Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Kaminfeuer stießen sie auf Lara und Emmi an. Es war egal, dass das Wetter eigentlich viel zu mild war, um sich an einem Feuer zu wärmen. Sie konnten es sich erlauben, einfach nur die Gemütlichkeit der flackernden Scheite zu genießen und demKnistern des Holzes zu lauschen. Der tieftraurige Ausdruck aus Laras Augen war verschwunden und Paula war sicher, dass ihr nun nichts mehr im Wege stand, um wieder glücklich zu werden.
Nachdem die allgemeine Aufregung sich gelegt hatte, betrachtete sie von Wehmut beseelt die goldglänzenden Perlen in ihrem Glas. Sie neidete es den Schwestern nicht, doch wie gern hätte sie ebenso fröhlich und gelöst in die Zukunft geblickt. Je später es wurde, desto größer wurde zudem ihre Sorge um Luka, der noch nicht nach Hause gekommen war.
Lara und Emmi beendeten das gemütliche Beisammensein, indem sie erklärten, dass sie gern einige Stunden zu zweit sein würden. Paula nutzte dankbar die Gelegenheit, um sich ebenfalls zurückzuziehen. Auf dem Weg in ihr Zimmer dachte sie darüber nach, wie einfach es gewesen war, Emmi zu finden. Wie viel Trauer hätte sich Lara ersparen können, wenn sie selbst oder einer der anderen früher auf die Idee gekommen wäre, einmal im Internet nach Emmi zu suchen. Blödsinn, schalt sie sich. Die anderen hatten keinen Grund gehabt, nach über achtzig Jahren, in denen Lara überzeugt war, ihre Schwester sei tot, plötzlich deren Namen in eine Internetsuchmaschine einzugeben. Es war nur Zufall, dass sie selbst es getan hatte. Das Schicksal hatte es letztlich gut mit den Schwestern gemeint und das war das Wichtigste.
Die Einsamkeit der Nacht legte sich um Paula. Ihre Sinne gingen auf Wanderschaft, auf der Suche nach Luka. Ihm ging es gut, doch so sehr sie ihn herbeiwünschte, sie blieb allein.
Tag 8
P
aulas Anwalt rief an und verkündete, dass sich die ersten Erfolge abzeichneten. Owen und sie hatten bei ihrer Hochzeit vor knapp zehn Jahren keinen Ehevertrag abgeschlossen, daher galt der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das bedeutete, so hatte ihr Berater erklärt, dass das Vermögen der Ehegatten getrennt blieb. Paulas Erbschaft würde sie bei einer Scheidung nicht mit ihrem Ehemann teilen müssen, egal, ob sie diese vor oder während der Ehe gemacht hatte. Sie zählte zu ihrem sogenannten Anfangsvermögen und nur gemeinschaftliche Anschaffungen und der Zugewinn, den einer der Partner in den Ehejahren machte, mussten hälftig geteilt werden.
Paula war das zu kompliziert, sollten sich die Juristen damit auseinandersetzen, ihr war nur wichtig, ihr Erbe weitestmöglich zu retten. Mittlerweile hatte sich herausgestellt, woher die zweieinhalb Millionen Pfund stammten. Owen hatte alle hypothekenfreien Immobilien und Grundstücke verkauft, um sie dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Somit war nur noch ein Drittel der ursprünglichen Immobilienmasse in Paulas Besitz und davon waren vier Objekte von der Zwangsversteigerung betroffen gewesen. Ihr Anwalt hatte die Verwaltung ihres Vermögens übernommen. Er hatte eine Einigung mit den Banken erzielt und einen Makler beauftragt, sich um den Verkauf der Häuser zu kümmern. Sollte dies zu einigermaßen vernünftigen Konditionen gelingen, wäre wenigstens etwas mehr als die Hälfte ihres Erbes gerettet. Sie war froh, dass sich das Geld aus dem Tresor nicht als Schwarzgeld oder illegale Einnahmen aus Drogen- oder anderen kriminellen Geschäften erwiesen hatte. Ihr stand das Geld rechtmäßig zu.
Sie schob die lästigen Überlegungen beiseite, als Lukas Stimme in ihrem Kopf erklang. Es erschreckte sie fast wie beim ersten Mal und instinktiv drehte sie sich um, um zu schauen, wo er war. Nur in ihrem Kopf. Besser als Nichts, schob sie ihre Enttäuschung beiseite.
„Geht es dir gut, Luka?“
„Ja. Mach dir keine Sorgen. Und erst recht keine trüben Gedanken. Ich bin spätestens zur Party zurück.“
Sie wollte ihm antworten, mit ihm reden, sich austauschen. Doch sie spürte, dass er sich aus ihrem Geist zurückgezogen hatte.
„Ich liebe dich“, sandte sie leise hinterher.
Dann erinnerte sie sich an die Party. Ihr stand nicht der Sinn danach, dennoch war sie gespannt auf die Gästeschar. Niemand aus ihrem alten Bekanntenkreis würde dabei sein, doch darauf konnte sie gut verzichten. Sie wusste, dass jeder der anderen einige Freunde eingeladen hatte und Rebecca war mit einer angemieteten Schar von Hilfskräften seit den frühen Morgenstunden damit beschäftigt, das Haus auf Hochglanz zu
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