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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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damit zu tun hat? Die Ehemänner sind die ersten, die etwas vom Tod ihrer Frauen haben."
    „Tja, er hat sie geliebt, und wir glauben ihm eigentlich.", antwortete Joe, und Aidans Herz machte unwillkürlich einen Satz bei dem kleinen Wörtchen wir.
    „Und Susan Woods?"
    Als Joe zögerte, sah Callaghan überrascht auf. „Nun reden Sie schon, Mann!" Joe wand sich in seinem Stuhl, als sei es ihm unangenehm, über sie zu sprechen. „Ich bin mir nicht sicher. Mein Bauchgefühl warnt mich vor ihr, aber mein Verstand kann nichts Verdächtiges an ihr finden, bis auf ihren seltsamen Geschmack in Sachen Sex."
    Aidans Inneres verdunkelte sich für einen Augenblick. Diese Intoleranz hätte er nicht von Joe erwartet. Was war denn schon dabei, wenn eine Frau es vorzog, mit Frauen zu schlafen? Aber er kannte Joe im Grunde ja auch noch gar nicht. Was musste er dann erst von ihm halten, wenn er erfuhr, dass er Männer liebte? Aidan schwor sich, in Zukunft noch mehr auf der Hut zu sein als bisher.
    „Also gut, vielleicht ergibt sich ja etwas in Bezug auf die Ladenangestellten. Setzen Sie Vince und Marc daran, die haben den Fall Màrai gerade abgeschlossen und können euch helfen.", sagte Callaghan und scheuchte sie mit einer ungeduldigen Geste aus seinem Büro. Er hatte noch anderes zu tun, als sich Misserfolge anzuhören.
    Sie gaben die Befragungsbänder zur Abschrift im Sekretariat ab, und dann machte sich Joe daran, einen kurzen Bericht zu tippen.
    Währenddessen verwickelte Kate Dunsten, deren Schreibtisch dem von Joe am nächsten stand, Aidan in ein Gespräch. Sie hatte eine Haut wie Milchkaffee, ein breites, sympathisches Grinsen, blitzende Augen, eine Stupsnase und schwer zu bändigende Locken, die sie zu zwei kindlichen Zöpfen flocht. Alles in allem sah sie eher aus wie eine Studentin, die sich nebenbei etwas als Kindergärtnerin verdiente. Die toughe Kickboxerin, die sie laut Joe war, sah man ihr jedenfalls nicht an.
    „Na, haben Sie sich inzwischen etwas bei uns einleben können?" Sie kicherte, als er ein unschlüssiges Gesicht machte. „Keine Angst, die Jungs beißen nicht."
    Aidan musste lachen, dass dieses Persönchen ihm, dem Zwei-Meter-Mann, Mut zusprach. „Davon bin ich überzeugt."
    „Haben Sie sich übrigens schon entschieden?"
    „Entschieden?"
    „Ja, die Schwimmmeisterschaften gegen die Staffel des FBI. Machen Sie bei uns mit oder bei denen? Sie können doch schwimmen, oder?"
    „Klar kann ich schwimmen, aber ich bin viel unterwegs, habe noch nie bei diesen Wettkämpfen mitgemacht, warum sollte ich diesmal..."
    „Weil wir einen guten Schwimmer brauchen könnten.", unterbrach sie ihn. „Und wie auch immer, es wäre eine Gelegenheit, uns zu zeigen, dass Sie zu uns halten."

„Hey Kate, klasse Idee!", rief Steve McGraw zu ihnen hinüber, der ihr Gespräch mitbekommen hatte. „Jungs, hört mal her, Aidan wird bei uns mitschwimmen!"
    Von allen Seiten grölte es Zustimmung. „Mann, das ist super!", rief Tanner. „Sie sehen aus, als wären Sie schnell. Vielleicht gewinnen wir dann ja mal."
    „Aber ..."
    „Jetzt sagen Sie nicht, Sie hätten keine Badehose.", lachte Kate frech. „Nein – also gut, wann findet das große Ereignis statt?", ergab sich Aidan in das Unvermeidliche.
    „Ende Juni, Sie haben noch etwas mehr als einen Monat, um mit den Jungs zu trainieren. Sie sind Dienstags und Freitags im Sava Pool Ecke 19th and Wawona. Joe macht übrigens auch mit, er kann Sie ja heute Abend mitnehmen zum
    Training."
    Aidan zog unwillkürlich die Augen zusammen, doch in ihrer Miene lag keinerlei Hinweis auf eine Anspielung. Trotzdem, das erinnerte ihn wieder einmal daran, dass er nicht vorsichtig genug sein konnte. Frauen hatten einen sechsten Sinn für heimlich gefasste Zuneigungen.
    „Hey, Aidan, kommen Sie mal rüber, Sie müssen die Sache noch abzeichnen.", rief Joe und rettete Aidan aus der Bredouille. Er nickte Kate zu, ging hinüber und unterschrieb den Bericht, den Joe ihm gab.
    „Wollen Sie ihn nicht erst durchsehen?"
    „Ich vertraue Ihnen. Sie entscheiden, was in den Bericht kommt, Sie entscheiden, wie Sie die Aussagen werten wollen. Sie sind der Boss in unserem Team, richtig?"
    „Richtig", sagte Joe verdattert und legte die Seiten in den Ausgangskorb für Callaghan, der sie dann an Vince und Marc weitergeben würde.
    „Was halten Sie von etwas zu Essen? Kennen Sie ein nettes Café in der Nähe?", schlug Aidan vor, der merkte, wie fertig Joe war, obwohl doch er es war und nicht Joe, der fast die

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