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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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nicht eine der vielen und vielfältigen Haziendas, die unter falschem Namen eingetragen waren und auf denen er sich mit der Bruderschaft traf, die er geschaffen hatte, um jährlich bis zu achthundert Tonnen Kokain zu produzieren und zu vermarkten.
    »Er ist ein Maestro«, sinnierte Devereaux nicht ohne Bewunderung. Hoffentlich hatte der Don nicht auch das Ping Fa gelesen, die »Kunst des Krieges«.
    Die Cobra wusste, dass die Reihe der verschwundenen Ladungen, verhafteten Agenten und zerschlagenen Käufernetze nicht mehr sehr lange als Zufall betrachtet werden konnte. Ein intelligenter Mensch akzeptierte nur eine begrenzte Zahl von Zufällen, und je höher das Ausmaß der Paranoia ist, desto niedriger liegt diese Zahl. Mit der ersten Tarnung, dem Nichtexistieren, wäre es bald vorbei, und der Don würde erkennen, dass er einen neuen und sehr viel gefährlicheren Feind hatte, der sich nicht an die Regeln hielt.
    Deshalb würde bald die Tarnung Nummer zwei in Kraft treten: die Unsichtbarkeit. Sun Tsu sagte, einen unsichtbaren Gegner könne man nicht besiegen. Der weise alte Chinese hatte lange vor der Ultra-Hightech-Welt der Cobra gelebt. Aber es gab neue Waffen, mit deren Hilfe die Cobra noch lange unsichtbar bleiben konnte, wenn der Don erkannt hätte, dass da draußen ein neuer Feind am Werk war.
    Ein entscheidender Faktor bei der Enthüllung seiner Existenz würde die Rattenliste sein. Einhundertsiebzehn korrupte Beamte auf zwei Kontinenten mit einem Schlag »wegzuputzen«, das wäre zu viel. Er würde die Ratten ganz langsam und eine nach der anderen in den Fleischwolf der Polizei- und Justizbehörden schieben, bis irgendwo in Kolumbien der Peso fiele. Und früher oder später würde sowieso irgendetwas nach außen dringen.
    Doch in dieser Augustwoche beauftragte er Cal Dexter, drei verschiedenen Regierungen die traurige Nachricht zu überbringen, und er hoffte, dabei werde es höchst indiskret zugehen.
    Im Laufe einer anstrengenden Woche voller Reisen und Konferenzen informierte Cal Dexter die USA über einen schlimmen Finger in den Docks von San Francisco; die Italiener erfuhren, dass sie einen korrupten leitenden Zollbeamten in Ostia hatten, und die Spanier sollten einen Hafenmeister in Santander unter die Lupe nehmen.
    In allen Fällen bat er darum, es so zu arrangieren, dass die Kontrolleure zufällig über eine Lieferung Kokain stolperten, die zu der notwendigen Festnahme führte. Diese Bitte wurde ihm erfüllt.
    Die Cobra interessierte sich kein bisschen für die amerikanischen und europäischen Straßenbanden. Dieser Abschaum war nicht sein Problem. Aber jedes Mal, wenn einer der kleinen Helfer des Kartells von der Bühne verschwand, würde die Abfangrate exponentiell steigen. Und vor der Übergabe am Hafentor würde das Kartell den Verlust tragen müssen. Und die verlorenen Lieferungen würden ersetzt und nachgeliefert werden müssen. Und das wäre unmöglich.
    Alvaro Fuentes würde keinesfalls auf einem stinkenden Fischtrawler wie der Belleza del Mar über den Atlantik nach Afrika fahren. Als Alfredo Suarez’ rechte Hand reiste er auf einem 6000-Tonnen-Stückgutfrachter, der Arco Soledad .
    Sie war groß genug, um eine Kapitänskajüte zu haben, nicht sehr geräumig, aber privat. Fuentes übernahm sie, und der unglückliche Kapitän musste mit dem Ersten Maat zusammenziehen. Doch er kannte seinen Platz und maulte nicht.
    Wie der Don es verlangt hatte, war die Arco Soledad umgeleitet worden und fuhr jetzt nicht nach Monrovia, Liberia, sondern nach Guinea-Bissau, wo das Problem zu liegen schien. Aber sie hatte immer noch fünf Tonnen reines Kokain an Bord.
    Sie war einer der Frachter, auf denen Juan Cortez sein Talent zum Einsatz gebracht hatte. Unterhalb der Wasserlinie waren zwei Stabilisatoren an den Rumpf geschweißt worden, die allerdings einen zweifachen Zweck erfüllten. Sie stabilisierten das Schiff und machten es seeverträglicher, wodurch die Crew bei hohem Wellengang weniger durchgerüttelt wurde, aber sie waren auch hohl, und jeder enthielt zweieinhalb Tonnen sorgfältig verschnürte Ballen.
    Das Hauptproblem bei solchen Unterwasserbehältern bestand darin, dass man sie nur be- und entladen konnte, wenn das Schiff auf dem Trockenen lag. Dazu musste man es jedoch entweder der hohen Komplexität eines Trockendocks aussetzen, wo man jederzeit riskierte, Zeugen zu haben, oder man musste es auf den Strand fahren und auf die Ebbe warten, was stundenlang dauerte.
    Aber Cortez hatte praktisch

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