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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Arbeitsplatz kann eine Menge ausmachen.
    Sams Pick-up stand vor seinem Wohnwagen, als meine Schicht zu Ende war, doch ich fuhr einfach nach Hause. Sam und ich mussten miteinander reden, stimmt, aber nicht heute Abend.
    Unterwegs hielt ich noch beim Supermarkt an und kaufte die Zutaten für das Essen zu Taras Rückkehr. Ich hatte JB die Nachricht, dass ich etwas vorbeibringen würde, auf die Mailbox seines Handys gesprochen, und nur um ganz auf der sicheren Seite zu sein, hatte ich sie auch noch auf dem Festnetzanschluss hinterlassen.
    Und so begann ich in meinem kühlen und leeren Haus zu kochen. Ich tat mein Allerbestes, um wirklich nur an die Zubereitung des Essens zu denken. Es sollte einfach und nahrhaft sein. Ich machte einen Hackbraten mit Ei, einen Nudelsalat und einen Topf Karottengemüse für Tara und JB. Und weil die Brombeeren im Laden zu verlockend ausgesehen hatten, backte ich auch noch einen Brombeerstreuselkuchen. Bei all der Kocherei zweigte ich auch immer gleich etwas für Dermot und mich ab. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, dachte ich stolz.
    Ein lächelnder JB öffnete mir die Tür des kleinen Hauses in der Magnolia Street und half mir dann dabei, das Essen hereinzutragen. Während ich in der Küche hantierte und den Ofen anstellte, um den Hackbraten und das Karottengemüse noch etwas stärker anzuwärmen, kehrte der stolze Vater in das winzige Kinderzimmer zurück. Als ichauf Zehenspitzen ebenfalls hineinschlich, sah ich Tara und JB in die beiden Bettchen hineinstarren, die diese erstaunlichen winzigen Wesen beherbergten. Ich gesellte mich zu den Bewunderern.
    Noch ehe ich fragen konnte, sagte Tara: »Sara Sookie du Rhone und Robert Thornton du Rhone.«
    Einen Augenblick lang blieb mir regelrecht das Herz stehen. »Du hast sie nach mir benannt?«
    »Es ist ihr zweiter Name. Ich kenne nur eine Sookie, und das bist du. Wir werden sie Sara nennen. Aber wir wollten, dass dein Name ein Teil ihrer Identität wird.«
    Ich weigerte mich einfach, noch einmal loszuheulen, gebe aber zu, dass ich mir wieder die Augen abtupfen musste. JB klopfte mir auf die Schulter und lief dann hinaus, um ans Telefon zu gehen, bevor das Klingeln noch die Schlafenden störte. Tara und ich schlossen uns in die Arme. Und da die Babys ruhig weiterschliefen, schlichen wir uns schließlich auch hinaus und gingen ins Wohnzimmer. Wir fanden kaum Platz wegen all der Blumensträuße und Babygeschenke, die den Raum anfüllten – ja, sogar das ganze Haus. Tara war sehr, sehr glücklich. Und JB auch. Ihr Glück durchdrang alles, und ich hoffte, es möge für immer anhalten.
    »Sieh mal, was dein Cousin uns vor zwei Wochen geschenkt hat«, sagte Tara. Sie hob einen bunt leuchtenden Karton in die Höhe, der (wie der Aufdruck besagte) ein »Baby Gym« enthielt. Wie bitte, Fitnesstraining für Babys? Ich war etwas verwirrt. Doch Tara erklärte, dass es ein Spielbogen sei, unter den man das Baby legte, damit es mit seinen Händchen nach all den bunten Spielsachen greifen könne, die daran hingen. Sie zeigte mir die Abbildung.
    »Wow«, rief ich. »Das hat Claude euch geschenkt?« Ich konnte mir Claude einfach nicht vorstellen, wie er ein Geschenk aussuchte, einpackte und in dieses Haus hier brachte. Er mochte Babys wirklich gern – wenn auch nicht zum Verspeisen, wie Bellenos vielleicht vorschlagen würde. Aber Bellenos würde doch sicher nicht wirklich … nein, das wollte ich mir nicht mal vorstellen.
    Sie nickte. »Ich glaube, ich habe die Dankeskarte erst vor Kurzem an deine Adresse geschickt.«
    Schieb sie besser in das flirrende Luftloch in meinem Wald, dachte ich, laut aber sagte ich: »Prima, die kommt bestimmt noch an.«
    »Sookie, ist alles okay mit dir?«, fragte Tara plötzlich. »Du scheinst nicht ganz du selbst zu sein.«
    Taras Glück mit meinen Problemen zu belasten war das Letzte auf der Welt, was ich tun wollte. Und in ihren Gedanken konnte ich lesen, dass sie eigentlich auch keine schlechten Neuigkeiten hören wollte. Dennoch hatte sie gefragt, und das bedeutete auch schon eine ganze Menge. »Oh, mir geht’s gut«, sagte ich also. »Ich habe letzte Nacht bloß schlecht geschlafen, das ist alles.«
    »Ach, hat etwa dieser große Wikinger dich wieder wach gehalten?« Tara warf mir einen wahrlich verschmitzten Blick zu, und wir lachten beide, auch wenn es mir schwerfiel, es aufrichtig klingen zu lassen.
    Das Abendessen für die beiden sollte inzwischen warm genug sein, und sie brauchten etwas Zeit für sich. Sie

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