Cocktails fuer drei
ein wenig rot zu werden.
»Die Familie hat es bezahlt«, sagte er und wandte sich ab. »Komm, ich hab Wein gefunden.«
Sie saßen draußen, tranken Wein und sahen sich an, wie die Sonne unterging und Wind aufkam. Als es frischer wurde, rückte Candice auf der Holzbank näher an Ed heran, und er legte einen Arm um sie. Es war so friedlich. Ganz anders als in London, dachte Candice. Ihre Gedanken drifteten eine Weile vor sich hin, landeten bei Heather und hoben gleich wieder ab, bevor der Schmerz in ihre Gedanken dringen konnte. Es hatte ja keinen Sinn, darüber nachzudenken, sagte sie sich. Es hatte keinen Sinn, alles noch einmal zu durchleben.
»Ich will gar nicht wieder zurück«, hörte sie sich sagen.
»Müssen wir ja nicht. Wir können auch über Nacht hierbleiben«, sagte Ed.
»Wirklich?«
»Das Haus gehört mir«, sagte Ed und drückte Candice an sich. »Wir können bleiben, solange wir wollen.«
Kapitel Neunzehn
Drei Tage später war Maggie endlich so weit, Charles Allsopp anzurufen, um anzukündigen, dass sie wieder arbeiten wollte. Sie wartete, bis Paddy zum morgendlichen Kaffee kam, dann reichte sie ihr Lucia und einen ganzen Stapel von Immobilienangeboten.
»Ich möchte professionell klingen«, erklärte sie. »Ohne heulendes Baby im Hintergrund.«
»Gute Idee«, sagte Paddy fröhlich. »Sind das hier noch mehr Häuser in London?«
»Kam heute früh. Die Häuser, die in Frage kommen, habe ich rot angekreuzt.«
Maggie wartete, bis Paddy Lucia vorsichtig ins Wohnzimmer getragen hatte, dann wählte sie die Nummer von Allsopp Publications.
»Hallo«, sagte sie, sobald sich jemand meldete. »Charles Allsopp, bitte. Hier ist Maggie Phillips.« Dann strahlte sie vor Freude. »Ja, danke, es geht mir gut, Doreen. Ja, der Kleinen geht es auch gut. Sie ist ein wahrer Schatz.«
Vom Wohnzimmer aus fing Paddy Maggies Blick auf und lächelte sie ermutigend an. Das, dachte sie, während sie einen rosaroten Plüsch-Kraken vor Lucias grapschenden Händen baumeln ließ, das ist die eigentliche Maggie. Selbstbewusst und fröhlich, hat alles im Griff. Sucht die Herausforderung.
»Du wirst mir fehlen, Lucia«, flüsterte Paddy, ließ das Baby nach ihren Fingern greifen und daran ziehen. »Du wirst mir fehlen. Aber ich glaube, du wirst dort glücklicher sein. Oder was meinst du?« Paddy nahm eines der Immobilienangebote und las die Beschreibung, versuchte, ihren Schreck über den winzigen Garten und die fett gedruckte, ungeheure Summe ganz oben auf der Seite zu verbergen. Für so viel Geld bekäme man hier in der Gegend … dachte sie, dann lächelte sie über sich selbst. Für so viel Geld bekäme man hier in der Gegend The Pines . Und man sah ja, wohin das geführt hatte.
»Ja, ich freue mich auch darauf, Charles«, konnte sie Maggie in der Küche sagen hören. »Und ich werde mich gleich mal bei Justin melden. Oh, das würden Sie tun? Vielen Dank.« Sie blickte auf, sah Paddy an und hielt einen Daumen hoch. »Er scheint sehr nett zu sein!«, flüsterte sie. »Er hat sogar vorgeschlagen, dass ich mir zu Hause einen Computer einrichte, damit ich … Oh, hallo, Justin«, sagte sie mit lauterer Stimme. »Ich wollte mal hören, wie es so läuft.«
»Wollen wir dir einen Computer besorgen?«, sagte Paddy lächelnd zu Lucia. »Würde dir das gefallen?« Sie kitzelte Lucias Bauch und freute sich daran, wie das Baby vor Vergnügen gluckste. »Möchtest du mal so klug werden wie deine Mama? Möchtest du …«
»Wie bitte?«, bellte Maggies Stimme aus der Küche, und Paddy und Lucia zuckten zusammen. »Du hast was ?«
»Du meine Güte«, sagte Paddy. »Ich möchte wissen …«
»Und sie hat keinerlei Erklärung abgegeben?« Maggie stand auf und stampfte wütend in der Küche hin und her. »Hat sie, ja? Und dem bist du nachgegangen, oder?« Maggies Stimme wurde kälter. »Verstehe. Und niemand hat daran gedacht, mich zurate zu ziehen?« Es entstand eine Pause. »Nein, ich bin nicht böse, Justin. Ich bin stinksauer.« Noch eine Pause. »Justin, deine Stichproben interessieren mich einen Scheißdreck.«
»Du meine Güte!«, sagte Paddy noch einmal und sah Lucia betreten an.
»Ja, ich stelle deine Führungskompetenz in Frage, Justin!«, schrie Maggie. »Ehrlich gesagt hast du überhaupt keine!« Sie knallte den Hörer auf und sagte wütend: »Wichser!« Dann nahm sie das Telefon wieder in die Hand und tippte eine Nummer.
»Herrje«, flüsterte Paddy. »Ich frage mich, was da wohl …«
»Komm schon«, sagte Maggie
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