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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Gesicht.
    Doch die Erinnerung an die gemeinsame Nacht mit Andrew trieb die Hitze in ihre Wangen. Immer wieder sah sie sich in seinen Armen liegen. Sein nackter Körper beugte sich über den ihren. Nicht einen Fleck ihrer bloßen Haut ließen seine Hände aus. Heiße Küsse brannten auf ihrem Leib. Sie spürte die Zungenspitze, die sie zwischen ihren Schenkeln kitzelte. Es überfiel sie wie ein Fieber. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Ihre eigenen Finger glitten von ihren Schultern über ihre Brüste, streichelten über die Knospen, die sich hart aufstellten, und fuhren hinab zu ihrem Schoß.
    „Andrew?“, fragte sie in die Stille hinein.
    „Warum hast du mich verlassen? Wo bist du?“
    Sie fühlte die leichte Nässe ihrer Schamlippen. Wie von selbst glitt ihr Zeigefinger von unten wieder hinauf und verharrte auf dem Punkt oberhalb von ihnen, dessen Berührung einen wohligen Schauder durch ihren Körper schickte.
    Seufzend fiel sie zurück in die Kissen. Sie schlug die Augen auf, drehte den Kopf zur Seite und streckte erneut eine Hand zu der Stelle aus, wo Andrew gelegen hatte.
    Kälte.
    Fröstelnd zog sie die Schulterblätter zusammen. Sie erschrak über sich selbst, wie sehr sie sich nach einem Mann verzehrte, den sie kaum kannte.
    „Mademoiselle Brown? Sie scheinen heute ein wenig abgelenkt zu sein.“
    Madame Demier betrachtete sie mit einem sehr ungeduldigen Blick. Mit mehreren unauffälligen Gesten hatte sie bereits versucht, die Aufmerksamkeit der jungen Kollegin auf sich zu ziehen. Aber diese schien vollkommen in ihren Gedanken versunken zu sein. Erst jetzt, da sich Madame Demier direkt neben ihr aufbaute, wurde Jesse aufmerksam.
    „Pardon, Madame, ich verstehe nicht?“ Jesse bemühte sich, ehrlich verlegen zu wirken. Zwar war sie sich keiner Schuld bewusst, gegenüber Madame Demier würde sie jedoch keinerlei Widerspruch wagen.
    „Haben Sie denn nicht bemerkt, dass der Herr dort schon seit einer halben Stunde eines der Bilder bewundert? Vielleicht will er es kaufen.“ Madame Demier sprach in einem leisen zischenden Tonfall, einer verärgerten Schlange gleich.
    Jesse machte großen Augen. Den Mann hatte sie tatsächlich nicht bemerkt.
    „Geht es Ihnen nicht gut?“
    Die Stimmung der stellvertretenden Galerie-Leiterin schlug so schnell um, dass es die junge Frau verwirrte. Besorgt legte Madame Demier eine Hand auf Jesses Schulter und beäugte sie eingehend. „Sie sind blass.“
    „Oh, nein. Es geht mir gut. Wirklich. Sie müssen sich keine Sorgen machen.“
    Damit schob sie die Hand von ihrer Schulter und wandte sich schließlich ab.
    Der Mann lächelte ihr bereits zu. Und während Madame Demier ihr kopfschüttelnd nachsah, widmete Jesse ihre Aufmerksamkeit voll und ganz dem Interessenten.
    „Bonjour, Monsieur.“
    „Mademoiselle.“ Der Mann trug eine Melone, die er nun abnahm, um Jesse in sehr höflicher Weise zu begrüßen. Er war ein vornehmer Herr im besten Alter. Sein graumelierter Anzug wirkte edel und perfekt angeglichen an die feinen grauen Strähnen, die sich durch sein ansonsten dunkelbraunes Haar zogen.
    „Ich muss zugeben, dieses Bild hier hat es mir angetan.“ Er sah es nochmals an, als wollte er es mit seinem Blick liebkosen. Seine Augen leuchteten.
    Bevor Jesse etwas erwiderte, betrachtete sie erst ihn und dann das Kunstwerk. Es handelte sich um das Liebespaar in Blau. Die beiden eng umschlungenen Körper mit den langen verknoteten Haaren, an denen schon Andrew Gefallen gefunden hatte. Wie ehrlich war sein Interesse an dem Bild gewesen? Und würde sie ihn überhaupt wieder sehen, nachdem sie an diesem Morgen so ganz alleine in ihrem Bett aufgewacht war? Er hatte sie verlassen. Zurückgelassen wie eine Dirne von der Straße.
    Plötzlich verzerrte sich die Zeichnung vor ihren Augen. Traurigkeit und Wut mischten sich in ihr und sie wusste nicht, welchem dieser beiden Gefühle sie sich mehr hingeben wollte.
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Wie versteinert wirkten ihre Gesichtszüge nun. Eine Veränderung, die auch dem Kaufinteressenten nicht verborgen blieb.
    „Ich bitte um Verzeihung, Mademoiselle.“ Er starrte sie irritiert an. „Stimmt etwas nicht?“
    Alles in Jesse zog sich wie in einem Krampf zusammen. Sie musste einmal tief durchatmen, bevor sie in der Lage war, eine Antwort zu formulieren. „Nein. Es ist alles in Ordnung.“
    Doch sie entspannte sich nur langsam. „Bitte entschuldigen Sie. Ich war unhöflich.“
    „Oh.“ Er lächelte sie an. „Das ist mir

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