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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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unsichtbare Schnappverschlussriegel anmontiert, mit denen ein Taucher im Handumdrehen große Platten aus jedem Stabilisator herausnehmen konnte. Dann konnten die Ballen, vollkommen wasserdicht verpackt und zusammengeschnürt, herausgezogen werden, und wenn sie an der Oberfläche schwammen, konnte das Empfänger schiff sie vor der Küste an Bord nehmen.
    Und schließlich hatte die Arco Soledad eine völlig einwandfreie Ladung Kaffee in ihrem Bauch, und die Frachtpapiere bewiesen, dass dieser Kaffee von einer Handelsfirma in Bissau bezahlt war und erwartet wurde. Und damit waren die guten Nachrichten auch zu Ende.
    Schlecht war, dass die Arco Soledad nach Juan Cortez’ Beschreibung längst erkannt und von oben fotografiert worden war. Als sie den fünfunddreißigsten Längengrad überfuhr, erfasste der über ihr hin ziehende Global Hawk Sam ihr Bild, verglich es mit seiner Datenbank, identifizierte sie und schickte die Informationen zur Air Force Base Creech in Nevada.
    Nevada informierte Washington, und das schäbige Lagerhaus in Anacostia alarmierte die Balmoral , die auf Abfangkurs ging. Bevor Major Pickering und seine Taucher im Wasser wären, würden sie schon wissen, was sie suchten, wo sie es fanden und wie man die verborgenen Verschlüsse öffnete.
    In den ersten drei Tagen auf See hielt Alvaro Fuentes sich streng an seine Anweisungen. Alle drei Stunden, bei Tag und bei Nacht, schickte er pflichtbewusst E-Mails an seine daheim wartende »Ehefrau« in Barranquilla. Sie waren so banal und auf See so gebräuchlich, dass die NSA in Fort Meade in Maryland sie normalerweise niemals beachtet hätte. Aber man war vorgewarnt, und so wurde jede einzelne Mail aus dem Cyberspace gepflückt und nach Anacostia weitergeleitet.
    Als Global Hawk Sam, der in 40 000 Fuß Höhe kreiste, sah, dass die Arco Soledad und die Balmoral nur noch vierzig Meilen voneinander entfernt waren, schaltete er seinen Störsender ein, und für Fuentes war Funkstille. Kurz nachdem er den Hubschrauber über den Horizont schwirren und auf sich zukommen sah, setzte er außer der Reihe eine Notfallmeldung ab. Aber sie erreichte niemanden.
    Dem schwarz gekleideten Sonderkommando, das über die Reling der Arco Soledad kam, Widerstand zu leisten, hatte keinen Sinn. Der Kapitän spielte den Entrüsteten; er fuchtelte mit den Frachtpapieren und Kopien der Kaffeebestellung aus Bissau. Die Männer in Schwarz nahmen keine Notiz davon.
    Obwohl sie immer noch »Piraterie« schrien, wurden der Kapitän, seine Besatzung und Alvaro Fuentes gefesselt und mit Kapuzen verhüllt ans Heck geführt. Als sie nichts mehr sehen konnten, wurde der Störsender abgeschaltet, und Major Pickering rief die Balmoral heran. Während sie noch auf den gestoppten Frachter zudampfte, machten die beiden Taucher sich an die Arbeit. Sie brauchten weniger als eine Stunde, und die Spaniels wurden gar nicht benötigt; sie waren auf dem Mutterschiff geblieben.
    Noch ehe die Balmoral längsseits kam, schwammen zwei Reihen von zusammengeschnürten Ballen auf dem Wasser. Sie waren so schwer, dass der Ladebaum der Arco Soledad eingesetzt werden musste, um sie an Bord zu holen. Die Balmoral hievte sie vom Deck des Frachters zu sich herüber und nahm sie in Gewahrsam.
    Fuentes, der Kapitän und die fünfköpfige Besatzung waren sehr still geworden. Auch unter den Kapuzen hörten sie das Mahlen des Ladegeschirrs und die dumpfen Geräusche, mit denen wassertriefende Objekte in langer Reihe auf dem Deck landeten. Sie wussten, was das war. Die Proteste gegen die Piraterie hörten auf.
    Die Kolumbianer folgten ihrer Ladung an Bord der Balmoral . Sie spürten, dass sie jetzt auf einem viel größeren Schiff waren, aber sie wussten nicht, wie es hieß oder wie es aussah. Man führte sie vom Deck hinunter in das Gefängnis im Vorschiff. Dort nahm man ihnen die Kapuzen ab, und sie bezogen die Quartiere, die schon die Besatzung der Belleza del Mar bewohnt hatte.
    Die SBS-Männer kamen als Letzte an Bord, und mit ihnen die triefenden Taucher. Normalerweise hätten die Unterwasserexperten die geöffneten Stabilisatoren der Arco Soledad wieder geschlossen, aber angesichts dessen, wohin das Schiff bald verschwinden würden, durften die Hohlräume geflutet werden.
    Der Sprengmeister war der Allerletzte. Als eine halbe Meile Abstand zwischen den Schiffen lag, drückte er auf seine Zündvorrichtung.
    »Riecht nach Kaffee«, sagte er scherzhaft, als die Arco Soledad erbebte, vollschlug und kenterte. Tatsächlich

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