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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Stimme. »Ich glaube, Gouverneurin Telek und ihre Leute befinden sich noch immer im Salon, Sir. Ich werde Sie dorthin schalten.«
    »Gut«, sagte Pyre. Einen Augenblick später war Telek in der Leitung. »Alles in Ordnung, Almo?«, fragte sie.
    »Soweit ich das sagen kann. Hören Sie, ich habe einen Bololinkadaver für Sie sowie zwei Gefrierkästen voll mit Tarbinen und Mojos. Wollen Sie Ihre Geräte schon mal warmlaufen lassen oder möchten Sie warten, bis ich sie persönlich bei Ihnen abgeben kann?«
    »Sie haben einen Tarbin? Großartig! Geschwängert oder nicht?«
    »Sowohl als auch – deswegen habe ich ja auch einen Bololin übrig.«
    »Aha. Verstehe. Nun … vermutlich sollte ich mir den Bololin zuerst vornehmen, bevor die Aasfresser über ihn herfallen. Können Sie das Feldanalysegerät an das LaserKom anschließen?«
    »Sicher.«
    Es dauerte nur wenige Minuten, das Feldanalysegerät aufzustellen und sein Kabel in den Anschluss des LaserKoms einzustöpseln, und als Pyre damit fertig war, hatte Telek bereits das erforderliche System an ihrem Ende angeschlossen. »In Ordnung«, sagte sie. »Und jetzt treten Sie zurück.«
    Das ferngesteuerte Analysegerät, das nach außen hin wie ein großer Doppelseestern mit Profillaufbändern aussah, kroch die Flanke des Bololins hinauf bis zu der Stelle, wo sich das Herz der meisten von der Erde stammenden Tiere befand. Ein Skalpell
schob sich aus einem seiner Arme und nahm einen sauberen Einschnitt in der dunklen Haut vor. Pyre verharrte lange genug, um sich zu vergewissern, dass die Kameras des Analysegeräts sicher an den umstehenden Bäumen befestigt waren, dann machte er sich zu einer Patrouille rings um das Gelände auf. Er durfte nicht zulassen, dass Aasfresser oder Qasamaner jetzt mitten in die Autopsie platzten … Außerdem stand ihm nicht unbedingt der Sinn danach, bei dieser Prozedur zuzusehen.
    Es dauerte drei Stunden, bis die Operation beendet war. Pyre kehrte zurück. Der Bololin war als solcher nicht mehr zu erkennen, und mit abgewandtem Blick setzte Pyre erneut die Kopfhörer auf. »Hier ist Pyre.«
    »Oh, Sie sind wieder zurück?« Wenn Telek überhaupt müde war, war das ihrer Stimme nicht anzumerken. »Wollen Sie jetzt bitte die Gefrierkästen öffnen und mir einen der Tarbine geben? Am besten beginnen Sie mit dem nicht geschwängerten.«
    »Wollen Sie das auch bestimmt hier draußen erledigen?«, fragte er unschlüssig.
    »Mit der Fernsteuerung habe ich ebenso viel Gefühl wie mit meinen eigenen Händen«, beruhigte Telek ihn, »außerdem würde ich ganz gern ein paar Antworten erhalten, bevor wir aufbrechen müssen. Oder wenigstens einige Fragen, die Yuri dann stellen kann.«
    »Sie sind der Boss.« Er fand den richtigen Kasten, öffnete ihn und legte den gefrorenen Tarbin auf ein Stück nackten Erdboden. Der ferngesteuerte Roboter huschte zu ihm hin, und Pyre setzte seinen Rundgang fort.
    Zweimal noch kehrte er zurück, um die Sauerei zuerst gegen einen geschwängerten Tarbin auszutauschen und schließlich gegen den Mojo, und jedes Mal fragte er sich, wie Telek es schaffte, ohne Schlaf noch immer feinste operative Eingriffe durchzuführen. Doch sie machte weiter, und der Himmel im Osten begann bereits zu glühen, als das Betriebslämpchen des ferngesteuerten Roboters schließlich erlosch. »Und?«, fragte er in das Mikro des Kopfhörers, während er die Geräte abbaute.

    »Ich bin nicht sicher«, antwortete Telek langsam. »Das Datenmaterial scheint recht eindeutig zu sein … aber ich weiß nicht recht, ob ich dem glauben soll. Mojos und Tarbine gehören scheinbar völlig unterschiedlichen Spezies an … und die Mojos scheinen die Tarbine auch nicht zu schwängern , sondern eher zu impfen .«
    »Sie machen was ?«
    »Nun ja … das einzige äußere Geschlechtsorgan der Mojos ist konstruiert wie eine organische Injektionsspritze. Und die tut Folgendes: Sie injiziert eine Samenflüssigkeit, die virusähnliche Nuklei statt komplexerer Spermazellen enthält. Diese Nuklei … Also, das ist alles noch vorläufig, es sieht aber so aus, als würden sie in einige der Zellen im Rücken der Tarbine eindringen und sie in Mojoembryos verwandeln.«
    Pyre starrte den verstümmelten Mojo vor sich an, auf dem es bereits vor Insekten zu wimmeln begann. »Das ist – völlig verrückt .«
    »Das sagte ich gerade«, gab Telek ihm mit einem Seufzer Recht. »Doch je länger ich darüber nachdenke, desto eher ergibt es Sinn. Auf diese Weise überträgt der Mojo sowohl die

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