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Club der gebrochenen Herzen

Club der gebrochenen Herzen

Titel: Club der gebrochenen Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Moggach
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ist.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    Er nahm einen tiefen Zug. »Du weißt doch, was man über Schwarze sagt.«
    Toni starrte ihn an. »Ihr Kerle, also wirklich! Hör zu, ich habe ihn kaum gekannt, er hat in meinem Fitnessstudio trainiert, wir sind ein paar Mal miteinander ausgegangen. Er war nicht mal so gut im Bett, wenn du das wirklich wissen willst, es war alles in Nullkommanichts vorbei. Hat dir das wirklich Sorge gemacht?«
    Andy wurde rot. »Vermutlich habe ich gedacht …«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht.«
Toni kam zu ihm hinüber und setzte sich. Sie hatte sich ihr Make-up abgewaschen; im flackernden Licht sah ihr Gesicht gewöhnlicher und ehrlicher aus. »Rede mit mir«, sagte sie.
    Er konnte ihre Gesichtscreme riechen. Plötzlich fühlte er sich ihr nahe, wahrhaft nahe. Er atmete durch. »Ich habe einfach das Gefühl – als erfüllte ich nicht die Erwartungen. Ich habe diesen langweiligen Job – also, du glaubst jedenfalls, dass er langweilig ist. Im Haushalt bin ich unnütz. Du kriegst alles tadellos hin, du bist eine tolle kleine Hausfrau, und ich komme dir nur ins Gehege.« Er betrachtete seine Zigarette; es gab nichts, worin er sie ausdrücken konnte. »Und manchmal … verstehst du, hier  …« Er nickte zur Bettdecke hin. »Ich bin einfach verdammt müde. Aber ich muss immer ran. Wie, na … du verstehst schon. Um ehrlich zu sein, manchmal würde ich einfach nur gern eine Tasse warme Ovomaltine trinken.«
    Toni nahm seine Zigarette und drückte sie an einem Nachtlicht aus. »Warum hast du mir das alles nicht gesagt?«
    »Ich dachte, es würde dich verletzen.«
    Sie zeigte auf ihr Korsett. »Das macht dich nicht an?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ganz ehrlich, nein.«
    Sie riss die Hand zurück. »Erklär mir das mal!«
    »Du tust dir damit keinen Gefallen, Liebes.«
    »Willst du damit sagen, ich bin fett?«
    »Nein«, log er. »Ich hab's nur gern, wenn du natürlich aussiehst.« Das waren doch die richtigen Worte. Aber sie hob den Morgenmantel auf, und er sah ihr zu, wie sie ihn wieder anzog, mit Tränen in ihren Augen. »Wo gehst du hin?«
    »Ich schlafe bei Ryan.«
    Er sprang vom Bett und hielt sie fest. »Mach keinen Blödsinn.«
    Sie schüttelte ihn ab. »Du hast keine Lust auf mich«, zischte sie. »Ich bin dir zu fett? Glaubst du, ich schau mich nicht an und denke – was um alles in der Welt sieht er in mir, so ein gutaussehender Kerl wie er? Glaubst du, meine Freundinnen sind nicht außer sich vor Eifersucht? Niemand hat gedacht, dass ich jemanden wie dich an Land ziehen würde, ich konnte es selbst nicht fassen. Ich hab immer gedacht, ich krieg nie jemanden, ich hatte nie einen festen Freund.« Sie schlang ihre Arme um ihn und schluchzte an seiner Schulter. »Ich weiß, ich bin nicht umwerfend wie Jolie und Vick, ich weiß, dass du mich verlassen wirst.«
    Andy stieß sie von sich. »Warum sollte ich das?«
    »Weil ich hässlich bin.«
    Er schaute sie an. »Du bist nicht hässlich, du bist umwerfend.«
    Sie putzte sich die Nase. »Meinst du das ehrlich?«
    »Sonst wäre ich nicht hier.«
    »Das hast du noch nie gesagt.«
    »Ich sage es jetzt.«
    Sie überraschte ihn, ein verletzliches Mädchen, das da plötzlich enthüllt wurde. Ihr gänzlich nacktes Gesicht schaute zu ihm auf, blind wie ein Welpe.
    »Nicht weinen.« Sein Herz schlug höher. »Ich werde mich um dich kümmern.«
    »Ja?«, flüsterte sie.
    Er küsste ihre feuchten Augen, eins nach dem anderen. »Du bist bei mir sicher.« Er war ihr Mann, ihr Beschützer. Es war eine so ungewohnte Empfindung, dass ihm ganz schwindelig wurde. Sie brauchte ihn. Ihre Arme drückten ihn fester.
    Donnergrollen war zu hören. Ein kühler Wind wehte durchs Fenster; die letzten Nachtlichter flackerten und gingen aus. »Versprich mir, dass du mich nie verlässt«, murmelte sie, an seine Brust gedrückt. »Ryan liebt dich auch, er hält dich jetzt für seinen Dad. Er hat eine harte Zeit hinter sich, er wäre total frustriert, wenn du mich sitzenlässt.«
    »Werde ich nicht!«, platzte es in der Dunkelheit aus ihm heraus. »Ich bin wegen dir hier. Warum heiraten wir nicht?«
    Sie erstarrte in seinen Armen. »Meinst du das ernst?«
    »Natürlich!«, sagte er, vom eigenen Draufgängertum befeuert. Er, Mr Vorsicht. Da staunt ihr!
    Toni hatte sich noch immer nicht bewegt. In der Stille konnte er das ferne Summen der Nördlichen Ringstraße hören. Sein Leben geriet ins Rutschen.
    »Eine Bedingung allerdings.« Kühn sagte er in ihr Haar hinein: »Du

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