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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sie mitbringen sollen! Die kleine Süße.« Doreen stieß das Mädchen an, das neben ihr am Tisch saß – eine schüchterne Rothaarige, die Maggie nicht kannte. »Das ist Maggie, von der ich dir erzählt habe«, sagte sie zu dem Mädchen. »Maggie, das ist Julie. Hatte gestern ihren ersten Tag am Empfang.«
    »Hallo, Julie«, sagte Maggie höflich. »Doreen …«
    »Und ist sie ein braves kleines Mädchen? Ich wette, sie ist ein echter Schatz.«
    »Sie ist … sie ist wunderbar«, sagte Maggie. »Aber, Doreen, eigentlich bin ich hier, um mit Justin zu sprechen. Würdest du ihn kurz anrufen?«
    »Ich glaube nicht, dass er da ist«, sagte Doreen überrascht. »Er ist mit Mr Allsopp irgendwo hingegangen. Ich will mal nachsehen.« Sie drückte einen Knopf und sagte: »Hallo, Alicia? Doreen hier.«
    »Verdammt!«, sagte Maggie und sah Roxanne an. »Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass er nicht da sein könnte.«
    »Offenbar wird er in einer Stunde wieder hier sein«, sagte Doreen, als sie aufblickte. »Die beiden sind auf einer Layout-Präsentation.« Maggie starrte sie an.
    »Wozu das denn? Was für eine Layout-Präsentation?«
    »Frag mich nicht.«
    Maggie biss die Zähne zusammen und sah Roxanne an. »Nett, dass sie mich auf dem Laufenden halten«, sagte sie. »Wahrscheinlich gestalten sie gerade die ganze Zeitschrift um, ohne mir was davon zu erzählen.«
    »Und was machen wir jetzt?«, sagte Roxanne.
    »Wir warten«, sagte Maggie entschlossen.
    Eine Stunde später war Justin immer noch nicht zurück. Maggie und Roxanne saßen auf Ledersesseln im Foyer, blätterten in alten Ausgaben des Londoner herum und sahen jedes Mal zur Tür, wenn sie aufging. Manche waren Besucher, die ihnen höflich interessierte Blicke zuwarfen, andere waren Mitarbeiter, die herüberkamen, um Maggie freundlich zu begrüßen und sie zu fragen, wie es dem Baby ging.
    »Das nächste Mal, wenn mich jemand danach fragt«, raunte Maggie Roxanne zu, während ein Pulk von Marketingleuten zu den Fahrstühlen ging, »sage ich, es steckt in meiner Handtasche.«
    Roxanne antwortete nicht. Sie war ganz fasziniert von einem Foto von Candice, auf das sie in einer alten Ausgabe vom Londoner gestoßen war. Unsere Autorin Candice Brewin hat sich die Not der Alten in Londoner Krankenhäusern angesehen , stand über dem Artikel. Und daneben sah sie Candice’ rundes Gesicht, die Augenbrauen leicht hochgezogen, als wäre sie überrascht. Roxanne betrachtete das vertraute Foto, als wäre es das erste Mal, und spürte einen scharfen Schmerz in ihrer Brust, als ihr dieser unschuldige Gesichtsausdruck auffiel. Candice sah nicht aus wie eine kampfbereite Reporterin. Sie sah aus wie ein kleines Mädchen.
    »Roxanne?«, sagte Maggie. »Alles okay?«
    »Wir hätten es kommen sehen müssen«, sagte Roxanne mit zitternder Stimme. Sie legte die Zeitschrift beiseite und sah Maggie an. »Wir wussten, dass diese Schlange nichts Gutes im Schilde führte. Wir hätten … ich weiß nicht.« Sie wischte sich übers Gesicht. »Candice warnen sollen oder irgendwas.«
    »Wir haben es doch versucht, oder?«, sagte Maggie. »Candice hat sie ständig in Schutz genommen.«
    »Aber wir hätten trotzdem irgendwas tun müssen. Wir hätten versuchen können, sie zu beschützen, statt tatenlos zuzusehen, wie sie auf direktem Weg in …«
    »Was hätten wir denn tun können?«, fragte Maggie vernünftig. »Wir wussten ja nichts. Ich meine, mal ehrlich, im Grunde war es reine Instinktsache. Wir mochten diese Frau einfach nicht.«
    Sie schwiegen. Ein paar Geschäftsleute kamen ins Foyer, sahen Maggie und Roxanne an und steuerten auf den Empfang zu.
    »Was glaubst du, wo sie ist?«, fragte Roxanne und sah Maggie mit ernster Miene an. »Sie ist schon seit Tagen weg. Menschen verschwinden doch nicht einfach so.«
    »Ich … ich weiß nicht«, sagte Maggie. »Bestimmt geht es ihr gut. Wahrscheinlich macht sie … Urlaub oder so«, fügte sie wenig überzeugend hinzu.
    »Wir hätten für sie da sein sollen«, sagte Roxanne leise. »Ich werde mir nie verzeihen, dass ich so schroff zu ihr war. Oder auch zu dir.« Sie sah zu Maggie auf. »Ich hätte für dich da sein sollen, als es dir schlecht ging.«
    »Das konntest du nicht wissen«, sagte Maggie verlegen. »Woher hättest du es wissen sollen?«
    »Aber das meine ich ja gerade!«, sagte Roxanne aufgebracht. »Wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben … oder … einander etwas vorspielen. Keine von uns sollte jemals das Gefühl haben,

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