Cocktail fuer einen Vampir
haben scheinst.«
Eric wirkte betroffen. »Ich habe nie mit einer anderen Frau geschlafen, seit ich dich zur Ehefrau nahm«, sagte er hochfahrend.
Ich konnte nicht anders, dazu fiel mir nur ein, dass das doch wahrlich große Zeiträume unberücksichtigt ließ – aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um detailliertere Fragen zu stellen.
Bill saß da wie eine Statue. Und einen Augenblick lang dachte ich an die Zwickmühle, in der er sich befand. Eric war so offensichtlich schlechter Laune, dass alles, was Bill sagte, nur gegen ihn ausgelegt werden würde.
Eine Ablenkung musste her, auch wenn mich Unmut erfasste, weil ich die Situation mal wieder entschärfen musste. »Was ist eigentlich los mit dir?«, fragte ich. »Ist im Fangtasia irgendwas schiefgelaufen?«
Erics Miene entspannte sich nur unmerklich. »Nichts läuft richtig«, sagte er. »Felipe und seine Leute sind immer noch in der Stadt. Er könnte mich immer noch anklagen wegen des Mordes an Victor. Und gleichzeitig ist nicht zu übersehen, wie entzückt er ist, dass wir Victor umgebracht haben. Er hat gerade ein langes Gespräch unter vier Augen mit Freyda geführt. Mustapha ist immer noch verschwunden. Die Polizei ist im Fangtasia aufgetaucht, um mich noch mal zu befragen. Sie wollten, dass ich ihnen erlaube, mein Grundstück mit Leichenspürhunden abzusuchen. Ich musste Ja sagen, aber es macht mich fuchsteufelswild.Wie dämlich müsste ich sein, um auf meinem eigenen Grundstück jemanden zu begraben? Das Haus haben sie auch noch einmal durchsucht. T-Rex kam heute Abend mit diesen beiden Frauen ins Fangtasia und benahm sich, als wenn er mein bester Freund wäre. Die Frauen haben auf der Toilette Drogen genommen. Thalia hat sie etwas zu energisch aufgescheucht und Cherie die Nase gebrochen. Und ich werde ihren Krankenhausaufenthalt bezahlen müssen, obwohl sie versprochen hat, nicht zu erzählen, wie es passiert ist, wenn wir der Polizei nicht sagen, dass sie Drogen nimmt.«
»Du meine Güte«, sagte ich sanft. »Und dann kommst du ins Haus deiner Freundin und siehst sie zusammen mit einem anderen Mann einen Computerbildschirm anstarren . Du hast wirklich einen fürchterlichen Abend hinter dir, du armer Kerl.«
Bill hob eine Augenbraue, um mir zu signalisieren, dass ich etwas zu dick auftrug.
Ich ignorierte ihn. »Ach, hätte ich dich doch nur mal getroffen oder länger als eine halbe Minute gesprochen, dann hätte ich dir erzählen können, dass Mustapha hier aufgetaucht ist«, säuselte ich in meinem süßlichsten Tonfall. »Und ich hätte dir auch erzählt, was er gesagt hat.«
»Erzähl es mir jetzt«, sagte Eric in einem sehr viel neutraleren Tonfall. »Bitte.«
Okay, er hatte sich bemüht. Also erzählte ich noch einmal die Geschichte von Mustaphas Besuch, seiner Warnung vor Jannalynn und seiner Sorge um Warrens Sicherheit.
»Bill und Heidi müssen also den Geruch dieser Jannalynn aufnehmen, dann werden wir erfahren, ob sie es war, die Kym Rowe zu meinem Haus gebracht und zu Mustapha geschickt hat. Und wenn wir ihn – oder auch seinenFreund Warren – finden, werden wir erfahren, warum er in diesen Plan verwickelt war, und sie werden uns sagen können, worum es überhaupt geht. Sookie, würde Sam diese Jannalynn anrufen, wenn du ihn darum bittest?«
Mir klappte der Kiefer herunter. »Es wäre schrecklich, wenn ich ihn bitten würde, sie herzuschicken, nur um sie auszuspionieren. Das tu ich nicht.«
»Aber du verstehst doch, dass es das Beste für uns alle wäre«, insistierte Eric. »Bill oder Heidi geht auf sie zu, schüttelt ihr die Hand – dann haben sie ihren Geruch, und wir wissen es. Sam muss doch gar nichts weiter tun, nur das. Um alles andere werden wir uns kümmern.«
»Und was wäre dieses ›alles andere‹?«
»Was meinst du wohl?«, warf Bill ungeduldig ein. »Sie hat Informationen, die wir dringend benötigen, und sie scheint eine Schlüsselfigur des Plans zu sein, Eric in einen Mordfall zu verwickeln. Diese Frau ist höchstwahrscheinlich selbst eine Mörderin. Wir müssen sie zum Reden bringen.«
»Auf dieselbe Weise, wie die Werwölfe dich in Mississippi zum Reden gebracht haben, Bill?«, schnauzte ich.
»Kann es dir nicht völlig egal sein, ob diesem Miststück etwas passiert?« Eric hob fragend die blonden Augenbrauen.
»Ist es auch«, erwiderte ich, ohne zu zögern. »Ich kann sie nicht ab.«
»Was ist dann dein Problem?«
Darauf hatte ich keine Antwort.
»Es liegt daran, dass wir Sam mit hineinziehen
Weitere Kostenlose Bücher