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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Corwin irgendeine eindeutige Verbindung zwischen Priesly und Monse gefunden? »Nicht ausdrücklich, Sir«, sagte er und erhob sich kurz. »Ich möchte allerdings den anderen Mitgliedern dieses Gremiums die Zeugenaussagen ins Gedächtnis rufen, die Justin und ich bereits zu Protokoll gegeben haben … und Sie ebenfalls daran erinnern, dass mein Bruder hier in der Vergangenheit oftmals in seiner Funktion als Ausbilder der Cobra-Akademie gesprochen hat. Einer Stellung, darauf möchte ich hinweisen, die es erfordert, dass er sich häufigen psychologischen, körperlichen und emotionalen Prüfungen unterzieht.«
    »Wenn ich hier etwas anmerken dürfte, Sir«, warf Priesly aalglatt ein, »ich habe nicht das Geringste an Cobra Justin Moreau auszusetzen. Ich stimme mit Gouverneur Moreau darin überein, dass er sich als wichtiges und charakterlich durchaus gefestigtes Mitglied der Gemeinschaft von Aventine hervorgetan hat. Aber es ist der Umstand, dass gerade ein solches Musterexemplar des Cobra-Auswahlverfahrens einen Unbewaffneten angreifen konnte, was mich so nachdenklich stimmt.«
    Chandler gab ein Grunzen von sich. »Mr. Moreau …?«
    »Kein weiterer Kommentar, Sir«, sagte Corwin und setzte sich wieder. Priesly war mit diesem Einwurf ein Risiko eingegangen, das wusste er, und mit ein bisschen Glück würde sich das am Ende gegen ihn auswirken. Die Schlagkraft seiner Argumente, so ernst sie waren, war immer noch weit von dem entfernt, worauf er und Monse es mit einiger Sicherheit abgesehen hatten. Hätte Monse es geschafft, die Kampfreflexe auszulösen, die in Justins implantierten Nanocomputer einprogrammiert waren, dann hätte Priesly sowohl dem Direktorat als auch der Bevölkerung als Ganzes mit einem viel eindrucksvolleren Schnitzer vor der Nase herumfuchteln können.
    Auf der anderen Seite des Tisches rührte sich Ezer Gavin. »Dürfte ich erfahren, Mr. Chandler, wie mit Cobra Moreau verfahren
wurde? Ich nehme an, man hat ihn vom Dienst an der Akademie suspendiert?«
    »Man hat.« Chandler nickte. »Die Ermittlungen dauern an – und beschäftigen sich größtenteils mit Mr. Monses Hintergrund, wie ich vielleicht hinzufügen darf.«
    Corwin sah zu Priesly hinüber und konnte dort keine Reaktion ablesen. Was kaum überraschend war – er wusste bereits, wie auch immer Prieslys Verbindung zu Monse aussehen mochte: Sie war gut getarnt.
    »Ich möchte zudem darauf hinweisen, wenn ich darf«, meldete sich Lizabet Telek ungeduldig zu Wort, »dass trotz all des Staubes, den wir aufwirbeln – sowohl hier als auch im Netz«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Priesly hinzu, »dieser Monse weder getötet oder auch nur ernsthaft verletzt wurde.«
    »Wäre er aber, hätte er nicht diese Keramikbeschichtung auf den Knochen gehabt«, warf Atterberry ein.
    »Wäre er erst gar nicht unberechtigterweise eingedrungen, wäre er überhaupt nicht verletzt worden«, antwortete Telek scharf. »Herr Generalgouverneur, könnten wir uns vielleicht nun einem anderen Thema widmen? Diese läppische Diskussion schlägt mir etwas auf den Magen.«
    »Zufälligerweise haben wir heute tatsächlich noch einen weiteren Tagesordnungspunkt vor uns – einen sehr viel ernsteren«, erwiderte Chandler und nickte. »Sämtliche Diskussionen über den Fall Monse werden zurückgestellt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind … also.« Er tippte auf einen Knopf neben seinem Lesegerät. Einen Augenblick später öffnete sich auf der anderen Seite des Raumes die Tür, und ein Cobra in großem Dienstanzug führte einen Mann herein, der wie ein Akademiker aussah. »Mr. Pash Barynson, vom Qasama Monitor Center«, stellte Chandler den Neuankömmling vor, während der hinüber zum Gästeplatz zur Linken des Generalgouverneurs ging. »Er ist hier, um uns einen knappen Überblick über beunruhigende Entwicklungen zu geben, die möglicherweise – aber das soll er Ihnen selbst erklären. Mr. Barynson …?«

    »Danke, Generalgouverneur Chandler«, sagte Barynson mit einer knappen, unsicheren Verbeugung seines Kopfes. Er legte eine Handvoll MagCards auf dem Tisch ab, wählte eine aus und schob sie ins Lesegerät. »Meine Damen und Herren Gouverneure«, sagte er mit einem kurzen Rundblick, »ich gestehe gleich vorab, dass ich mich ein wenig unwohl fühle, nun, sagen wir, überhaupt hier zu sein. Wie Mr. Chandler gerade angedeutet hat, gibt es Hinweise, nach denen sich auf Qasama bestimmte Entwicklungen abzeichnen, die uns nicht behagen. Andererseits können wir noch

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