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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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erwiderte Akim, den Blick auf Radig geheftet. »Es ist Mord in Verbindung mit Verrat. Die Strafe dafür ist der Tod.«
    »Verstehe.« Sie nickte. »Vermutlich wären Sie also nicht übermäßig traurig, wenn ich ein paar von ihnen töten müsste?«
    Einer der Bewacher schnaubte etwas Verächtliches. Radig dagegen lächelte nicht einmal. Er stellte sich neben sie, umfasste den Lauf der Pistole in ihrer Hand und richtete sie auf Akim. »Wenn Sie darauf warten, dass Ihr Gefährte Sie rettet, dann warten Sie in der Hölle auf ihn«, knurrte er wütend, einen hasserfüllten Blick in den Augen. »Eigentlich wünsche ich mir fast, dass er zusieht, wie Sie sterben.«
    Jin erwiderte seinen wütenden Blick, wand ihren rechten Arm aus den Händen, die ihn hielten, und schlug die Pistole Radig krachend an die Schläfe.
    Er fiel rücklings zu Boden, ohne ein Geräusch zu machen. Der Wachmann, der Jins linken Arm festhielt, stieß einen Fluch aus, schaffte es aber nur noch, ihren Arm ein wenig fester zu umgreifen, bevor sie sich halb in seine Richtung drehte und ihm mit der Pistole gegen den Schädel hieb. Sein Griff lockerte sich augenblicklich, und noch während der rechte Wachmann ihr die Arme um die Schultern warf, drehte sie sich zurück in seine Richtung
und versetzte ihm mit der Waffe einen Schwinger ins Gesicht. Gleichzeitig riss sie ihre Linke hoch, schwenkte über die Gruppe hinweg zu Akim …
    Am Rand ihres Gesichtsfeldes bekam sie das dreifache lichthelle Aufflackern mit, als ihr Nanocomputer ihren Fingerspitzenlaser abfeuerte. Sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um und sah, wie die drei Wachen, leeren Säcken gleich, zu Boden gingen.
    Akim stand inmitten eines Blutbads, die Pistole, mit der er sie hatte erschießen sollen, noch immer fest in der Hand. Zwar nicht auf sie gerichtet …
    Eine ganze Weile starrten sie sich an. »Alles vorbei, Miron Akim«, sagte sie leise, während sich die Wut, die ihr die Sicht vernebelt hatte, langsam in ein großes Nichts auflöste. Die Hand, die die Pistole hielt, zitterte merklich. »Dürfte ich vorschlagen, von hier zu verschwinden, bevor man diese Leute hier vermisst?«
    Langsam senkte sich die Pistole. Kurz darauf bückte Akim sich und legte sie auf den Boden, wobei er den Blick nicht von ihr abwandte. Er zuckte leicht zusammen, als sie einen Schritt in seine Richtung machte, wich aber nicht zurück. »Schon gut«, beruhigte sie ihn. »Wie schon gesagt, wir stehen in dieser Sache auf derselben Seite.«
    Schließlich schien er seine Stimme wiederzufinden. »Eine Höllenkriegerin«, presste er hervor. Unvermittelt lief ein Schaudern durch seinen Körper. »Eine Höllenkriegerin! Jetzt endlich ergibt es einen Sinn. Gott im Himmel.« Er holte schaudernd Luft. »Auf derselben Seite, sagen Sie, Jasmine Moreau?«, fragte er mit einem Anflug wiedererwachten Muts.
    »Ja – ob Sie es glauben oder nicht.« Sie riskierte einen Blick über das Gelände. Er hatte nicht versucht, sie anzufallen, als sie sich wieder zu ihm umdrehte. »Wenn auch aus keinem anderen Grund als dem, dass Obolo Nardin uns beide tot sehen will. Also, was ist? Schlagen wir vereint zu, oder ist es Ihnen lieber, wenn wir Obolo Nardins Privatarmee getrennt in Angriff nehmen?«

    Akim fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und betrachtete die toten Wächter zu seinen Füßen. »Mir bleibt keine große Wahl«, sagte er und sah ihr dabei fest in die Augen. »Also schön, Jasmine Moreau, im Namen der Shahni auf Qasama, ich akzeptiere Ihre Hilfe im Tausch gegen meine. Haben Sie einen Plan, wie Sie uns aus Mangus herausbringen können?«
    Jin atmete erleichtert auf. »Eine Art Plan, ja. Aber zuerst werden wir ins Verwaltungsgebäude zurückmüssen. Ich zumindest.«
    Er nickte, viel zu verständnisvoll für ihren Geschmack. »Um Daulo Sammon zu retten?«
    Sie biss die Zähne aufeinander. »Seine Familie hat mir das Leben gerettet, lange bevor sie wussten, wer ich war. Ganz gleich, was Daulo Sammon jetzt von mir denkt, ich verdanke ihm mein Leben.«
    Akim sah sich um und betrachtete das Gebäude. »Wie wollen Sie ihn dort rausholen? Wieder mit Hilfe der gleichen Feuerkraft, die Sie gerade vorgeführt haben?«
    »Hoffentlich mit weniger.« Jin verzog das Gesicht, als sie Radigs reglosen Körper sah. »Ich hatte gehofft, ich könnte Radig Nardin überreden, mir zu verraten, wohin sie ihn geschafft haben. Leider sieht es nicht danach aus, als könnte er in nächster Zeit etwas sagen.«
    »Er wird sich auf der untersten Ebene

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