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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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endlich mal eine gute Nachricht. Kommt ihr allein damit klar?" „Natürlich, bleib ruhig zuhause. Wir können das."
    Aidan lachte. „Davon bin ich überzeugt. Was von Ralston gehört?" „Da tut sich nichts. Wir haben ihm lückenlos folgen können, aber nichts Verdächtiges gesehen. Auch die fünf Staatsanwälte verhalten sich völlig unverdächtig, und das Abhören von Ralstons Telefon hat nichts erbracht."
    „Hab ich mir schon gedacht. Der rechnet immer mit so etwas und weicht für wichtige Telefonate auf andere Möglichkeiten aus. Also gut, dann komme ich morgen früh ins Büro. Wenn was ist, ich hab das Handy bei mir. Ihr kennt ja die Nummer."
    „Alles klar, Aidan, dann bis morgen."
    Aidan legte auf, ging zurück ins Schlafzimmer und zog sich so leise wie möglich an. Joe wachte trotzdem auf. „Wohin gehst du?", fragte er verschlafen und rieb sich die Augen.
    „Zum Arzt, ich lass mich testen."
    „Testen?"
    „Ja, verdammt, auf HIV, ich will nicht immer und ewig mit Kondomen hantieren, wenn ich mit dir schlafe."
    „Immer und ewig ...?"
    „Ja, ich möchte mit dir zusammenbleiben. Hast du was dagegen?" „Ich hab noch nicht darüber nachgedacht. Das geht alles ziemlich schnell. Findest du nicht, dass du ..."
    „Hey, ich will dich nicht unter Druck setzen. Ich lasse mich sowieso regelmäßig untersuchen und ziehe den Termin nur ein wenig vor."
    „Und ich? Ich könnte auch infiziert sein, obwohl ich immer Kondome verwendet habe."
    „Du gehst doch regelmäßig zur Blutspende, wie jeder brave Cop, nicht wahr?" Joe nickte.
    „Na also, da wird dein Blut getestet. Die hätten dir schon gesagt, wenn was nicht in Ordnung gewesen wäre."
    „Das ist drei Monate her." Joe wälzte sich aus dem Bett. „Ich gehe mit dir. Gleiches Recht für alle. Wenn wir Freunde sind, gehen wir auch überall gemeinsam hin."
    Aidans Herz schlug schneller. Zusammenhalten durch dick und dünn, das war ein Traum, der jetzt vielleicht in Erfüllung ging. Wenn das wirklich so war, wenn Joe tatsächlich bei ihm blieb, zu ihm hielt ... Aidan wurde plötzlich bewusst, wie dümmlich er grinste. Nie zuvor hatte er so gefühlt, hatte auch nur in Erwägung gezogen, bei jemanden zu bleiben. Jedenfalls nicht länger als für den Sex unbedingt notwendig. Doch dann war Joe angeschossen worden und die Angst, ihn zu verlieren, hatte ihm die Augen geöffnet. Er liebte ihn, Joe war seine große Liebe, das war ihm spätestens gestern klar geworden. In seine geheiligten vier Wände ließ er niemand hinein, nicht einmal Paul. Joe war der erste, den er mitgenommen hatte und er würde bleiben, wenn es nach ihm ginge. Joe ... er ging ihm unter die Haut, tief unter die Haut.

    ***

„Wie geht es deinem Kopf?", fragte Aidan, als sie später wieder zusammen im Bett lagen. Er wollte ihn küssen, mit ihm schlafen, aber überforderte er ihn damit nicht? Joe musste sich erholen, hatte eine schwere Verletzung hinter sich und eine Gehirnerschütterung. Brauchte das nicht noch Zeit?
    Joe hatte sich morgens beim Arzt gleich neu verbinden lassen. Aber Aidan hatte nichts über seinen Zustand erfahren. Schließlich war er ja nicht mit Joe verwandt. Hatte kein Recht, Fragen zu stellen. Verdammt, das musste sich ändern. Bei Joes gefährlichem Beruf ... was war, wenn er schwer verletzt wurde und Aidan nicht zu ihm konnte? Vielleicht sollten sie nach England auswandern. Da konnte man wenigstens heiraten.
    Diese verdammte Intoleranz hier in den USA ging ihm schwer auf die Nerven, wobei San Francisco noch die liberalste Stadt war. Ein Richter hatte vor ein paar Jahren einige Hundert schwule und lesbische Paare getraut. Doch Busch zerstörte ihre Hoffnungen, hob alles wieder auf und erklärte die Trauscheine für nichtig. Ungerührt fuhr er mit seiner bornierten Politik fort. Was er damit den Menschen antat, die sich weiterhin verstecken mussten und nicht füreinander einstehen durften, war ihm egal. Für ihn galt nur, was in der Bibel – im alten Testament stand, denn Jesus hatte Toleranz gelehrt, indem er zu den Aussätzigen, Huren und den Reichen gleichermaßen ging. Selbst in der Tierwelt gab es schwule Pärchen. Wenn Gott gewusst hätte, dass es die Natur und nicht der freie Wille war, die ihn dazu brachte, Männer zu lieben, hätte er ihm bestimmt keine Steine in den Weg gelegt. Er musste grinsen. War Gott nicht allwissend? Die Bibel war eben nur ein Buch.
    Das alles übersah Busch jedoch geflissentlich.
    Und was zum Teufel hatte denn überhaupt die Religion mit der

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