einen Kaffee.«
    Nach halbherzigen Protesten verzogen sie sich ins Hinterzimmer, dem Wohnzimmer, das eigentlich Buffys sein sollte, wobei die Grenzen nicht so klar gezogen waren. Wo endete sein Leben, und wo begann ihres? Er hatte sein Zuhause jetzt einen Monat lang mit verschiedenen Gästen geteilt, hatte es aber nicht geschafft, sein Revier abzustecken. Schuld daran war vor allem seine Trägheit. Bridie war offenbar genauer gewesen mit ihrem Freiraum, sie war ja auch Profi.
    Zudem war er ein geselliger Typ. Es war der regnerischste Mai seit Menschengedenken gewesen, und verschiedene Gästegruppen hatten sich ganze Vormittage im Haus festgesetzt, weil er es nicht übers Herz gebracht hatte, sie hinauszuschmeißen; das hatte überraschend freizügige Gespräche unter den bunt zusammengewürfelten Fremden zur Folge gehabt, deren Hemmungen sich in dem Wissen lösten, dass sie sich nie wieder begegnen würden. Buffy erinnerte das an seinen früheren Tourneealltag, hier allerdings mit ständig wechselnder Besatzung. Und wenn er sich zurückziehen wollte, gab es immer noch die Küche, den wärmsten Raum im Haus. Dort hatte er seinen Fernseher platziert und ein Regal voller Flaschen aus dem Angebot von Costcutter, dem Weinlieferanten seiner Wahl.
    Buffy setzte Wasser auf. Voda sprach am Telefon in der Waschküche. »Ja, wir haben noch ein freies Zimmer, wir werden aber bald belegt sein«, sagte sie, »ich empfehle Ihnen, fest zu buchen.«
    Das war natürlich eine Lüge, sie erfüllte jedoch ihren Zweck. Das Mädchen war ein Wunder; er war rührend abhängig von ihr geworden. Tatsächlich wäre ohne Voda das ganze Unternehmen überhaupt nicht richtig angelaufen. Sie hatte das Haus von oben bis unten geputzt und ihren Bruder dazu gebracht, die lebensbedrohliche Elektrik zu reparieren. Sie hatte die früheren Gäste per E-Mail darüber informiert, dass Myrtle House unter neuer Führung wieder geöffnet hatte und Hunde willkommen waren. Sie hatte eine Internetseite eingerichtet mit einem Link zum Fremdenverkehrsamt und verschiedenen Fahrradtour- und Wander-Zeitschriften. Und jetzt, da die Gäste kamen – zwar noch kleckerweise, die Pension steckte ja wieder in den Anfängen –, wusch sie die Laken und machte das Frühstück. Zuerst hatte Buffy das Kommando in der Küche übernommen, aber als schwarzer Rauch aus dem Rayburn entströmt war, hatte Voda ihn mit dem Ellbogen zur Seite gestoßen und sich selbst um das Frühstück gekümmert. »Das hier ist etwas anderes, als was Kleines für die Kinder zu kochen«, sagte sie. »Unsere Kunden zahlen immerhin dafür.«
    Also begnügte er sich mit der weniger anspruchsvollen Rolle des Dienstmädchens. Schließlich war er daran gewöhnt,

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