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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hatte nichts zu verlieren gehabt.
    Es wurde natürlich ordentlich aufgebauscht, dass sie im Vorgarten eines »prominenten Vampirgeschäftsmanns« gefunden worden war, der an diesem Abend »Partygäste«gehabt hatte. Eric und sein uneingeladener Gast wurden so richtig durch die Publicity-Maschinerie gedreht. Und mindestens ein Bild von T-Rex im Wrestlingtrikot war auch dabei. Die Wörter »Muskelprotz« und »durchgeknallt« kamen einem in den Sinn. Ich schlug die zweite Seite auf, wo der Artikel weiterging. Kyms trauernde Eltern posierten mit einer Bibel und einem Strauß Wiesenmargeriten in Händen, die Kyms Lieblingsblumen gewesen seien, wie sie sagten. Ziemlich verlogen das Ganze, fand ich, auch wenn ich mich deshalb gleich der Arroganz bezichtigte.
    Ich hatte den Artikel noch nicht zu Ende gelesen, als das Telefon wieder klingelte. Nanu, dachte ich, rief Eric etwa zurück, nachdem er Zeit genug gehabt hatte, um sich so richtig in seine Wut auf mich hineinzusteigern? Doch an der Nummer auf dem Display erkannte ich, dass Sam dran war.
    »Hey«, sagte ich.
    »Was ist gestern Abend passiert?«, fragte er. »Ich habe mir gerade die Nachrichten aus Shreveport angesehen.«
    »Ich bin zu Eric gegangen wegen seiner Vampirgäste von außerhalb«, begann ich ihm die Kurzfassung zu erzählen. »Diese Kym Rowe hat das Haus kurz nach meinem Eintreffen verlassen. Eric hatte Blut von ihr getrunken.« Ich hielt kurz inne, um mich zu sammeln. »Dann hat Bill sie tot auf dem Rasen vorm Haus gefunden. Es könnte gut sein, dass das alles inszeniert wurde … Ach, verdammt, natürlich wurde es inszeniert. Die Leiche wurde dort sicher nur abgelegt oder so was. Die Polizei hatte von einem anonymen Anrufer schon erfahren, dass in Erics Vorgarten eine Leiche liegt, noch ehe er selbst davon wusste.«
    »Weißt du, wer es getan hat?«
    »Nein«, sagte ich. »Wenn ich wüsste, wer sie ermordet hat, hätte ich es gestern Nacht der Polizei erzählt.«
    »Selbst wenn der Mörder Eric wäre?«
    Das verschlug mir einen Moment lang die Sprache. »Käme auf die Umstände an. Würdest du Jannalynn anzeigen?«
    Ein langes Schweigen. »Käme auf die Umstände an«, sagte er schließlich.
    »Sam, manchmal glaub ich, wir lassen uns einfach für dumm verkaufen«, sagte ich, doch dann hörte ich meine eigenen Worte. »Moment, ich rede natürlich nicht von dir! Nur von mir!«
    »Aber du hast recht«, erwiderte er. »Jannalynn … nun, sie ist toll, aber an manchen Tagen habe ich den Eindruck, als hätte ich mir mehr zugemutet, als ich vertragen kann.«
    »Erzählst du ihr alles, Sam?« Wie viel vertrauten andere Paare einander an? Ich brauchte etwas Feedback. Allzu viele Beziehungen hatte ich selbst ja noch nicht gehabt.
    Er zögerte. »Nein«, gab er schließlich zu. »Tu ich nicht. Wir haben die ›Ich liebe dich‹-Phase noch nicht erreicht, aber selbst wenn … nein.«
    Meine Gedanken machten eine Kehrtwende. Moment mal. Laut Alcide hatte Jannalynn ihm erzählt, dass sie Sam einen Heiratsantrag machen wolle. Es klang aber ganz und gar nicht so, als würde Sam damit rechnen, wenn sie einander noch nicht mal ihre Liebe gestanden hatten. Da konnte etwas nicht stimmen. Irgendjemand log hier oder wurde getäuscht. Plötzlich sagte Sam: »Sookie?«, und ich bemerkte, dass sich ein Schweigen ausgebreitet hatte, während mir all das durch den Kopf gegangen war.
    »Dann ist es also nicht nur bei Eric und mir so«, sagteich hastig. »Unter uns, Sam, ich glaube, dass Eric mir ein paar ziemlich wichtige Dinge verschweigt.«
    »Und was ist mit dem, was du ihm verschweigst? Sind das auch wichtige Dinge?«
    »Ja, wichtig schon, aber nicht … persönlich.« Ich hatte Eric nichts von Hunter erzählt, meinem kleinen Großcousin, der wie ich Gedanken lesen konnte. Und auch nicht davon, welche Sorgen ich mir über die Ansammlung all der Elfen in Monroe machte. Ich hatte versucht, mit Eric über die Elfen-Situation zu reden, doch es war unverkennbar gewesen, dass für ihn die Vampirpolitik zurzeit oberste Priorität hatte. Und das konnte ich ihm nicht mal vorwerfen.
    »Dir geht’s aber gut, Sookie, oder? Ich verstehe nicht so ganz, was du mit ›nicht persönlich‹ meinst. Alles, was dir widerfährt, ist doch persönlich.«
    »Persönlich sind für mich … die Dinge, die nur ihn und mich etwas angehen. Etwa ob ich glücklich bin darüber, wie er mich behandelt, oder ob ich finde, dass er sich mehr um mich kümmern oder mich zur Hochzeit von Jason und Michele begleiten

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