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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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So ist das eben, wenn man mit einem Vampir zusammen ist.« Ich zuckte die Achseln und versuchte, lässig zu wirken.
    »Sie waren also unglücklich darüber, und jetzt ist sie tot«, sagte Detective Ambroselli und sah in ihr Notizbuch, um den dramatischen Effekt noch zu steigern. Sie hielt uns alle für einen Haufen lausiger Lügner. »Laut Aussage von Ms Dodson hat Ms Ravenscroft dem Opfer gedroht.«
    Eric warf einen finsteren Blick auf Cherie Dodson, der auch durch die Glaswände des abgetrennten Büros eindeutig wahrzunehmen war. Und ihr Wrestlerfreund T-Rex sah sie in demselben Augenblick fast genauso unglücklich an wie Eric. Obwohl ich mich etwas anstrengen musste, bekam ich doch den Kern seiner Gedanken mit. T-Rex wusste, was seine Freundin der Polizei erzählte. Cheries Auskunftsfreude entsprach nicht so ganz T-Rex’ moralischem Kodex. Thad Rexfords Gedanken waren sehr interessant, und ich hätte gern noch etwas länger darin herumgelesen; doch plötzlich ergriff Eric meine Hand und drückte sie auf eine Weise, die er wohl für sanft hielt. Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich mich nach ihm um. Er wusste genau, dass ich abgelenkt gewesen war, doch er fand, dass ich meine Gedanken nicht schweifen lassen sollte.
    »Ich habe der Frau geraten, die Stadt zu verlassen, ja«, sagte Pam unerschütterbar. »Das halte ich nicht für eine Drohung. Hätte ich ihr drohen wollen, dann wohl eher mit den Worten: ›Ich werde Ihnen den Kopf abreißen.‹«
    Detective Ambroselli holte einmal tief Luft. »Warum haben Sie ihr geraten, die Stadt zu verlassen?«
    »Sie war unverschämt geworden und hatte Sookie beleidigt, mit der ich gut befreundet bin, und Eric, meinen Boss.«
    »Was hat sie denn gesagt, das so beleidigend war?«
    Das sollte besser ich beantworten. Aus Pams Mund würde es nur arrogant klingen. Okay, Pam konnte auch arrogant sein . »Sie fand es ziemlich aufregend, dass Eric Blut von ihr getrunken hatte.« Ich zuckte die Achseln. »Und sie schien zu meinen, das würde sie zu etwas Besonderem machen. Es passte ihr nicht, dass Eric sie aufforderte zu gehen, als ich auftauchte. Da Eric ihr Blut getrunken hatte, glaubte sie vermutlich, nun würde er auch Sex haben wollen mit ihr und ich würde … na ja, Sie wissen schon … mitmachen.« Es fiel mir nicht leicht, das auszusprechen, und es war offenbar auch nicht schön anzuhören, dem Gesicht nach zu urteilen, das Detective Ambroselli zog.
    »Und das wollten Sie nicht?«
    »Also ehrlich, es war, als hätte das Schweinekotelett, das mein Freund gerade aß, mich beleidigt«, schob ich noch hinterher, war dann aber klug genug, den Mund zu halten.
    Eric lächelte mich an. Ich hätte eine Menge gegeben, um ihm dieses Lächeln aus dem Gesicht zu wischen. Erst als Detective Ambroselli kurz abgelenkt war, weil ihr Handy klingelte, konnte ich sein Lächeln erwidern. Er verstand meinen Gesichtsausdruck gut genug. Seine Mundwinkel senkten sich. Über seine Schulter hinweg sah ich Bill unverkennbar erfreut dreinblicken.
    »Ms Ravenscroft, Sie haben Kym Rowe also aufgefordert zu gehen, und sie starb«, sagte Ambroselli und nahm damit die Befragung wieder auf. Aber sie schien nichtmehr ganz so konzentriert auf Pam zu sein wie zuvor. Ich konnte sehen, dass sie kurz davor war, den Raum zu verlassen.
    »Ja, das stimmt«, sagte Pam. Sie hatte genau wie ich Ambrosellis Körpersprache gelesen und betrachtete sie nachdenklich.
    »Bleiben Sie bitte, wo Sie sind. Ich muss noch einmal in Mr Northmans Haus fahren und etwas überprüfen.« Detective Ambroselli war bereits auf den Beinen und griff nach ihrer Umhängetasche. »Givens, sorgen Sie dafür, dass alle hierbleiben, bis ich sage, dass sie gehen können.«
    Und dann verschwand sie, einfach so.
    Givens, ein Mann mit einem ausgemergelten, eingefallenen Gesicht, wirkte sehr unglücklich. Er rief ein paar weitere Leute herein – alles Männer, wie mir auffiel – und ordnete jeder Gruppe von uns jeweils einen zu. »Und wenn einer zur Toilette muss, schicken Sie jemanden mit, lassen Sie sie nicht allein gehen«, befahl er dem korpulenten Mann, der für unsere kleine Gruppe zuständig war. »Sie ist die Einzige, bei der ’s überhaupt nötig sein könnte«, fügte er hinzu und zeigte auf mich.
    Gelangweilt drehte ich meinen Stuhl herum, um die Vampire aus Nevada zu beobachten. Felipe, Horst und Angie schienen eine Menge Erfahrung mit der Polizei zu haben. Schweigend saßen sie beieinander, auch wenn ein leicht herabhängender Mundwinkel

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