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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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abgestürzt!«, schnitt der ältere Nardin seinem Sohn das Wort ab. »Sie hat keine Apparate bei sich, denn niemand außer ihr hat überlebt.«
    »Vielleicht. Hast du dich schon entschieden, was mit Daulo Sammon geschehen soll?«
    »Nun, nichts, natürlich – sein Vater hat uns ein Angebot gemacht«, sagte Obolo vor Sarkasmus triefend. »Hast du seine Nachricht nicht gehört?«
    Radig blickte noch einmal kurz auf Jin hinab. »Du wirst mir vergeben, mein Vater, aber ich kann dieser Situation nichts Komisches abgewinnen. Oder hältst du es für ausgeschlossen, dass
die Familie Sammon mit dieser Spionin ein Bündnis eingegangen ist?«
    »Für ausgeschlossen wohl nicht«, brummte Obolo. »Aber für höchst unwahrscheinlich.«
    »Dann erlaube, dass ich ihn uns vom Hals schaffe«, bedrängte Radig ihn. »Solange er hier ist, stellt er eine Gefahr für uns dar.«
    »Das ist wahr. Leider könnte es noch gefährlicher sein, ihn zu diesem Zeitpunkt zu entfernen. Sag mir, hast du den Mann bereits identifiziert, der mit ihm nach Mangus gekommen ist?«
    Radigs Lippe zuckte. »Noch nicht. Aber wahrscheinlich ist er einfach noch ein weiterer Kerl aus diesem Bololindorf Milika.«
    »›Wahrscheinlich‹ genügt nicht«, erwiderte Obolo kühl. »Die Shahni wissen, dass diese Frau auf Qasama ist, und sie wissen, dass sie sich während ihres Aufenthaltes in Milika im Haus der Familie Sammon aufgehalten hat. Dieser Mann könnte gut ein Agent der Shahni sein, den man Daulo Sammon zugewiesen hat, sei es als Beschützer oder als Bewacher.«
    »Aber wie auch immer, warum sollte er Daulo Sammon hierher begleiten?«
    » Sie ist doch hier, oder etwa nicht? Was immer sie und unsere Feinde wissen oder argwöhnen, es ist nicht auszuschließen, dass sie ihre Informationen mit Kruin Sammon teilen.«
    »Aber wenn wir andererseits einem Agenten der Shahni erlaub…«
    »Radig Nardin!« Obolos Stimme klang wie ein Peitschenknall. »Werde Herr deiner Ängste und denk nach . Soweit es die Shahni anbetrifft, ist Mangus eine Elektonikfirma – nichts weiter. Wenn wir offen auftreten, haben sie keinen Grund, daran zu zweifeln. Machen wir jedoch großes Aufheben davon, Daulo Sammon aus dem Trupp der Arbeiter zu entfernen und vor die Tür zu setzen, wird nicht gerade das die Neugier dieses Agenten wecken?«
    Radig holte tief Luft. »Trotzdem, es ist gefährlich, mein Vater.«
    »Natürlich ist es das. Ohne Gefahr kein Gewinn, mein Sohn. Denk immer daran, falls deine Nerven noch einmal drohen, dir die Dienste zu verweigern.«

    »Ja, mein Vater.« Radig blickte wütend auf Jin hinab. »Und was gewinnen wir, wenn wir die Frau hier am Leben lassen?«
    Obolo schnaubte. »Du hältst es für riskant, eine Frau am Leben zu lassen?«
    »Sie ist keine gewöhnliche Frau, mein Vater – sie ist eine Agentin der Cobra-Welten. Das macht sie gefährlich.«
    Plötzlich merkte Jin, dass die rote Linie immer noch ihr Gesichtsfeld säumte … und sogar noch stärker wurde … während ihr Sehvermögen immer mehr zu schwinden schien …
    Nein!, sagte sie sich voller Wut und versuchte zu verhindern, dass der Schlaf ihren Verstand überwältigte. Komm schon, Jin – halte durch. Aber es kostete zu viel Kraft, die nötige Entschlossenheit aufzubringen. Außerdem war es hier auf dem Fußboden so bequem …
    Ihre letzte Erinnerung war die, dass grobe Hände sich unter ihre Achseln und Beine gruben, sie in die Höhe hoben und davonschweben ließen …

74
    »… auf Ihren Monitoren wird eine kurze Zusammenfassung jedes einzelnen der Schritte zu sehen sein, die ich gerade umrissen habe«, schloss der Ausbilder seine Demonstration und deutete mit der Hand über sein Podest hinweg auf die Reihen materialbeladener Tische vor ihm. »Sollten Sie irgendwelche Fragen haben, drücken Sie die Hilfe-Taste; reicht das noch immer nicht, drücken Sie die Ruf-Taste, und es wird jemand an Ihren Arbeitsplatz kommen. Noch Fragen? Also gut. An die Arbeit, und denken Sie daran, die Zukunft der Kommunikation auf Qasama liegt in Ihren Händen.«
    Daulo blickte auf den Monitor, der an seinem Arbeitsplatz befestigt war, verkniff es sich, ein Gesicht zu ziehen, und griff sich eine Schaltplatine sowie eine Handvoll Bauteile. Er hatte genau genommen nicht damit gerechnet, dass man ihm ein Raketengehäuse mit der Aufforderung in die Hand drücken würde, es mit einem Sprengkopf zu versehen … aber Schaltkreise für Fon-Geräte zu montieren entsprach auch nicht gerade seinen Erwartungen. »Die verschwenden

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