Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
Bereitschaftsraum bereits erwarteten.

    »Setz dich«, presste Christopher angespannt hervor, als jemand Joshuas Hälfte der Trage übernahm.
    Joshua brauchte keine Aufforderung. Seine Knie knickten weg, und er fiel wie ein Klumpen Ton auf den gezeigten Sitz. »Dieses Ding um meinen Hals …«
    »Ist eine Bombe«, beendete Christopher den Satz für ihn. Der andere tastete den Streifen bereits mit einem kleinen Detektor ab. Seine Stirn glänzte vor Schweiß. »Wissen wir – dein Signal konnten sie nicht stören. Und jetzt sitz still, und wir werden sehen, was wir tun können, um das verdammte Ding herunterzubekommen, ohne es auszulösen.«
    Joshua biss die Zähne aufeinander und schwieg – und während er das tat, betrat Justin, nur mit Unterwäsche bekleidet, den Raum. Einen Augenblick lang starrten sich die Zwillinge an … und der Ausdruck in Justins Gesicht ließ Joshua augenblicklich die Hälfte des Gewichts, das auf seinen Schultern lastete, vergessen. Noch waren sie nicht aus allem raus – noch lange nicht -, aber in Justins Augen spiegelte sich eine Zufriedenheit, die besagte, dass Joshua seine Sache gut gemacht und genau die Entscheidung getroffen hatte, die ihnen allen eine Chance ließ.
    Justin war stolz auf ihn … und das war es letzten Endes, was wirklich zählte.
    Dann war der Moment vorbei, und Justin kniete sich vor seinem Bruder hin und ging daran, ihm die Stiefel auszuziehen. Joshua löste seine Gürtelschnalle, ließ die Hosen heruntergleiten und fing gerade an, an seiner Jacke zu nesteln, als Christopher ein leises Schnauben von sich gab. »Na schön, hier ist es. Mal sehen … hier und hier muss es überbrückt werden, Dorjay?«
    Joshua fühlte, wie etwas Kühles zwischen den Kragen und seinen Hals geschoben wurde. »Stillhalten«, murmelte Link hinter ihm. Hitzegestresstes Plastik knisterte und plötzlich wich der Druck von Joshuas Kehle, und Winward hob den geteilten Ring über seinen Kopf. »Raus aus dem Sitz«, sagte Link knapp. »Justin?«
    Joshuas Bruder nahm seinen Platz ein, und der Kragen legte sich vorsichtig um Justins Hals. »Zeit?«, fragte Christopher, als
die Cobras die beiden auseinandergebrochenen Enden vorsichtig zusammenschoben und mit der kniffeligen Arbeit begannen, sie wieder miteinander zu verbinden.
    »Neunzig Sekunden«, kam F’ahls Stimme über das InterKom des Raumes. »Reichlich Zeit.«
    »Sicher«, knurrte Link kaum hörbar. »Wenn man weit genug entfernt ist. Langsam, Michael.«
    Joshua legte Jacke und Armbanduhr ab und wartete mit klopfendem Herzen, während er Christopher und die Cobras bei der Arbeit beobachtete. Wenn sie es nicht rechtzeitig schafften …
    »Das wär’s«, verkündete Christopher plötzlich. »Sieht gut aus. Jetzt noch die Überbrückungen …«
    Die Drähte lösten sich, und die Zylinder blieben ganz. Justin stand vorsichtig auf und griff nach Joshuas Uniformjacke, und nachdem Christopher den Schutzring unter dem Kragen herausgezogen hatte, war er fast vollständig angezogen. »Ich weiß nicht, wohin sie Yuri und Marck gebracht haben«, erklärte Joshua ihm, während er ihm die Armbanduhr umband.
    »Ich aber«, nickte Justin. »Ich war schließlich du , schon vergessen?«
    »Ja. Ich meinte bloß – sei vorsichtig, ja?«
    Justin lächelte ihn gequält an. »Ich komme schon klar, Joshua – mach dir um mich keine Sorgen. Das Glück der Moreaus wird mich begleiten.«
    Er schlüpfte durch die Luke nach draußen, und Joshua sank zurück auf den Sitz, als ihn der Schock der Geschehnisse einholte und seine Beine zu Gummi wurden. Das Glück der Moreaus. Großartig. Einfach großartig. Und das Schlimmste daran war, dass Justin sich tatsächlich einbildete, unverletzlich zu sein und dementsprechend handelte … und während Joshua tatenlos in der vergleichsweise sicheren Dewdrop herumsaß, konnte dieser Fehlglaube seinen Bruder leicht das Leben kosten.
    »Verdammt sollen sie alle sein«, fauchte er das Universum an – und damit auch alle anderen: Moff und die Qasamaner, den Rat der Cobra-Welten, der sie hierhergeschickt hatte, sogar seinen eigenen
Bruder Corwin, dessen Idee dies letzten Endes gewesen war. »Verdammt sollen sie alle sein.«
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er sah auf, sein Blick war plötzlich tränenverschleiert, und entdeckte Link, der über ihm stand. »Komm schon«, meinte der Cobra. »Captain F’ahl und Gouverneurin Telek werden deine Einschätzung der Lage dort draußen hören wollen.«
    Bestimmt wollen sie das,

Weitere Kostenlose Bücher