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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Schüttgutfrachter kaufen, vorzugsweise Getreideschiffe?«, fragte Linley.
    »Meine Kunden«, korrigierte Dexter. »Sie sitzen im Mittleren Osten, und sie verlangen äußerste Diskretion. Deshalb wurde meine Firma zwischengeschaltet.«
    »Natürlich.« Linley geriet nicht aus dem Tritt. Ein paar arabische Geschäftsleute hatten den örtlichen Scheich übers Ohr gehauen und wollten nicht in einem sehr unangenehmen Gefängnis am Golf landen. Das kam dauernd vor.
    »Wie groß sollen diese Schiffe sein?«
    Dexter verstand nicht viel von Tonnagen, aber er wusste, dass ein kleiner Hubschrauber mit ausgebreitetem Rotor in den Laderaum passen musste. Er nannte ein paar Abmessungen.
    »Also etwa zwanzigtausend Bruttoregistertonnen oder achtundzwanzigtausend Tonnen Tragfähigkeit«, rechnete Linley und fing an, auf seiner Computertastatur zu tippen. Der große Monitor hing über dem Ende des Konferenztisches, wo beide Männer ihn sehen konnten. Diverse Möglichkeiten erschienen auf dem Schirm. Fremantle, Australien. St. Lawrence Seaway, Kanada. Singapur. Chesapeake Bay, USA .
    »Das größte Auswahl hat anscheinend COSCO zu bieten, die China Ocean Shipping Company. Die sitzen in Shanghai, aber wir benutzen das Büro in Hongkong.«
    »Kommunisten?« Von denen hatte Dexter im Eisernen Dreieck eine ganze Menge umgebracht.
    »Oh, das ist uns inzwischen egal«, sagte Linley. »Heutzutage sind sie die schärfsten Kapitalisten der Welt. Aber sehr gewissenhaft. Wenn sie sagen, sie liefern, dann liefern sie auch. Und hier haben wir Eagle Bulk in New York. Näher bei Ihnen zu Hause. Nicht, dass es darauf ankäme. Oder ist es Ihnen wichtig?«
    »Meine Kunden wollen nur, dass die wahre Eigentümerschaft diskret behandelt wird«, sagte Dexter. »Beide Schiffe werden in einer diskreten Werft umgebaut und überholt werden.«
    Linley sprach nicht aus, was er dachte: Eine Bande von Gangstern, die extrem heiße Ware zu verschiffen haben und deshalb die Schiffe umgebaut, mit neuen Papieren ausgestattet und unkenntlich gemacht in See gehen lassen wollen. Na und? Im Fernen Osten wimmelte es von Werften, die das übernahmen. Die Zeiten waren hart, und Geld war Geld.
    Was er sagte, war: »Selbstverständlich. Es gibt ein paar sehr tüchtige und höchst diskrete Werften in Südindien. Über unseren Mann in Mumbai haben wir Kontakte zu ihnen. Wenn wir für Sie tätig werden sollen, brauchen wir eine Absichtserklärung und eine Anzahlung auf die Kommission. Sobald die beiden Schiffe gekauft sind, schlage ich vor, Sie setzen sie in die Bücher einer Managementfirma namens Thame in Singapur. Im selben Augenblick sind sie mit neuen Namen verschwunden. Thame redet niemals mit irgendjemandem über ihre Klienten. Wo kann ich Sie erreichen, Mr. Dexter?«
    Die Nachricht von Devereaux hatte auch Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse eines neu erworbenen sicheren Hauses in Fairfax, Virginia, enthalten, das als Briefkasten für eingehende Nachrichten dienen würde. Da Devereaux es beschafft hatte, war es nicht aufspürbar und konnte innerhalb von sechzig Sekunden geschlossen werden. Dexter nannte die Adressdaten.
    Achtundvierzig Stunden später war die Absichtserklärung unterschrieben und zurückgesandt. Parkside eröffnete die Jagd. Es sollte zwei Monate dauern, aber vor Ende des Jahres wurden zwei Getreidefrachter übergeben.
    Der eine kam aus der Chesapeake Bay, Maryland, der andere hatte im Hafen von Singapur vor Anker gelegen. Devereaux hatte nicht die Absicht, die Besatzungen der beiden Schiffe zu behalten. Die Leute wurden großzügig ausbezahlt.
    Der amerikanische Kauf ging mühelos über die Bühne, weil er praktisch ein Heimspiel war. Eine neue Besatzung übernahm das Schiff, Seeleute der US Navy, die sich als Handelsmatrosen tarnten. Sie machten sich mit dem Schiff vertraut und steuerten es hinaus auf den Atlantik.
    Eine Crew britischer Matrosen der Royal Navy, ebenfalls als Handelsmatrosen getarnt, flog nach Singapur, übernahm das Schiff und fuhr es in die Straße von Malakka. Sie hatten einen weniger weiten Weg. Beide Schiffe nahmen Kurs auf eine kleine, stinkende Werft an der indischen Küste, südlich von Goa. Hauptsächlich wurden hier alte Seelenverkäufer stückweise abgewrackt, und es herrschte eine kriminelle Missachtung von Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften und den Gefahren der beständig auslaufenden toxischen Chemikalien. Schon wegen des Gestanks kam kein Mensch je dorthin, um zu kontrollieren, was hier geschah.
    Als die

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