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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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vor sich ging. Sogar ich konnte das erkennen.
    »Hört mal, es gibt wirklich Wichtigeres«, sagte ich, und Pam nickte. Eric wirkte überrascht, seine Haltung spannte sich an. So war er sich selbst schon wieder ähnlicher, wachsamer und intelligenter.
    »Diese Frau kam hier einfach hereingeschneit, weil sie geschickt wurde«, fuhr ich fort.
    Die Vampire sahen einander an und zuckten gleichzeitig die Achseln. »Ich habe sie vorher noch nie gesehen«, sagte Eric.
    »Und ich dachte, sie wäre mit Felipes Leuten hier«, fügte Pam hinzu.
    »Am Tor zur Wohnanlage hält ein neuer Mann Wache.« Ich sah vom einen zum anderen. »Wo ist denn Dan Shelley hin, ausgerechnet heute Abend? Und dann ruft mich erst Pam an und sagt, dass ich um neun kommen soll, und kurz darauf meldet sich Mustapha noch mal und sagt, dass ich erst eine Stunde später hier sein soll. Eric, diese Frau hat doch bestimmt irgendwie anders geschmeckt, oder?«
    »Ja.« Er nickte langsam. »Ich spüre die Wirkung noch immer. Sie schmeckte besonders …«
    »So als hätte sie eine Art Zusatz im Blut gehabt?« Ich unterdrückte eine erneute Welle des Schmerzes und der Wut.
    »Ja«, bestätigte er. Er stand auf, und man sah ihm an, dass ihm das Stehen nicht leichtfiel. »Ja, so als wäre sie ein Werwolf-Elfen-Cocktail gewesen.« Er schloss die Augen. »Lecker.«
    »Wenn du nicht so hungrig gewesen wärst«, warf Pam ein, »wärst du über eine solch günstige Gelegenheit sicher stutzig geworden.«
    »Ja«, gab er zu. »Mein Kopf ist noch immer nicht ganz klar, aber ich verstehe, was du meinst.«
    »Sookie, was hast du in ihren Gedanken gelesen?«, fragte Pam.
    »Sie bekam Geld dafür. Aber sie hatte Angst, dass sie sterben würde.« Ich zuckte die Achseln.
    »Ist sie aber nicht.«
    »Nein, ich bin noch rechtzeitig hier gewesen und habe das, was ein Blutsaugen mit tödlichem Ausgang hätte werden können, unterbrochen. Stimmt’s, Eric? Hättest du aufhören können?«
    Es war ihm unendlich peinlich. »Wahrscheinlich nicht. Ich hatte meine Selbstkontrolle schon fast verloren. Es war ihr Geruch. Als sie auf mich zukam, wirkte sie so normal. Nun ja, attraktiv wegen des Werwolfbluts, aber in keiner Weise irgendwie besonders. Und ich habe ihr bestimmt kein Geld angeboten. Und dann plötzlich …« Er schüttelte den Kopf und schluckte schwer.
    »Warum war sie dann plötzlich so viel attraktiver?« Auf Pams Pragmatismus war immer Verlass. »Moment. Tut mir leid. Wir haben keine Zeit, uns im Warum und Wozu zu verlieren. Wir müssen das heute Nacht noch lösen, wir drei.« Sie sah erst mich an und dann Eric. Ich nickte noch einmal. Eric reagierte mit einem knappen Kopfnicken. »Gut«, sagte sie. »Sookie, du bist gerade noch rechtzeitig gekommen. Diese Frau war nicht zufällig hier. Und sie roch und schmeckte auch nicht zufällig so. Hier gehen heute Abend jede Menge Dinge vor sich, die nach einer Verschwörung riechen. Meine Liebe, auch wenn ich mich noch einmal wiederhole – du musst deinen persönlichen Schmerz für heute Nacht vergessen.«
    Ich sah Pam ganz direkt in die Augen. Wenn ich nicht in das Schlafzimmer gekommen wäre, hätte Eric diese junge Frau wohl ausgesaugt, und die Frau selbst hatte damit gerechnet. Ich hatte den leisen Verdacht, dass hier etwas absichtlich arrangiert worden war, um Eric auf frischer Tat zu ertappen – oder besser gesagt, mit frischem Blut an den Fangzähnen.
    »Geh dir die Zähne putzen«, sagte ich zu ihm. »Schrubbe richtig. Und wasch dir auch das Gesicht. Und dann spül das Waschbecken mit jeder Menge Wasser gründlich aus.«
    Eric mochte es überhaupt nicht, wenn man ihm sagte, was er tun sollte. Doch ihm war vollkommen klar, welchem Zweck das alles diente. Er ging ins Badezimmer, ließ die Tür aber offen stehen. Pam sagte: »Ich geh mal nachsehen, was unsere speziellen Gäste treiben«, und verschwand den Flur entlang im Wohnraum, aus dem beständig leise Musik herübergeklungen war.
    Sich das Gesicht mit einem Handtuch abtrocknend, kam Eric ins Schlafzimmer zurück. Er wirkte wieder viel wachsamer, viel präsenter, zögerte aber, als er mich allein dastehen sah. Beziehungsprobleme waren Eric im Grunde fremd. Den kleinen Hinweisen und Erinnerungen, die er gelegentlich mal preisgab, hatte ich entnommen, dass er in all den sage und schreibe Jahrhunderten sexueller Abenteuer stets das Sagen gehabt hatte und den Frauen nur eine Antwort geblieben war: »Was immer du willst, du großer wunderbarer Wikinger.« Er hatte auch ein, zwei

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