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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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des Polizeigebäudes einschlug. Glas flog durch die Gegend. Die Kugel hatte beide Scheiben seines Mustangs durchschlagen, und auch das Blech des Wagens würde kaum einen Schutz abgeben. Schnell zog er Joe nach vorne, so dass sie hinter dem Motorblock und der Achse vor weiteren Schüssen etwas sicherer waren.
    Dann zog er sein Handy und rief im Revier an. Marc war dran. Aidan schilderte ihm die Lage.
    Vor ihm auf der Straße knallten die Autos ineinander, während weitere Schüsse fielen. Es war gespenstisch, weil man keinen Knall hörte, nur den Einschlag der Kugeln und die Folgen. Überall zerplatzten Scheiben, die Menschen um sie herum schrieen, warfen sich zu Boden.
    „Und ruf als erstes einen Krankenwagen, Marc, Joe ist angeschossen worden!", rief Aidan durch den Tumult ins Telefon.
    Joe lag ganz still unter ihm, er war bewusstlos. Aidan konnte seinen Blick nicht von seinem bleichem Gesicht wenden. Er zog sich das Jackett von den Schultern, riss sich das T-Shirt über den Kopf und presste es auf Joes heftig blutende Wunde. Es war ein langer Streifschuss, der die Schädeldecke verletzt hatte, der weiße Knochen glänzte unter dem Blut hervor.
    Ihm war schlecht vor Angst um Joe. Doch Aidan funktionierte im Augenblick der Gefahr wie eine Maschine. Handelte absolut effektiv, wie es ihm durch jahre- lange Einsätze in Fleisch und Blut übergegangen war, egal wie es in ihm aussah.
    Schnell tippte er die Nummer für seinen nächsten Anruf ein und beobachtete, während er sprach, Joes regloses Gesicht, das zu seinem Entsetzen immer mehr verfiel. Der Blutverlust war einfach zu groß und ließ sich nicht stoppen, so verzweifelt er auch darum kämpfte.
    „Hast du die Information, die ich haben wollte?", fragte er ins Telefon, als sich an der anderen Seite jemand meldete.
    …
    „Also wie ich vermutet habe. Wo ist er jetzt?"
    …
    „Was? Wie konnte das passieren? Schreibt ihn sofort zur Fahndung aus, höchste Priorität. Und seid vorsichtig, er ist sehr gefährlich, hat gerade mit einem Scharf- schützengewehr auf uns geschossen."
    …
    „Ja, hier von einem Dach gegenüber dem Polizeigebäude. Ich hab' schon angerufen bei den Cops. Sie sperren die Strassen. Arbeitet mit ihnen zusammen, sagt ihnen, mit wem sie es zu tun haben. Ich will ihn unbedingt haben, ist das klar?"
    Er legte auf und hörte erleichtert die Sirenen eines Krankenwagens näher kommen.

Sieben „Aidan?" Joes Stimme war so schwach, Aidan hätte sie überhört, wenn er nicht bereits seit Tagen auch im Schlaf auf nichts anderes gewartet hätte. Wie eine Mutter, die in der Nacht durch das leiseste Wimmern ihres Kindes sofort hellwach wird. Aidan sprang auf, ohne auf seine protestierenden Glieder zu achten, die ihm nach drei Nächten in diesem unbequemen Stuhl langsam Schwierigkeiten machten.
    „Joe!", flüsterte er und beugte sich über ihn, wagte es aber nicht, ihn zu berühren. Sein Herz hüpfte vor Freude, dass er endlich aus der langen Bewusstlosigkeit erwachte.
    „Du hast mich gerettet, nicht wahr? Du warst das.", brachte er matt heraus. Er lächelte schwach zu ihm auf. Seine Hand tastete trotz des Schlauches, an den sie angeschlossen war, nach Aidan. Und so schauten sie sich eine Weile in die Augen, Hand in Hand.
    „Wie sehe ich aus?", fragte Joe schließlich.
    „Schrecklich schön." Aidan lächelte, in seinen Augen standen Tränen. „Was ist passiert? Ein Schuss?"
    „Ja, ein Streifschuss, du warst sofort bewusstlos. Die Kugel ist bis zu deiner Schädeldecke vorgedrungen, hat sie aber nicht verletzt, nur angekratzt. Es war reines Glück. Danach hat er noch ein paar Mal geschossen, aber da waren wir schon hinter meinem Wagen in Sicherheit."
    „Du meinst, du hast mich hinter deinem Wagen in Sicherheit gebracht. Ich dachte, es wäre aus."
    Aidan antwortete nicht, schaute Joe nur glücklich an.
    Der fuhr zögernd fort: „Ich bin hinter dir hergerannt. Wollte nicht..." „Schhhh, ich weiß, Joe. Aber nach diesem Kuss ... ich konnte so nicht weiter machen, wollte nur noch weg von dir, es tat einfach zu weh. Dann habe ich es doch nicht geschafft, zu Callaghan zu gehen und ihm zu sagen, dass ich aufhöre." Nachdem Joe angeschossen worden war, hatte er Tennison angerufen und alles wieder rückgängig gemacht.
    „Wir müssen Freunde bleiben.", bat ihn Joe mit Tränen in den Augen. „Und du meinst, das geht, ja? Ich glaube nicht, dass ich das kann. Ich habe mich in dich verliebt, Joe. Wenn der Fall ausgestanden ist, schicken sie mich sowieso wieder

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