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Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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nackt vor seinen Augen schweben, wenn ich ihm Bier brachte. Ich wollte, dass er mich zur Frau nahm, mich aus dem Elend befreite und war sicher, dass nur er mir helfen könnte. Er war mein erster Liebhaber, zeigte mir die Freuden der Sinnlichkeit und machte mich zu dem, was ich heute bin. Ich ging mit ihm und verbrachte zwei Jahre an seiner Seite, bis der Tod ihn ereilte. Jedenfalls glaube ich das, denn er kam eines Abends nicht wieder. Er hatte seine gesamten Schätze in unserer Behausung zurückgelassen, ein Säckchen voller Diamanten, einige dicke Goldnuggets und eine Kiste mit Münzen. Ich denke, er wäre niemals ohne seine Reichtümer gegangen.“
    Lara legte eine lange Pause ein und Paula wollte sie schon bitten, fortzufahren, da erzählte sie weiter.
    „Die Schuld, die mich seit Verlassen des Wirtshauses quälte, die Gedanken an meine kleine Schwester, die mich nie losließen, die Vorwürfe, dass ich sie im Stich gelassen hatte, übermannten mich.“
    Paula schnappte nach Luft. Lara war doch selbst noch ein Kind gewesen.
    „Ich kehrte heim.“ Lara schluckte und Tränen rollten über ihre Wangen. „Die Mamsell hatte es geschafft. Mein Vater und sie waren verheiratet, aber Emmi war nicht mehr da und die beiden schwiegen sich darüber aus, wo sie abgeblieben war. Ich tobte und verfluchte sie, ich schrie und schlug auf sie ein. Sie rückten nicht mit der Sprache heraus. Ich hätte sie töten können, doch ich hoffte, zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas aus ihnen herauszubekommen.
    Als ich das Wirtshaus verließ, tippte mich ein schüchterner Bauernjunge an. Er war behindert und stotterte und ich verstand nicht, was er mir mitteilen wollte, also fasste er mich an der Hand und führte mich hinter eine Scheune am Dorfrand. Ich sah frisch umgegrabene Erde. Mit den Fingern buddelte und kratzte ich, bis er mir einen Spaten reichte. Ich brauchte nicht tief zu schaufeln, da sah ich ihr verschmutztes goldgelbes Haar, ihr Gesichtchen, in dem die … die …“
    Lara brach ab. Sie heulte gepeinigt auf und schaffte es nicht, fortzufahren. Paula schlang die Arme um sie.
    „Sie war total abgemagert und ihre Augen, ihr Gesicht von Würmern zerfressen. Ich lag heulend an ihrem Grab, nahm nicht wahr, was um mich herum geschah, bis mich ein Polizist am frühen Morgen wegzog. Das Wirtshaus war in der Nacht abgebrannt und ich hatte es nicht einmal mitbekommen.“
    Paula strömten die Tränen über die Wangen, während sie versuchte, Laras Fluss zu stoppen und sich die Hände immer wieder an der Jeans trockenwischte, um die nächsten salzigen Perlen aufzufangen.
    „Man fand die verkohlten Leichen meines Vaters und der Mamsell. Ich war zu keinem Mitleid fähig. Mein Zorn brannte lichterloh. Bis heute. Es wird niemals aufhören!“ Lara krallte ihre Finger in Paulas Arm.
    Sie schluckte und drückte Lara fester an sich. „Du wolltest dich an ihnen rächen und das Schicksal kam dir zuvor.
    „Nein.“ Lara schrie fast. „Ich hasse mich selbst, ich hasse mich, ich hasse mich!“
    Paula erschrak und ein eiskalter Schauder fuhr ihr bis in die Knochen. „Warum? Du konntest nichts dafür“, hauchte sie und sah Lara ins Gesicht.
    „Ich habe sie im Stich gelassen. Ich habe meine kleine Schwester sterben lassen, ich bin verantwortlich für ihren Tod. Ich hätte sie nicht verlassen dürfen. Ich hasse mich! Mich, Lara Espumiu alias Marie Paulus, ein Anagramm, das mich ewig an meine wahre Gestalt erinnern soll.“
    Paula gab ihr Bestes, um Lara zu beruhigen, ihr zu erläutern, dass sie ihre Selbstvorwürfe verstand, doch nicht die Meinung teilte, dass es ihre Schuld gewesen war, aber Lara war untröstlich. Plötzlich machte es klar und deutlich Klick in Paulas Kopf.
    „Lara“, begann sie und wiegte die Unglückliche im Arm. „Du bist nicht verflucht. Du kannst dein Glück wiederfinden.“
    Lara hob die Lider und sah sie mit verschleiertem Blick an.
    „Du bist keine Schattenseele, Lara. Du bist eine normale Vampirin. Deine Eltern waren Menschen. Sei froh darüber – der Fluch betrifft dich nicht.“
    „Ich weiß“, murmelte Lara, „aber ich fühle mich wie eine Verdammte.“
    Paula wiegte sie stundenlang im Arm, bis der Morgen anbrach und Tjara sie so lange mit ihrer feuchten Nase anstupste, bis sie sich erbarmte und die Hündin nach draußen führte.

Tag 6
    A
Is Paula ins Kaminzimmer zurückkehrte und Lara fort war, beschloss sie, Adriel zu suchen. Mittlerweile konnte sie die Brüder auseinanderhalten, er hatte eine winzige

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