Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
spannend“, schrie Cangoon und sein Gesicht verfärbte sich.
„Sie haben sich nicht unterhalten. Sie sprachen mit …“
„Scheiße, schneller! Mit wem?“
„Mit einer Seele.“
„Was?“
„Niemand sonst war auf der Lichtung, Herr.“
„Und ihr habt das genau gehört, ja? Hat euch der Koks das Gehirn vernebelt?“
„Nein, Herr.“
„Woraus also schließt ihr eure Erkenntnisse?“
Die Kraftmeier senkten die Köpfe. Der eine stotterte herum, bis schließlich der andere den Mund aufmachte.
„Sie haben sich in Lichtwesen verwandelt. Und dann war da plötzlich eine Stimme, die wie zwei gleichzeitig klang. Ein Mann und eine Frau.“ Der Typ kratzte sich am Hinterkopf.
„Beeilung, was haben sie gesagt?“ Cangoon stand deutlich davor, vor Ungeduld schier zu platzen.
Luka war ebenso gespannt darauf, was er zu hören bekommen würde.
„Diese Stimme hat sich nur verabschiedet.“
Cangoon sprang dem Redner an den Hals. „Was? Was hat sie gesagt?“
Mr. Bodybuilder krächzte und brachte die Worte kaum heraus. „Lebt wohl, Schutzengel. Es ist geschafft.“
Der Vampir lachte höhnisch auf. „Scheiße, gar nichts ist geschafft. Auch wenn unser lang gehegter Plan bisher nicht so aufgegangen ist, wie wir dachten – Paula Landon und Luka Canvey werden uns nicht entkommen. Und die Kohle erst recht nicht.“ Er schritt weit ausholend durch den Raum. „Verzieht euch, der Morgen bricht bald an. Sobald es wieder Nacht wird, werde ich euch meine neuen Pläne unterbreiten.“
„Jawohl, Herr.“
Luka hatte vorerst genug gehört und gesehen, doch am Abend würde er seinen Posten erneut einnehmen, obwohl er sich mittlerweile längst in den Gehirnwindungen des Vampirs verankert hatte. Bis dahin hatte er eine Menge Zeit, sich Gedanken zu machen, einige Leute aufzusuchen und wichtige Entscheidungen zu treffen.
Paula warf Luka in Gedanken einen Kuss zu, unterdrückte das imaginäre Herzklopfen und ihre unbändige Freude über die Erkenntnis, wie sie plötzlich mit Luka kommunizieren konnte. Alles würde sich fügen. Doch zunächst musste sie sich darauf konzentrieren, was Lara erzählte.
„Mein Name war Marie Paulus. Ich war die älteste Tochter eines Gastwirtes. Meine Mutter kannte ich fast nicht mehr, sie hatte meine kleine Schwester und mich verlassen, da war ich acht und sie gerade sechs geworden. Jahrelang mussten wir uns die Flüche unseres Vaters auf den Kerl anhören, mit dem Mom auf und davon gegangen war. Unser Leben war hart. Emmi stand täglich in der Küche und schälte eimerweise Kartoffeln. Ihre Händchen waren wund und rau, ihr Gesicht hatte eine unnatürlich blasse Farbe, weil sie so selten an die frische Luft kam.
Rosa, die straßenköterblonde Mamsell im Wirtshaus, war scharf auf Daddy, aber außer, dass er sie in seiner Kammer flachlegte, kam sie mit ihrem Werben nicht voran. Sie ließ ihren Frust darüber an uns aus, besonders, wenn sie von einem Stelldichein kam und Vater sie erneut nur gebumst hatte, statt ihr einen Heiratsantrag zu machen. An solchen Tagen – und die kamen häufig vor – mussten wir noch mehr schuften als sonst und es gab Zeiten, da schliefen wir nur drei oder vier Stunden in der Nacht, bis sie uns wieder weckte. Manchmal übergoss sie uns im Tiefschlaf mit eiskaltem Wasser und zwang uns, nass und zitternd unsere Arbeit zu beginnen, ohne dass wir die durchweichten Nachtgewänder ausziehen durften. Emmi war immer öfter krank und ich wärmte sie, kuschelte mich an sie und versuchte, ihr meine Wärme zu übertragen, sie mit meiner Liebe zu umhüllen, ihr Schutz zu geben. Meine Aufgabe war es, die Gästezimmer zu putzen und ich war vierzehn, als ein neuer Gast in die Herberge zog. Normalerweise war Hermine, eine Dienstmagd, die ein Jahr älter war als ich, für dieses Zimmer zuständig, aber ich überredete sie, mit mir zu tauschen.
Der neue Dauermieter hieß Stanislaus, und seine Blicke ruhten begehrlich auf mir, wann immer er mir begegnete. Natürlich sorgte ich dafür, dass es öfter der Fall war als nötig. Noch nie hatte ich einen so schönen Mann gesehen und nie hatte es mir Vergnügen bereitet, einen Kerl zu betrachten. Dieser entsprach so gar nicht dem, was ich bisher kannte, sodass mir jedes Mal das Blut in den Kopf stieg, meine Hände vor Schweiß klebten und ich ein unbekanntes Ziehen zwischen den Schenkeln verspürte.
Es war vollends um mich geschehen. Ich schnürte meinen Oberkörper, wie ich es von Hermine abgeguckt hatte, und ließ meine Brüste fast
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