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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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in meinem Betrieb zu suchen? Sie schleppen mir alle Akten weg und legen die Produktion lahm."
    McCarthy fuchtelte erregt mit seinen Händen in der Luft herum, aber irgendwie hatte Aidan den Eindruck, diese ganze Aufregung sei nur gespielt. „Das können Sie nicht machen. Das kostet Millionen."
    „Setzen Sie sich! In meinem Büro wird nicht gebrüllt, Mr. McCarthy. Und zu Ihrer Information, das sind nicht meine Männer. Das ist die Drogenfahndung, die Ihren Betrieb durchsucht. Und was sie suchen und weshalb sie es bei Ihnen suchen, werden sie Ihnen wohl gesagt haben. So weit ich weiß, sind in zweien Ihrer Container Kokainverstecke gefunden worden. Sie machen Ihrem Ruf alle Ehre, für jede erdenkliche Fracht Spezialcontainer herzustellen, Mr. McCarthy.“
    Aidan hatte alle Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen.

„Soso, die Drogenfahndung. Sie wollen mir also weiß machen, das Kokain hätte nichts mit Arlenas Tod und Ihren Ermittlungen zu tun?", fragte Jack, und diesmal war seine Erregung echt. Aidan sah, welche Mühe es ihm bereitete, sich zu bezwingen und seine Stimme zu senken. Schließlich setzte er sich abrupt.
    Callaghan seufzte. „Das habe ich nicht gesagt."
    „Ich habe das Rauschgift jedenfalls nicht geschmuggelt. Die Container sind vor zwei Jahren genau nach Kundenwunsch gebaut und legal verkauft worden.", sagte McCarthy leise und klang irgendwie frustriert.
    „Ja, und zwar an eine Firma, die über drei Ecken einem gewissen Ralston gehört, den wir in Verdacht haben, Kokain in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln. Wollen Sie behaupten, nichts von dem Zweck gewusst zu haben, dem sie dienten?"
    Jack McCarthy stutzte. „Ja, das will ich allerdings."
    „Nun, das zu beurteilen, werden wir dem Gericht überlassen müssen. Und es sieht ganz und gar nicht gut aus für Sie. Das gibt so einige Jährchen Knast, wenn Sie mich fragen. Und so ein knackiger Bursche wie Sie wird sicherlich viel Anklang bei den Gefängnisinsassen finden."
    Aidan sah überrascht auf. Diese Masche passte gar nicht zu Callaghan. Er musste schon ziemlich verzweifelt sein, um jemanden auf die Art zu erpressen. Doch Callaghan grinste nur anzüglich und verschränkte genüsslich seine Hände über seinem nicht vorhandenen Bauch wie nach einer guten Mahlzeit. Es schien, als genieße er es, McCarthy auseinander zu nehmen. „Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass Ralston die Container bei Ihnen in Auftrag gegeben hat und dass Sie genau wussten warum. Ich könnte mich natürlich für Sie verwenden, wenn es zur Anklage kommt, vor allem, wenn sich das Gericht statt dessen auf ein viel interessanteres Verfahren konzentrieren könnte."
    „Ich verstehe.", sagte McCarthy.
    Aidan war erstaunt, an ihm nicht das leiseste Anzeichen von Angst oder auch nur Sorge zu entdecken. Nur Wut und tiefe Trauer verdunkelten seine schönen Augen.
    Callaghan schien das auch zu spüren, denn er fuhr fort: „Ich weiß nicht so recht, ob Sie mich richtig verstehen. Die Angelegenheit ist deshalb so brisant, weil für uns feststeht, dass Arlena Dunkirk und Leeland Daucher ermordet worden sind. Ihr Tod steht meiner Meinung nach in direktem Zusammenhang mit Ralstons
    Organisation. Die ganze Sache spitzt sich im Augenblick ziemlich zu. Wenn ich richtig liege, wird Ralston sich bald von hier absetzen. San Francisco wird ihm zu heiß, könnte ich mir denken. Ich kann Ihnen also leider keinerlei Bedenkzeit mehr lassen ... Sie kommen spät, Mr. McCarthy, sehr spät. Sie werden sich hier und jetzt entscheiden müssen. Entweder mindestens fünfzehn Jahre Knast oder eine Bewäh- rungsstrafe und die Beweise, die wir haben wollen."
    Zu ihrer aller Erstaunen richtete sich Jack McCarthy mit grimmig entschlossenem Gesicht in seinem Stuhl auf. „Nein, Callaghan, die Dinge liegen ein wenig anders, als Sie annehmen. Meine Wahl liegt lediglich zwischen verschie- denen Todesarten, und ich weiß noch nicht genau, für welche ich mich entscheide." Er erhob sich. „Es tut mir Leid, wenn ich Sie belästigt habe. Guten Tag, meine Herren." Er nickte ihnen zu und verließ das Büro viel ruhiger, als er es betreten hatte.

„So viel zu meiner letzten Hoffnung, doch noch etwas gegen Ralston in die Hand zu bekommen.", stöhnte Callaghan.
    Aidan und Joe sahen sich betroffen an. Was hatte McCarthy damit gemeint, zwischen verschiedenen Todesarten wählen zu müssen?
    Callaghan war in einer ziemlich bedrückten Stimmung. Er schob zerstreut den Aktenstapel auf seinem Schreibtisch beiseite und

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