Cocaine oder die Lust zur Hingabe
staatlichen Trauung zu tun? Man wollte ja gar nicht unbedingt kirchlich heiraten. In jeder Schule waren religiöse Äußerungen verboten, weil Kirche und Staat nun mal getrennt voneinander agieren sollten. Doch in Punkto Heirat wollte man einfach nicht konsequent sein. Machte sich Busch eigentlich nicht klar, dass statistisch gesehen über zwanzig Prozent der Bevölkerung nicht heterosexuell war wie er? Das war fast ein Viertel aller Amerikaner. Und dabei war Amerika doch so stolz auf seine Minderheitengesetze. Ach verdammt, alles scheinheiliges Getue. Nach wie vor konnte nicht sein, was nicht sein durfte.
„Also sag mir schon, wie es deinem Kopf geht.", wiederholte er ärgerlicher als beabsichtigt.
„Gut, sehr gut, tut nicht mehr weh, kitzelt nur noch ziemlich." Aidan tippte ihm mit dem Finger auf die Brust. „Du scheinst nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben beim Lügen, ich sehe doch, wie du
zusammenzuckst, wenn du eine falsche Bewegung machst. Und die Aspirin, die du alle paar Augenblicke einwirfst..."
„Wenn ich dir sage, dass es geht, dann ist das auch so.", unterbrach ihn Joe. „Ich habe schon viel schlimmeres weggesteckt. Der Bauchschuss zum Beispiel vor zwei Jahren, der war haarig. Dagegen ist das hier nur Kinderkram. Ich lasse mir doch von so einem kleinen Streifschuss nicht die besten Stunden meines Lebens versauen." Er grinste.
„Jetzt machst du aber einen auf ganz cool, was?" Aidan blickte an ihm hinab und entdeckte die Narbe neben der rechten Hüfte. Ehrfürchtig streichelnd erkundete er sie, beugte sich über ihn und küsste sie.
„Du bist aber auch ganz schön durchlöchert", flüsterte Joe, und Aidan fühlte seine warmen Finger an der großen Narbe in seiner Schulter.
„Das muss ja ein Riesenloch gewesen sein."
„Das ist die Stelle, an der die Kugel wieder ausgetreten ist."
„Schrecklich."
Aidan schloss genüsslich die Augen, während Joe streichelnd seinen Rücken erkundete. „Mann, wo hast du nur die vielen Narben her?"
„Die zähle ich schon gar nicht mehr mit, alles nur Schrammen. Auch vom Schuss in die Brust habe ich kaum etwas gemerkt. Nur ein heißer Schlag, dann kam ich erst nach der OP wieder zu mir, und da war schon fast alles ausgestanden. Ich bekam Infusionen und Tabletten ... nur die lange Warterei im Krankenhaus war übel. Brannte natürlich darauf, den Mann zu kriegen, der mich angeschossen hatte. Aber das haben dann meine Kollegen erledigt." Aidan richtete sich auf.
„Und der Streifschuss auf deiner Brust?" Joes Finger zog die lange Vertiefung nach, die quer über seine linke Brust verlief und ein Stück seiner Brustwarze mitgerissen hatte.
„Das war schon weniger angenehm. Aber ich hatte Glück und war froh, dass es so glimpflich ablief. Ich geriet in einen Hinterhalt. Sah nur noch, dass diese Luger auf mein Herz zielte, und warf mich herum. Der Mann war eine Sekunde lang erstaunt, dass ich nicht zu Boden ging ... genug Zeit für meinen Partner, den Mann zu erledigen. Aber dein Bauchschuss, das muss dich doch fast umgebracht haben." Aidan tupfte sanfte Küsse auf die große sternförmige Narbe auf Joes zarter Haut.
Joe lachte. Er zog ihn zu sich hinauf, um ihn zu küssen. „Wollen wir uns jetzt die ganze Nacht über unsere alten Verletzungen unterhalten, oder willst du endlich mit mir schlafen? Ich weiß sowieso nicht, warum wir den ganzen Tag mit endlosen Spaziergängen und Essen gehen vergeudet haben. Vorhin am Strand wäre ich beinahe über dich hergefallen, solche Lust habe ich auf dich."
„Ich wollte nicht, dass wir zu viel im Bett herumhängen. Das ist zu anstrengend für dich.", flüsterte Aidan lächelnd an seinem Mund, senkte sich auf ihn herab und küsste ihn.
Joe hielt ganz still, bot ihm seine Lippen, spürte, wie Aidan zärtlich daran knabberte, wie sich Aidans Zunge vorschob, seine Lippen teilte, über seine Zähne leckte ... Joe öffnete sich ihm willig, seine Zunge hieß Aidan willkommen, streichelte ihn, spielte mit ihm. Endlich! Er stöhnte, als Aidan ihn leidenschaftlich zurück in die Kissen drückte. Sein Herz raste vor Erregung. Aidan presste sich an ihn, drang mit seiner Zunge immer tiefer, stieß sich stöhnend in ihn hinein und rieb in wilder Leidenschaft seinen harten, fordernden Schwanz gegen Joes Hüfte...
Es war wundervoll zu spüren, wie sehr Aidan ihn begehrte. Es erregte ihn. Dieser toughe FBI-Agent, der überall, wo er auftauchte, die Gerüchteküche heißlaufen ließ, der in seinem Bett haben konnte, wen er
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