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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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ganz deutlich gespürt, wie er in mich hineinfloss, mich ausfüllte. Er war ganz heiß." Sein Lächeln war wie das der Gioconda, als hüte er ein glückliches Geheimnis. Etwas an Joe wirkte plötzlich so zart und zerbrechlich.
    „Ich hätte dich beim ersten Mal viel sanfter nehmen müssen ... aber ich war so...", sagte Aidan zerknirscht.
    „Ausgehungert? Ich auch, und es ist schöner, als ich es mir je hätte vorstellen können."

    ***
    Am nächsten Morgen sang Joe unter der Dusche, was ihm schon lange nicht mehr passiert war. Aidan war bereits gefahren. Joe hatte nichts gesagt, um jeder Diskussion aus dem Weg zu gehen, aber er würde den Teufel tun und noch einen Tag zu Hause bleiben. Also stülpte er sich eine Plastiktüte wie eine Mütze über den

Kopf, damit sein Verband nicht nass wurde und duschte sich gründlich, während er wohlig an die Nacht und den Morgen dachte. Und zum ersten Mal in seinem Leben war ihm nichts daran peinlich. Er fühlte sich in völligem Einklang mit sich selbst. Immer wieder hatten sie sich geliebt, bis zur vollständigen Erschöpfung. Ihm tat alles weh, aber er fühlte sich so gut wie noch nie. Besser als nach seinem ersten Mal – nein, dies hier war sein erstes Mal, alles, was davor war zählte nicht mehr, nicht nach dieser Nacht. Aidan hatte ihn entjungfert. Er grinste im Gedanken daran. Sein Hintern brannte wie die Hölle, aber seltsamerweise war auch das ein gutes Gefühl.
    Als er sich beim Rasieren im Spiegel betrachtete, sah er mit Entsetzen, was Aidan in seiner Raserei mit seinem Hals veranstaltet hatte. Er war von blauen Flecken übersäht. Jede Menge Knutschflecke und an der rechten Seite seines Halses sogar eine Wunde. Sie hatte geblutet und blutete jetzt wieder, wo das warme Wasser die frische Kruste abgelöst hatte. Fast glaubte er, Aidans Zahnspuren über seiner Halsschlagader zu sehen, wie die eines Vampirs, der von ihm getrunken hatte. Es ging tief, würde wahrscheinlich eine ganz schöne Narbe geben.
    War das Absicht gewesen?, dachte Joe halb entsetzt und halb amüsiert. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Aidan hatte ihn als sein Eigentum markiert, wie mit einem Brandeisen. Sollte er sich über seine besitzergreifende Art ärgern oder sich geschmeichelt fühlen? Joe hatte den Schmerz nicht einmal gespürt, obwohl er sich an den Augenblick nur allzu gut erinnerte. Sein Orgasmus war noch nicht verebbt, als Aidan wie eine Naturgewalt über ihn hereinbrach. Aidan hielt ihn fest umschlungen, presste ihn an sich, wühlte sein Gesicht in seine Halsbeuge und rammte sich mit aller Kraft in ihn hinein. Als er sich schließlich entlud, hatte er ihn gebissen, in den Hals, wie sich ein Kater im Nacken des Weibchens verbeißt, wenn er es nimmt. Es erschreckte Joe, aber es faszinierte ihn auch, eine solche Macht über Aidan zu besitzen.
    Grinsend desinfizierte er die Wunde und legte ein großes Pflaster auf. Dann zog er einen von Aidans schwarzen Rollkragenpullis an. Er roch so wunderbar nach ihm. Sein Duft würde ihn den ganzen Tag begleiten. Nachdenklich betrachtete er das zerwühlte Bett.
    Er misstraute dem Glück, es war so flüchtig wie hochprozentiger Alkohol, allerdings auch genau so berauschend, musste er zugeben.
    Den Gedanken verdrängend, kochte er sich Kaffee und rief ein Taxi. Sein alter Ford stand noch vor dem Revier.

    ***
    Aidan telefonierte gerade mit Michael Frost und traute seinen Augen nicht, als Joe grinsend und stolz wie ein König mit einer Krone aus weißem Verbandsleinen das Revier betrat.
    „Irgend etwas tut sich hier bei den Docks.", klang es aus dem Hörer. „Ein Mann mit einem Maschinengewehr steht vor einem der Lagerhäuser. Es liegt in einer ziemlich heruntergekommenen Ecke der Docks, und doch sind hier ein paar sehr teure Schnellboote vertäut. Könnte sein, dass wir sie gefunden haben …“

Aidan hörte nicht richtig zu, beobachtete nur, wie Joe von den sonst so coolen Cops stürmisch begrüßt wurde. Jeder wollte ihm auf die Schulter klopfen, jeder wollte wissen, wie alles passiert war und was sie mit ihm im Krankenhaus gemacht hatten. Wie er so schnell wieder auf die Beine gekommen war.
    „ ... also werden wir erst einmal hier bleiben und die Sache weiter beobachten. Wenn sich was tut, rufe ich wieder an."
    „Geht klar, vielen Dank für den Anruf, Michael.", murmelte Aidan zerstreut und legte auf, während er zusah, wie Joe grinsend antwortete und so richtig in seinem Element war. Viel hätte nicht gefehlt, dachte Aidan sarkastisch, und

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