Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
bedeutete. Das Hilfsschiff ging vor der Küste vor Anker und würde als schwimmender Stützpunkt für die Pioniere dort bleiben: ein kleines Stückchen USA mit allem Komfort der Heimat.
Die Bautruppen der U.S. Navy, die Sea Bees, brüsten sich, sie könnten alles überall bauen. Aber es ist nicht klug, sie von ihren marmorierten Steaks aus Kansas, den gebratenen Kartoffeln und den Gallonenflaschen Ketchup zu trennen. Mit dem richtigen Treibstoff läuft alles besser.
Sie würden sechs Monate brauchen, doch die vorhandene Landebahn genügte für C130-Hercules-Transportmaschinen, und so gab es keine Probleme mit Nachschub und Heimaturlaub. Außerdem würden kleinere Versorgungsschiffe Stahlträger, Balken, Zement und anderes Baumaterial bringen, aber auch Lebensmittel, Saft, Softdrinks und sogar Wasser.
Die wenigen Kreolen, die auf Fogo wohnen, strömten zusammen und schauten sehr beeindruckt zu, wie das Ameisenheer an Land schwärmte und ihren kleinen Flughafen übernahm. Einmal am Tag, nachdem das Baumaterial von der Landebahn geräumt war, kam und ging das Shuttleflugzeug aus Santiago.
Wenn die Pilotenausbildungsstation fertig war, würden hier neben der kleinen Ansammlung von Schuppen für zivile Passagiere ein paar vorgefertigte Schlafbaracken für die Kadetten, Bungalows für die Ausbilder, Reparatur- und Wartungswerkstätten, Flugbenzintanks für die Turboprop-Triebwerke der Tucanos und eine Funkbaracke stehen.
Falls einem der Pioniere etwas Merkwürdiges auffiel, so wurde es nicht erwähnt. Auf Anweisung eines Zivilisten aus dem Pentagon, der Dexter hieß und mit zivilen Linienmaschinen kam und ging, wurden noch ein paar andere Bauarbeiten durchgeführt. In die Felsflanke des Vulkans wurde ein höhlenartiger Extrahangar mit Stahltoren geschlagen, und dazu kamen ein großer Reservetank für JP5-Treibstoff, der für Tucanos nicht benutzt wird, und eine Waffenkammer.
»Man könnte denken«, murmelte Chief Petty Officer O’Connor, als er die Stahltore des geheimen Hangars im Fels getestet hatte, »hier will jemand einen Krieg anfangen.«
VIER
An der Plaza de Bolívar, benannt nach dem großen Befreier, stehen ein paar der ältesten Gebäude nicht nur von Bogotá, sondern von ganz Südamerika. Hier ist das Zentrum der Altstadt.
Die Konquistadoren waren hier und brachten neben ihrer maßlosen Gier nach Gott und Gold auch die ersten katholischen Missionare mit. Einige von ihnen, Jesuiten allesamt, gründeten im Jahr 1604 an der einen Ecke die Schule San Bartolomé und nicht weit davon entfernt die Kirche San Ignacio zu Ehren ihres Gründers, Ignatius von Loyola. An einer anderen Ecke steht das ursprüngliche Nationale Provinzialat der Gesellschaft Jesu.
Vor ein paar Jahren war das Provinzialat offiziell in ein modernes Gebäude in einem neueren Teil der Stadt umgezogen. Aber wenn es glühend heiß war, bevorzugte der Pater Provinzial, Fr. Carlos Ruiz, trotz der Vorzüge der modernen Klimatechnik immer noch die kühlen Mauern und Steinplatten der alten Gebäude.
An einem schwülen Dezembermorgen hatte er sich bereitgefunden, hier einen amerikanischen Besucher zu empfangen. Fr. Carlos saß an seinem Eichenholzschreibtisch, der vor vielen Jahren aus Spanien gekommen und fast schwarz vom Alter war, und drehte erneut den Einführungsbrief in den Händen, in dem um diese Zusammenkunft gebeten wurde. Der Brief kam von seinem Bruder in Christo, dem Direktor des Boston College. Seine Bitte zurückzuweisen, kam nicht in Frage, aber Neugier ist keine Sünde: Was konnte dieser Mann wollen?
Ein junger Novize führte Paul Devereaux herein. Der Provinzial stand auf und ging ihm quer durch das Zimmer entgegen, um ihn zu begrüßen. Der Besucher war etwa in seinem Alter, dreimal zwanzig und zehn, wie es in der Bibel hieß. Er war schlank und wirkte gepflegt in seinem Seidenhemd mit der Clubkrawatte und dem cremefarbenen Tropenanzug. Keine Jeans, keine Haare, die aus dem Hemdkragen ragten. Fr. Ruiz glaubte nicht, je zuvor einen Yanqui-Spion gesehen zu haben, aber der Brief aus Boston war sehr offenherzig gewesen.
»Pater, es widerstrebt mir, diese erste Frage zu stellen, aber es muss sein. Können wir alles, was in diesem Raum gesprochen wird, so betrachten, als sei es unter dem Siegel der Beichte gesagt worden?«
Fr. Ruiz nickte und deutete auf einen kastilianischen Stuhl, dessen Sitzfläche und Lehne aus Wildleder bestanden. Er selbst nahm seinen Platz hinter dem Schreibtisch wieder ein.
»Wie kann ich Ihnen helfen,
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