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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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ihn, ging ihm der Lieblingsaphorismus seines alten Ausbilders bei den Marines durch den Kopf. Er verlangsamte bewusst
seine Atmung, blockierte so seine Panik und ließ der Angst ihren Raum. Wenn sich eine Gelegenheit bot, musste er vorbereitet sein.
     
    Die Ansage, die für einen kurzen Augenblick im Salon der Dewdrop das Knattern der atmosphärischen Störungen durchdrang, war kurz und schmerzlich direkt: »Sie stehen unter dem Verdacht der Spionage gegen das qasamanische Volk. Sie werden keinerlei aggressive Schritte unternehmen oder zu fliehen versuchen. Wenn Sie sich widersetzen, werden Sie vernichtet werden.«
    Die atmosphärischen Störungen setzten mit voller Heftigkeit wieder ein, und Christopher stieß einen gotteslästerlichen Fluch aus. »Wie, zum Teufel, sind die dahintergekommen?«
    »Seien Sie still!«, fuhr Telek ihn an, während ihr der Puls schmerzhaft bis in die Ohren dröhnte. Ihr schlimmster Alptraum war eingetroffen – und sie hatte es nicht geschafft, ihr Team herauszuholen, bevor die Falle zuschnappte. Sie hatte versagt. O Gott, was soll ich bloß tun?
    Eine Stimme via InterKom drängte sich in ihre Gedanken. »Gouverneurin, ich empfange Bewegungen und Wärmepunkte oben auf dem Tower des Flugplatzes«, berichtete Captain F’ahl. »Waffen oder Personen sind bis jetzt nicht deutlich auszumachen, möglicherweise besitzen sie so etwas wie Mörser oder Wurfgeschosse, mit denen sich direkter Sichtkontakt vermeiden lässt.«
    Telek gab sich einen Ruck und schob ihre Panik beiseite. »Verstanden, Captain. Können unsere Laser den Turm als Ganzes niederreißen?«
    »Wahrscheinlich nicht – und ich möchte es auch nicht versuchen, bevor wir die anderen – so weit möglich – nicht wieder an Bord haben.«
    »Ich habe nicht vorgeschlagen, dass wir jetzt starten sollen«, sagte sie frostig. F’ahl machte sich also bereits innerlich auf Verluste gefasst. Nun, sie sollte verdammt sein, wenn sie sich so leicht geschlagen gab. »Hat der Computercheck irgendwas ergeben?
Joshuas Trennfrequenzsignal müsste doch eigentlich störungsfrei sein.«
    Ohne Vorankündigung klarte das Schneefeld auf den Displays plötzlich auf, und sie waren wieder im qasamanischen Transportwagen.
    Telek beugte sich vor, die Hände schmerzhaft zusammengepresst … doch das Blutbad, das sie halb erwartet hatte, blieb aus. Die Szene war die gleiche wie vor der Empfangsunterbrechung nur wenige Minuten zuvor, … außer dass Moff den Aventiniern jetzt mit gezogener Waffe gegenübersaß.
    Telek tastete nach dem Mikro. »Joshua, zeigen Sie mir den Rest des Teams«, rief sie.
    Das Bild blieb unverändert. »Er kann Sie nicht hören«, murmelte Christopher. »Hier können wir unser Signal herausfiltern, aber da draußen haben sie keinen Computer.«
    »Na großartig«, presste Telek zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Demnach können wir auch zu Almo keine Verbindung herstellen. Verdammt!« Sie starrte noch einen Augenblick auf das Display, dann drehte sie sich zu den beiden Männern um, die schweigend an der Salontür standen. »Nun, Gentlemen, sieht ganz so aus, als wäre unser bezahlter Urlaub vorbei. Irgendwelche Vorschläge?«
    Michael Winward deutete auf eines der Displays, auf dem der nahe Wald zu sehen war. »Vermutlich wissen die Qasamaner nicht, dass Almo dort draußen ist, was für unsere Seite theoretisch von Vorteil ist. Aber wenn wir ihm nicht mitteilen können, was hier vor sich geht, nützt uns dieser Vorteil nicht viel. Irgendwie müssen wir uns bei ihm bemerkbar machen, damit er das LaserKom aufstellt.«
    »Mit anderen Worten, Sie glauben, Sie sollten versuchen, zu ihm rauszuschleichen.« Telek zögerte, schüttelte den Kopf. »Nein. Zu riskant. Selbst wenn wir eine Idee hätten, wie wir unsere Bewacher von Ihnen ablenken könnten, würden Sie vermutlich trotzdem gesehen werden, bevor Sie in Deckung sind. Offensichtlich müssen wir warten, bis er sich wieder meldet.«

    Der andere Cobra, Dorjay Link, sah Winward an und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Möglicherweise stationieren die Qasamaner Leute und Waffen im Wald, um die Dewdrop von dieser Seite aus unter Beschuss zu nehmen«, meinte er zu Telek. »Almo könnte aus seinem Nest klettern und mitten zwischen ihnen landen.«
    »Er würde sie doch sehen oder hören, oder?«, meldete sich Nnamdi zu Wort.
    »Cobras sind auch nur Menschen«, erwiderte Winward scharf. »Und wenn er nicht aufwacht, bevor sie in ihren Stellungen sind, werden sie nicht viel Lärm

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