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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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für eure Fragen ...", wandte er sich an beide Cops, doch es war Aidan, dem er dabei tief in die Augen blickte, als existiere Joe gar nicht.
    Zu Joes Erstaunen lächelte Aidan nur und ließ sich das alles gefallen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Mr. Daucher, darf ich Sie daran erinnern, dass wir Sie in einem Mordfall verhören müssen.", sagte Joe und merkte selbst, dass er sich im Ton vergriff. Woher kam plötzlich dieser düster drohende Unterton?
    „Och, Gott, da muss ich ja wohl antworten." Mit einem gekonnten Hüftschwung drehte Leeland sich zu Joe um und brachte es dabei fertig, noch näher an Aidan heranzurücken. Joe hatte fast den Eindruck, als lehne er sich rücklings gegen Aidans breite Brust.
    „Mr. Daucher, waren Sie am Abend des 22. Mai im Blue Moon'-Club?", sagte er gereizt.
    „Im ,Blue Moon'?"
    „Ja, auf dem Skyline Boulevard, waren Sie dort?"
    „Gott, ja, natürlich war ich dort, alle Welt war dort.", zwitscherte Leeland und begleitete seine Worte mit einer eleganten Handbewegung, die wie zufällig Aidans Oberarm streifte.
    „Wussten Sie, dass Arlena Dunkirk Coks nahm?"
    „Arlena? Ich habe davon gehört.", sagte er und meinte damit nicht ihren Kokainkonsum. „Es hat mich ganz schön umgehauen. Eine schreckliche Sache. Sie war wirklich eine gute Freundin." Leelands Stimme klang traurig, und Joe glaubte nicht, dass es gespielt war. Natürlich konnte man das nie genau wissen, vor allem nicht bei einer von oben bis unten gekünstelten Person wie Leeland.
    „Und wussten Sie, dass sie Kokain nahm?"
    „Ja, ich habe ihr gesagt, dass das nicht gut gehen kann. Hin und wieder eine Linie, dagegen ist wohl nichts einzuwenden. Aber Arlena konnte es nicht lassen, sie nahm immer mehr. Ohne das Zeug war sie nervös und niedergeschlagen, fahrig. Wenn sie was genommen hatte, war sie noch überdrehter aber fröhlich, der Mittelpunkt jeder Party."
    „Haben Sie je einen Mann in ihrer Nähe gesehen, der eher unscheinbar wirkte, eine graue Maus sozusagen?"
    „Das ist aber keine sehr üppige Beschreibung.", meinte er nachdenklich. Und als Joe ihn nur herausfordernd anstarrte, anstatt zu antworten, fügte er hinzu: „Solche Männer gibt es natürlich viele. Haben Geld aber keine Ausstrahlung und suchen eine Frau, die ihr Ansehen in der Gesellschaft heben könnte."
    „Kannten Sie Susan Woods?"
    „Die kleine Freundin von ihr mit dem langen schwarzen Haar? Ja, die war öfter mit ihr da."
    „Was tat sie, wenn Arlena die Party ohne sie verließ?"

„Ha, ja, das kam vor. Arlena liebte die Männer." „Und Susan, was tat sie dann? Fuhr sie alleine zum Anwesen der Dunkirks zurück.?"
    „Das kann ich natürlich nicht sagen, wo sie hinfuhr. Kann schon sein, dass sie sich ein Taxi nahm und nach Hause fuhr. Hin und wieder aber ging sie einfach mit."
    „Sie ging mit? Was meinen Sie ...?"
    „Ein Dreier, noch nie davon gehört? Sie ging mit Arlena und dem Mann mit. Nicht häufig, aber es kam vor." Leeland warf Joe einen spöttischen Blick zu und lächelte dann Aidan über die Schulter hinweg anzüglich zu, als teilten sie ein Geheimnis.
    „Und andere Bekanntschaften?" Joe konnte es nicht fassen, dass Aidan ihm seinen Arm nicht entzog. Dieser Kerl blieb einfach stehen und ließ Leelands Unverschämtheiten ruhig über sich ergehen.
    Schließlich wandte sich Leeland Joe wieder zu, und sein Mund verzog sich, als wolle er sagen: Du störst, merkst du das nicht, Kleiner?
    Joe wäre vor Wut beinahe geplatzt. „Antworten Sie gefälligst, das hier ist eine Morduntersuchung und kein Schmierentheater!", fauchte er ihn an.
    Leeland schlug sich in gespielter Furcht die Hand vor den Mund. „Ach, Gottchen, was sind wir heute dünnhäutig! Ich antworte Ihnen ja schon. Darf man denn nicht mal kurz nachdenken?"
    Joe warf Aidan einen empörten Blick zu, doch der reagierte nicht. Nur für den Bruchteil einer Sekunde spielte ein spöttisches Lächeln um seine Augen. So schnell, dass Joe nicht hätte sagen können, ob er sich nicht doch irrte. Machte der Kerl sich etwa über ihn lustig?
    „Hm", meinte Leeland. „Nein, ich kann mich nicht entsinnen – oder doch ... da war manchmal so eine kleine Brünette. Die hat sie hin und wieder mit zu den Dunkirks genommen. Ich glaube, Susan stand im Grunde genommen eher auf Frauen, wenn Sie wissen, was ich meine."
    Joe hörte ihn kaum. Bei Aidans Blick hatte ihn eine Kälte erfasst, die unaufhaltsam durch seine Adern sickerte.
    „Ich kannte sie nicht ... ihren Namen habe ich schon mal gehört,

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