Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
Vom Netzwerk:
war.
    Julio Luz, der Anwalt und Banker, der außerstande war, Roberto Cardenas in die Augen zu schauen, berichtete, dass die zehn rund um die Welt verteilten Banken, die ihm halfen, Milliarden Euros und Dollar zu waschen, damit gerne fortfahren würden. Die Kräfte der Bankenregulierung hatten sie jedenfalls noch nicht unterwandert, ja, sie standen nicht einmal unter Verdacht.
    José-Maria Largo brachte noch bessere Nachrichten von der Vertriebsfront. Der Appetit in den beiden Zielzonen USA und Europa erreichte inzwischen ein nie da gewesenes Ausmaß. Die vierzig Gangs und Unter-Mafias, die den Kundenstamm des Kartells ausmachten, erteilten immer umfangreichere Aufträge.
    Zwei große Gangs in Spanien und Großbritannien waren im Ganzen verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt worden und somit aus dem Spiel. Sie waren durch eifrige Newcomer reibungslos ersetzt worden. Im kommenden Jahr würde die Nachfrage ein Rekordniveau erreichen. Alle reckten die Hälse, als er seine Zahlen präsentierte. Er würde jeweils mindestens dreihundert Tonnen Puro brauchen, die intakt zu den Übergabestellen auf beiden Kontinenten gelangen mussten.
    Damit gerieten die beiden Männer ins Zentrum des Interesses, deren Aufgabe es war, die Sicherheit der Transporte zu garantieren. Wahrscheinlich war es ein Fehler, Roberto Cardenas zu übergehen, dessen internationales Netz von bestochenen Beamten an Flug- und Seehäfen und Zollstationen auf beiden Kontinenten unentbehrlich war. Aber der Don konnte den Mann einfach nicht leiden, und er verlieh die Starrolle an Alfredo Suarez, den Maestro des Transports von der kolumbianischen Quelle an die Käufer der nördlichen Hemisphäre. Der Mann spreizte sich wie ein Pfau und ließ an seiner Unterwürfigkeit gegenüber dem Don keinen Zweifel.
    »In Anbetracht dessen, was wir alle gehört haben, bezweifle ich nicht, dass die verlangten sechshundert Tonnen vollständig ausgeliefert werden können. Wenn unser Freund Emilio achthundert Tonnen produzieren kann, haben wir eine Marge von fünfundzwanzig Prozent für Verluste durch Beschlagnahmung, Diebstahl oder Transportschäden auf See. Noch nie habe ich auch nur annähernd so viel verloren. Wir haben mehr als einhundert Schiffe, die von über tausend kleineren Booten bedient werden. Einige unserer Spezialschiffe sind große Frachter, die unsere Ladung auf hoher See übernehmen und vor ihrer Ankunft wieder löschen. Andere bringen die Ware von einem Hafen zum andern, auf beiden Seiten unterstützt durch Beamte, die auf der Lohnliste unseres Freundes Roberto stehen. Manche dieser Frachter transportieren Überseecontainer, wie sie inzwischen weltweit für Frachten aller Art benutzt werden. Andere in derselben Gruppe benutzen geheime Hohlräume, angelegt durch den cleveren kleinen Schweißer in Cartagena, der vor ein paar Monaten gestorben ist. Ich habe vergessen, wie er hieß.«
    »Cortez«, knurrte Cardenas, der aus Cartagena stammte. »Der Mann hieß Cortez.«
    »Genau. Na ja, wie auch immer. Dann gibt es noch die kleineren Schiffe – Trampfrachter, Fischkutter, Privatyachten. Alle zusammen befördern sie ungefähr hundert Tonnen jährlich. Und schließlich haben wir mehr als fünfzig Freelance-Piloten, die unsere Ware per Flugzeug zu den Abnehmern bringen, sie dort abwerfen oder auch landen. Einige von ihnen fliegen nach Mexiko und beliefern unsere Freunde dort, die den Stoff dann über die amerikanische Grenze in den Norden bringen. Andere fliegen direkt zu den Millionen von Flussmündungen und Buchten an der Südküste der USA , und die dritte Kategorie fliegt nach Westafrika.«
    »Gibt es seit dem letzten Jahr irgendwelche Neuerungen?«, wollte Don Diego wissen. »Wir waren über den Verlust unserer U-Boot-Flotte nicht gerade erfreut. Ein gewaltiger Finanzaufwand, restlos versenkt.«
    Suarez schluckte. Er wusste noch, was mit seinem Vorgänger passiert war, der sich für den Einsatz von U-Booten und einer Armee von »Einwegmulis« eingesetzt hatte. Die kolumbianische Marine hatte die U-Boote aufgespürt und zerstört, und die neuartigen Röntgengeräte, die jetzt auf beiden Zielkontinenten eingesetzt wurden, reduzierten die Erfolgsquote bei Transporten im Magen auf weniger als fünfzig Prozent.
    »Don Diego, diese Taktiken sind praktisch ausgestorben. Wie Sie wissen, wurde ein U-Boot, das zum Zeitpunkt des Zugriffs der Marine auf hoher See war, später im Pazifik vor Guatemala aufgebracht, zum Auftauchen gezwungen und beschlagnahmt. Dabei haben

Weitere Kostenlose Bücher