Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
wir ja doch etwas dagegen tun.«
    »So ziemlich das Einzige, was man im Fall von Caelian machen kann, ist, den Planeten zu verlassen«, gab er zurück.
    »Genau daran hatte ich auch gedacht«, meinte sie mit einem Nicken. »Sagen Sie, stünden Sie übermorgen für eine Beratung bei einer Ratssitzung zur Verfügung? Ich brauche dringend den fachmännischen Rat eines erfahrenen Cobra-Truppführers.«
    »Warum nicht«, stimmte er widerstrebend zu. »Aber nur, wenn wir hier draußen fertig sind.«
    »Also gut«, willigte sie ein. »Ich denke, Sie werden meinen Vorschlag sehr interessant finden.«
    Das bezweifle ich, dachte er verdrießlich und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Wald. Wieder mal ein politischer Verstand, der mit einer »interessanten« politischen Lösung aufwartet. Einmal – nur ein einziges Mal – würde ich gerne etwas anderes hören. Ganz egal, was. Ungebeten erschien das Gesicht von Tors Challinor vor seinem inneren Auge: Challinor, der vor Jahren versucht hatte, Aventine der Herrschaft des Militärs zu unterwerfen. Na gut, kommentierte er seine Erinnerung mit Schaudern. Ganz egal vielleicht nicht.

10
    »Hiermit ist die Sitzung offiziell eröffnet«, verkündete Generalgouverneur Stiggur und ließ seine Hand in einer dramatischen Geste fallen, um den versiegelten Recorder in Gang zu setzen.
    Irgendwie, überlegte Corwin, verlor das Ganze viel von seiner Eindruckskraft, wenn man in einem Raum von der Größe eines Büros saß und nur sechs Zuhörer anwesend waren. »Ich habe Sie hergebeten«, fuhr Stiggur fort, »um die in der Ratssitzung vor zwei Wochen aufgeworfene Frage zu diskutieren: nämlich, ob wir den uns von der Tlos-Domäne angebotenen Auftrag annehmen sollen.«
    Corwin ließ den Blick verstohlen in die Runde wandern und betrachtete die fünf Gouverneure. Wie nie zuvor bei Ratssitzungen spürte er das schiere Gewicht politischer Autorität, das sich um ihn versammelt hatte. Es war ein erdrückendes, fast erstickendes Gefühl.
    Bis Gouverneurin Telek sich zu Wort meldete und die Seifenblase zum Platzen brachte. »Ich bin mir bewusst, Brom, dass Sie hier für die Nachwelt sprechen«, meinte sie, an Stiggur gewandt, »aber können wir nicht versuchen, ohne diese wuchtigen historischen Phrasen auszukommen?«
    Stiggur versuchte sie wütend anzusehen, war aber offensichtlich nicht so recht mit dem Herzen bei der Sache. Keiner von ihnen war vor all den Jahren mit politischen Ambitionen nach Aventine gekommen, und obwohl sie alle mit beachtlichem Erfolg in diese Stellungen hineingefunden hatten, so waren sie nichtsdestoweniger unter all dem Drum und Dran allesamt keine Politiker. »Also gut – Einwand akzeptiert«, seufzte Stiggur. »Schön. Wer hat etwas zu berichten?«
    »Zuallererst würde ich gern wissen, wo Gouverneur a. D. Moreau steckt«, meldete sich Gouverneur Howie Vartanson von Caelian
zu Wort. »Meiner Ansicht nach hat dieses Thema Vorrang vor therapeutischen Sitzungen oder Ähnlichem.«
    »Mein Vater befindet sich zurzeit im Krankenhaus«, entgegnete Corwin und widerstand dem Drang, eine boshafte Bemerkung über die unbedachte Gefühllosigkeit des anderen fallenzulassen. Schließlich wusste der Kerl doch, dass Jonny ein Cobra der ersten Generation war. »Probleme mit dem Immunsystem, sagen die Ärzte.«
    »Wie ernst ist es?«, erkundigte sich Stiggur mit besorgter Miene.
    »Offenbar nicht sehr. Es ist allerdings gestern Abend recht plötzlich aufgetreten.«
    »Sie hätten jemanden informieren sollen«, meinte Jor Hemner, dessen zerbrechliche Hand nervös mit seinem dünnen Bart spielte. »Wir hätten die Sitzung verschieben können.«
    »Nicht, wenn wir eine Empfehlung für die Vollversammlung des Rates heute Nachmittag bekommen wollen«, erwiderte Corwin mit einem kurzen Seitenblick auf Hemner, bevor er sich wieder Stiggur zuwandte. »Ich kenne die Ansichten meines Vaters, Sir, und ich bin bevollmächtigt, für ihn zu sprechen. Ich nehme an, Sie akzeptieren mich als seinen Stellvertreter für diese Sitzung?«
    »Also, wenn es strikt nach dem Gesetz ge…«
    »Also, Herrgott nochmal, Brom, lassen Sie ihn einspringen und fertig«, warf Telek ein. »Wir haben heute Vormittag eine Menge zu erledigen, und ich will endlich anfangen.«
    »Na schön.« Stiggur zog die Augenbrauen hoch und sah die anderen an. »Irgendwelche Einwände? Gut. Ist es jemandem gelungen, von den Trofts irgendetwas über dieses Qasama in Erfahrung zu bringen?«
    Olor Roi von Palatine räusperte sich. »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher