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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Kanzlei von Strawson & Co., trank Tee aus einem zarten Porzellantässchen und wünschte sich, ihre Hand würde nicht jedes Mal so sehr zittern, wenn sie es abstellte. Die Räume mit ihren dicken Teppichen strahlten eine gewichtige Stille aus, einen soliden Wohlstand und eine Ehrbarkeit, die ihr das Gefühl gab, billig und fadenscheinig zu sein, obwohl sie eines der teuersten, nüchternsten Outfits trug, die sie besaß. Das Büro, in dem sie sich befand, war klein, aber eindrucksvoll – mit schweren, eichenen Bücherschränken und einer gedämpften Atmosphäre, als wären sich selbst die Wände ihres vertraulichen Inhalts bewusst.
    »Ich bin sehr froh, dass Sie sich entschieden haben zu kommen«, sagte Neil Cooper.
    »Ja, nun«, sagte Roxanne knapp. »Am Ende hat die Neugier gesiegt.«
    »Wie so oft«, sagte Neil Cooper und nippte an seinem eigenen Tässchen.
    Er war viel jünger, als Roxanne erwartet hatte, mit ernster, zurückhaltender Miene, als wollte er sie nicht enttäuschen. Als wollte er die Hoffnungen der geldgeilen Geliebten nicht zerstören. Roxanne fühlte sich direkt gedemütigt und stellte ihre Tasse ab.
    »Hören Sie«, sagte sie, aggressiver als beabsichtigt. »Bringen wir es hinter uns, ja? Ich habe nichts erwartet, also – was es auch sein mag – ich unterschreibe dafür und mache mich wieder auf den Weg.«
    »Ja«, sagte Neil Cooper vorsichtig. »Nun, ganz so einfach ist es leider nicht. Wenn ich Ihnen nur den Testamentsnachtrag vorlesen dürfte, den der verstorbene Mr Allsopp kurz vor seinem Ableben abgefasst hat …«
    Er nahm einen schwarzen Lederordner, schlug ihn auf und raffte einige Papiere zusammen. Als Roxanne seinen reglosen, professionellen Gesichtsausdruck sah, wurde ihr ganz plötzlich etwas bewusst.
    »Oh Gott«, sagte sie mit bebender Stimme. »Er hat mir etwas zugedacht, oder? Etwas von Bedeutung. Was ist es? Bestimmt kein Geld.«
    »Nein«, sagte Neil Cooper und sah sie mit leisem Lächeln an. »Kein Geld.«
    »Wir haben genug Geld«, sagte Hamish und nahm einen Schluck von dem Tee, den Ed gemacht hatte. »Im Grunde sind wir wohlhabend. Nachdem meine Eltern sich getrennt hatten, hat meine Mum Derek geheiratet. Er ist … na ja, er hat richtig Kohle. Er hat mir den Wagen da geschenkt …« Er deutete aus dem Fenster auf einen schicken, neuen Alfa Romeo, der draußen neben Eds BMW parkte. »Er ist wirklich gut zu uns. Zu uns beiden.«
    »Oh«, sagte Candice. Sie rieb sich die Wangen, versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und diese frappierende Nachricht zu verdauen. Sie saß am Tisch, Hamish gegenüber, und jedes Mal, wenn sie ihn ansah, erkannte sie Heather in seinem Gesicht. Heathers kleiner Bruder. Sie hatte nicht mal gewusst, dass Heather einen Bruder hatte. »Aber … wieso hat Heather als Kellnerin gearbeitet?«
    »So was macht sie ständig«, sagte Hamish. »Sie fängt irgendwelche Mal- oder Schreibkurse an, und dann schmeißt sie alles hin und nimmt irgendeinen Scheißjob an, damit wir anderen uns schuldig fühlen.«
    »Oh«, sagte Candice wieder. Sie kam sich blöd und schwerfällig vor, als hätte ihr Gehirn zu viele Informationen zu verarbeiten.
    »Ich wusste, dass sie bei dir eingezogen war«, sagte Hamish. »Und ich dachte mir schon, dass sie irgendwas im Schilde führte. Ich habe ihr gesagt, dass sie einfach mit dir darüber sprechen soll. Du weißt schon – die Sache klären. Aber sie wollte nicht auf mich hören.« Er machte eine Pause und sah Candice an. »Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie so weit gehen würde …« Er schwieg und nahm noch einen Schluck Tee.
    »Also … hat sie mich tatsächlich gehasst«, sagte Candice, die Mühe hatte, leise und ruhig zu bleiben.
    »Oh Gott«, sagte Hamish und atmete scharf aus. »Das ist …« Er schwieg einen Moment. »Nicht dich«, sagte er. »Nicht dich als Person. Aber …«
    »Aber das, woran ich sie erinnere.«
    »Du musst das verstehen. Was dein Dad getan hat … es hat unsere Familie zerstört. Mein Dad war ein Wrack. Er hat fast den Verstand verloren. Und meine Mum wurde damit nicht fertig, also …« Hamish stockte. »Und es war leicht, deinem Vater die ganze Schuld zu geben. Aber wenn ich heute so daran denke … ich glaube, es wäre sowieso passiert. Es war nicht gerade so, als hätten meine Eltern eine besonders tolle Ehe geführt.«
    »Aber Heather war anderer Meinung?«, fragte Candice zaghaft.
    »Heather hat nicht so richtig mitbekommen, wie meine Eltern die ganze Zeit gestritten haben. Sie dachte, die

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