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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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aus dem Büro, ohne eine Nachricht für ihren Mann zu hinterlassen. Stell dir das mal vor!"
    Joe hörte gar nicht richtig hin, nickte nur mechanisch. Alles, an was er denken konnte, war Aidan und seinen Entschluss, sich von dem Fall abziehen zu lassen. Joe konnte es nicht fassen. Wollte er ihn tatsächlich jetzt im Stich lassen? Wenn er an den gestrigen Nachmittag dachte, wusste er, dass es besser so war. Oh, Mann, war er verwirrt. Er wollte Aidan nicht verlieren, jede Minute ohne ihn kam ihm leer und sinnlos vor. Schon der Gedanke daran versetzte ihn in Panik. Aber das, worauf das alles hinauslief, brachte er einfach nicht fertig ... eine Beziehung zu einem Mann – das hieße ja, sein ganzes bisheriges Leben ... ach quatsch, das war es nicht ... nur dieses Gefühl, seine Männlichkeit wäre eine leere Hülle ... das war einfach unerträglich.
    „Oh, da fällt mir wieder ein, das muss an dem Tag gewesen sein, an dem sie gestorben ist. Äh, nein, gestorben ist sie dann ja wohl am nächsten Morgen“, faselte Maggie noch immer vor sich hin. Und diesmal horchte Joe auf.
    „Was ist an dem Tag passiert, an dem sie gestorben ist?"

„Sag ich doch. Sie war da, im Büro, um ihren Mann zum Dinner abzuholen, aber dann sah sie, dass er beschäftigt war, und ist wieder gegangen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen."
    „Und was war das mit dem Kunden?"
    „Mr. Graham. Er wartete auf Mr. Dunkirk. Und dann kam Arlena herein, hat mich gefragt, ob ihr Mann frei sei. Ich sagte, er sei leider noch beschäftigt und habe danach noch ein Gespräch mit Mr. Graham. Dabei habe ich wohl eine kleine Bewegung gemacht, durch die Arlena auf ihn aufmerksam wurde. Sie drehte ihren Kopf nach ihm um, starrte ihn einen Augenblick an und verließ dann Hals über Kopf das Büro ohne ein weiteres Wort. Nicht mal von mir hat sie sich verabschiedet. So etwas ist doch nicht höflich, oder?"
    Jetzt war Joe wie elektrisiert. „Kam es öfter vor, dass Arlena ihren Mann im Büro abholte?"
    „Ja, schon, sie schienen ja ein Herz und eine Seele zu sein, das muss man schon sagen. Er jedenfalls war sehr verliebt."
    „Also könnte sie diesem Mr. Graham schon mal dort begegnet sein?" „Ja, kann sein, er ist ja schon seit fast einem Jahr Kunde bei uns." „Und er ist reich?"
    „Sehr. Er ist Engländer, soviel ich weiß, lebt aber seit einem Jahr hier in San Francisco. Wahrscheinlich wegen seiner Geschäfte."
    „Wie sieht er aus?"
    „Mr. Graham? Ganz normal. Helles Haar, schon ein wenig grau an den Schläfen, ein kleiner Schnurrbart, runde Brille – nicht sehr modisch, wenn du mich fragst."
    „Und weiter? Wie groß ist er?"
    „Sag mal, was soll das, Joe, werde ich hier verhört?"
    In diesem Augenblick kam Aidan in den Flur. „Joe, ich habe dir den Bericht auf den Schreibtisch gelegt. Ich muss jetzt gehen, mach es gut und pass auf dich auf."
    Joe starrte mit stierem Blick zu ihm auf, fühlte sich plötzlich wie durch den Fleischwolf gedreht und glaubte, jeden Augenblick vom Stuhl kippen zu müssen, so fertig war er. Sein Herz überschlug sich geradezu.
    Aidan warf ihm einen letzten Blick zu, drehte sich um und ging zum Ausgang. „Aidan!", schrie Joe ihm hinterher, aber die elektronischen Schiebetüren hatten sich bereits geschlossen. Panik überfiel ihn, er bekam kaum noch Luft. Er konnte den Gedanken, Aidan vielleicht nie wieder zu sehen, mit einemmal nicht ertragen. Er sprang auf und lief hinter ihm her, stürzte aus der Tür und sah Aidan auf seinen Mustang zugehen. „Aidan!", rief er wieder.

    ***
    Aidan hörte Joes Stimme und drehte sich um. Joe kam auf ihn zugerannt. Die Augen weit aufgerissen, der Mund geöffnet, die Haare flatterten im Wind ... und dann wurde er plötzlich mitten im Lauf von unsichtbarer Hand herumgerissen.
    Aidan sah es wie in Zeitlupe und sprang mit Riesensätzen auf ihn zu. Joes Kopf flog nach hinten, Blut spritze im Bogen durch die Luft, seine Augen schlossen sich, während er wie eine leblose Gliederpuppe in die Luft gerissen wurde und zu Boden stürzte, wo er reglos liegen blieb. Blut lief ihm über die Schläfe in die Haare.

Ein langer Schrei gellte durch Aidans Körper. Ein Schuss – das musste ein Schuss aus einem Gewehr mit Schalldämpfer und Zielfernrohr gewesen sein, ging es ihm automatisch durch den Kopf. Und dann war er endlich bei ihm, riss ihn in seine Arme, schnellte sich mit ihm hinter sein Auto, warf sich dort zu Boden und bedeckte Joe mit seinem Körper, als der nächste Schuss knapp über ihm in die Wand

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