Coaching to go
getan. Es geht eben manchmal schief. Komm, wir gehen ein Eis essen …« Stellen Sie sich diese Szene genau vor. Würde Sie das entlasten?
Impuls 3: In Bezug auf wen ist »richtig« richtig?
Jede Entscheidung bezieht sich in irgendeiner Form auf (einen) andere(n) Menschen.
Für wen hat Ihre Entscheidung Bedeutung? Wer ist mit im Boot? Klären Sie mit derjenigen Person, inwiefern Ihre Entscheidung Ihr gemeinsames Leben beeinflussen wird. Holen Sie sich »Absolution«: Auch wenn du jetzt eine Entscheidung triffst, die du später bereust – ich bleibe an deiner Seite und bin dir nicht böse!
Impuls 4: Der Zeitpunkt der Entscheidung entscheidet über die Entscheidung.
Neulich kam eine junge Abiturientin zu mir und wollte mit mir erarbeiten, welches Studium »das richtige« für sie sei. Wie Sie sich denken können, haben wir unser Bestmögliches getan, um an diesem Tag zu dieser Stunde die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt eine für sie gute Entscheidung trifft, nachdem wir ausgeschlossen haben, dass sie Gott ist. Zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Umständen wäre die Entscheidung wahrscheinlich anders ausgefallen. Auch unsere Tagesform bestimmt darüber, wie wir entscheiden. Wählen Sie daher einen Tag, an dem Sie sich gut in Ihrer Haut fühlen!
Impuls 5: Worst-Case-Szenario
Angenommen, Sie haben sich in Ihren Augen falsch entschieden. Welche Konsequenzen hätte das? Hier ist es sehr wichtig, dass Sie sich das Szenario ganz konkret vorstellen. Was genau würde dann mit Ihnen passieren, mit anderen? Inwiefern wäre Ihr Leben dann anders?
Wenn Sie ein paar Dinge aufgelistet haben, fragen Sie sich: Wäre das vielleicht gar nicht so schlimm? Wäre es aushaltbar? Wie wäre es wiedergutzumachen, aufzufangen? Wer könnte Sie darüber hinwegtrösten, dass es sich nicht ausgegangen ist, wie der Wiener sagt?
Der Wiener sagt auch noch andere schöne Dinge, wie zum Beispiel: »Es is’ zum Krenreibn!«, und damit meint er: »Es ist sinnlos!«. Gehen wir also auf den Markt, einen Kren (= Meerrettich) kaufen, den können wir dann reiben, während wir darüber nachdenken, wie sinnlos es ist, die richtige Entscheidung treffen zu wollen. Grüß Gott!
22. Es ist frustrierend!
Es ist nun an der Zeit, einmal von meinem letzten Buch Gefühlsinventur 5 abzuschreiben. Ein bisschen jedenfalls. Ich mach’ das nicht so gern, aber andererseits möchte ich auf dieses Thema nur ungern verzichten, weil es so häufig Thema ist. Ich habe in diesem meinen Konflikt die für mich aktuell richtige Entscheidung getroffen (siehe auch Kapitel »Ich möchte die richtige Entscheidung treffen«), und hoffe, dass jene auch für Sie richtig ist.
Die Formulierung »Es ist« hat viele Varianten:
Es ist stressig.
Es ist anstrengend.
Es ist ermüdend.
Vielleicht kennen Sie von sich noch andere solcher Sätze?
Durch »Es ist« entsteht eine Distanz zu einem Gefühl oder einem Affekt, der sich im Verhalten mitunter recht ungünstig auswirkt. Warum? Weil die Person, die »es ermüdend« oder die »es stressig« empfindet, in diesem Satz nicht vorkommt. Dabei ist sie es doch, die fühlt!
Durch »Es ist …« entsteht eine Distanz zwischen dem Gefühl und der Person, die dieses Gefühl fühlt.
Diese Distanz hat Konsequenzen:
1. Wenn nur »es« stressig oder ermüdend ist, hat es vermeintlich nichts mit mir zu tun. Vermeintlich – denn meistens hat es sehr wohl etwas mit uns zu tun, weil wir zu jeder Situation in irgendeiner Weise beitragen.
2. Wenn es nichts mit mir zu tun hat, muss ich auch keine Verantwortung dafür übernehmen: »Da kann ich nichts machen.« Oder: »Die anderen sind schuld, Gott sei Dank!« Oder: »Das muss ich dann wohl in Kauf nehmen.«
3. Wenn das Gefühl weit von mir entfernt ist, wird es kleiner und ich neige leichter zu einer Bagatellisierung à la »Das fühle ja nicht ich, dann ist es nicht so schlimm, dann kann ich es ja so lassen«.
Am Beispiel von »Es ist stressig« möchte ich Ihnen zeigen, wie viele unterschiedliche Bedeutungen es für einen Menschen haben kann, wenn er die Nähe zu seinem Gefühl zulässt. Dazu formuliere ich einfach um, von »Es« zu »Ich«:
»Es ist stressig« kann bedeuten:
–Ich stresse mich selbst.
–Ich stresse andere.
–Ich lasse mich leicht von anderen stressen.
–Ich empfinde eine Situation als stressig, die vielleicht per se gar nicht stressig ist.
–Ich bewege mich in einem Stress-affinen Umfeld.
–Ich bin gerne gestresst,
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