Coaching to go
Land ist, in dem man richtige Entscheidungen treffen kann, komme ich gern mal mit! Kleiner Scherz, mit dem ich sagen möchte, dass es die richtige Entscheidung ebenso wenig gibt wie die falsche. Ob etwas richtig oder falsch ist, liegt im Auge des Betrachters. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen falsch sein. Wer bestimmt darüber? Sie selbst oder irgendwelche »höheren Wesen«? (Siehe auch Kapitel »Man sollte …«).
Die Angst, etwas falsch zu machen, ist weitverbreitet. Überhaupt wird in unserer Kultur gern vieles in die »Richtig«- oder »Falsch«-Schublade einsortiert, wahrscheinlich zwecks besserer Übersicht: »Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.« (Ich habe mich übrigens immer gefragt, was »Kröpfchen« bedeutet. Wissen Sie’s?). Schwarz und Weiß lässt sich eben schneller einordnen, als wenn man dazwischen noch 3000 Graustufen hat. Demzufolge existiert eine regelrechte Sehnsucht danach, etwas richtig zu machen, und eine große Angst davor, etwas Falsches zu tun. Dazwischen gibt es wenig.
Als »richtige Entscheidung« wird oft jene bezeichnet, die »man später nicht bereut«. Aber woher soll man das vorher schon wissen?
Nun kommen wir ja mit vielen wichtigen Werkzeugen auf die Welt, die wir im Laufe der Zeit weiterentwickeln und die uns gute Dienste leisten. Eines aber ist meines Erachtens nicht dabei: die Hellseher-Lupe. Wir können daher dummerweise nicht wissen, wie etwas sein wird. Wir können es erahnen – und vor allem können wir unser Bestmögliches tun, damit etwas gut wird. Ob das dann so wird, hängt leider, leider nicht nur von uns ab! (Stellen Sie sich vor, das wäre so – unser Leben wäre ganz schön langweilig!)
Wenn wir meinen, wir müssten die richtige Entscheidung treffen, so gehen wir davon aus, dass es möglich ist, sich richtig zu entscheiden. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn es in unserer Macht stünde, eine solche Entscheidung zu treffen. Und das wiederum wäre durchaus möglich, wenn wir so etwas wie ein Gott wären oder irgendein höheres Wesen, welches die Macht besitzt, eine richtige Entscheidung zu treffen. Sie werden mir vielleicht zustimmen, wenn ich behaupte, dass wir Menschen sind – und wir können deshalb eben nur in gewissem Maße Entscheidungen beeinflussen. Damit wäre die Möglichkeit einer richtigen Entscheidung ausgeschlossen – sorry!
»Ja« oder »nein«?
Ich bin ein Mensch.
Ich bin ein Gott oder ein anderes höheres Wesen.
Ich habe die Macht, richtige Entscheidungen zu treffen.
Ich hätte manchmal gern diese Macht.
Ich ärgere mich bisweilen darüber, dass ich nicht in die Zukunft sehen kann.
Ich erkenne an, dass dies nicht in meinen Möglichkeiten liegt.
Ich kann mein Bestmögliches tun, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass es eine gute Entscheidung für mich ist.
Ich liste jetzt sofort auf, was ich dafür tun könnte.
Falls Sie sich gerade spontan dazu entschlossen haben, ein höheres Wesen zu sein, brauchen Sie nicht mehr weiterzulesen. Sollten Sie sich aber zum niederen Menschsein bekannt haben, kann ich Ihnen vielleicht noch den einen oder anderen Impuls zum Thema »richtige Entscheidung« geben …
Impuls 1: Wer ist der Chef?
Wer bestimmt im Falle Ihrer Entscheidung, ob sie richtig oder falsch ist? Gibt es eine äußere oder innere Instanz, die Ihnen vorschreibt, was richtig ist? Gucken Sie mal, wer da spricht! Hat er in Ihrem Falle überhaupt etwas zu sagen??
Manchmal ist es ja gleich die ganze Gesellschaft, die da in uns spricht, quasi Millionen von Stimmen, die zum Beispiel sagen, dass es für eine Frau richtig ist, dass sie Kinder bekommt. In meinem Bekanntenkreis gibt es mittlerweile einige Frauen, die sich aus gutem Grunde dagegen entschieden haben und immer noch mit dieser Entscheidung hadern: Sollte ich vielleicht doch? Und wo kriege ich so schnell einen Mann her, den ich liebe und der sofort ein Kind möchte? Die Gesellschaft hält ihnen einen Spiegel vor, und darin sehen sie nicht gut aus. Was ist nun richtig? Ist es richtig, auf all die anderen zu hören und nicht auf sich selbst?
Impuls 2: Ich hab’ dich lieb, wie auch immer das Leben weitergeht!
Wie wäre es, wenn Sie jetzt in diesem Moment entscheiden, dass – wie auch immer Sie sich jetzt entscheiden – Sie später nicht böse auf sich sind? Dass Sie sich insbesondere dann, wenn eine Entscheidung sich im Nachhinein als weniger gut erwiesen hat, in den Arm nehmen und zu sich selbst sagen: »Du hast dein Bestes
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