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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Seiten waren wichtiger gewesen. »Mach ich gleich«, sagte sie.
    »Hmm.« Er drehte sich mit seinem Stuhl herum und sah sie an. »Es ist nicht das erste Mal, dass du spät dran bist, oder?«
    »Doch, ist es!«, sagte Candice entrüstet. »Und es ist nur eine Liste. Es ist doch kein Leitartikel für die Titelseite.«
    »Hmm.« Nachdenklich musterte Justin sie, und Candice spürte, dass sie vor Wut ganz starr wurde.
    »Und wie gefällt dir deine Aufgabe als kommissarischer Chefredakteur?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    »Sehr gut«, sagte Justin und nickte feierlich. »Wirklich sehr gut.« Er setzte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch und drückte die Fingerspitzen aneinander. »Ich sehe mich hier als …«
    »Daniel Barenboim«, sagte Candice, bevor sie es verhindern konnte, und verkniff sich ein Lachen. »Entschuldige«, flüsterte sie.
    »Troubleshooter«, sagte Justin und warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Ich beabsichtige, eine Reihe von Stichproben durchzuführen, um systeminterne Probleme zu lokalisieren.«
    »Was für Probleme denn?«, sagte Candice. » Gibt es denn systeminterne Probleme?«
    »Ich analysiere die Herstellung dieser Zeitschrift, seit ich hier die Macht übernommen habe …«
    Die Macht!, dachte Candice verächtlich. Als Nächstes krönte er sich zum Kaiser.
    »… und mir sind mehrere Pannen aufgefallen, die Maggie offenbar noch gar nicht bemerkt hat.«
    »Tatsächlich?« Candice verschränkte die Arme und schenkte ihm den unbeeindrucktesten Blick, den sie zustande brachte. »Du meinst also, du bist nach zwei Wochen ein besserer Chefredakteur als Maggie.«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Justin tat, als überlegte er. »Wie wir alle wissen, besitzt Maggie außerordentliche Talente und Qualitäten …«
    »Ja, nun, Ralph scheint auch dieser Ansicht zu sein«, warf Candice loyalerweise ein. »Immerhin hat er ihr eine Magnum-Flasche Champagner geschickt.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Justin und lehnte sich bequem auf seinem Sessel zurück. »Du weißt, dass er sich in zwei Wochen zur Ruhe setzt?«
    »Bitte?«
    »Ich habe es gerade heute Morgen gehört. Offenbar möchte er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen«, sagte Justin. »Es sieht also danach aus, als würden wir einen neuen Chef bekommen. Anscheinend soll sein ältester Sohn übernehmen. Nächste Woche will er uns alle kennenlernen.«
    »Ach, du Schande«, sagte Candice erschrocken. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass das überhaupt im Gespräch war.« Sie runzelte die Stirn. »Weiß Maggie davon?«
    »Das möchte ich bezweifeln«, sagte Justin leichthin. »Wieso sollte sie? Sie hat ganz andere Sorgen.« Er nahm einen Schluck Kaffee, dann warf er einen Blick über ihre Schulter hinweg durch die Glasscheibe ins Redaktionsbüro. »Diese Freundin von dir macht sich übrigens gut.«
    »Wer, Heather?«, fragte Candice und leuchtete vor Stolz. »Ja, sie ist gut, nicht? Hab ich dir doch gesagt.« Sie wandte sich um, folgte Justins Blick, sah Heather und lächelte.
    »Neulich kam sie mit einer ausgezeichneten Idee für einen Artikel zu mir«, sagte Justin. »Ich war beeindruckt.«
    »Ach ja?«, sagte Candice und wandte sich ihm interessiert zu. »Was denn für eine Idee?«
    »Late Night Shopping«, sagte Justin. »Wir ziehen es ganz groß auf.«
    »Was?« Candice starrte ihn nur an.
    »Wir bringen es in der Lifestyle-Rubrik. Schicken einen Fotografen in ein Einkaufszentrum, interviewen ein paar Shopper …« Fragend betrachtete Justin ihre verblüffte Miene. »Was ist denn? Findest du die Idee nicht gut?«
    »Doch, natürlich!«, rief Candice und merkte, wie ihr ganz heiß wurde. »Aber …« Sie stockte. Was konnte sie sagen, ohne dass es so aussah, als wollte sie Heather Schwierigkeiten machen?
    »Was?«
    »Nichts«, sagte Candice langsam. Sie drehte sich um und sah durch die Scheibe, aber Heather war nicht mehr da. »Das … das ist eine tolle Idee.«
    Heather stand mit Kelly, der Redaktionssekretärin, bei der Kaffeemaschine. Kelly war ein sechzehnjähriges Mädchen mit langen, knochigen Beinen und einem schmalen Gesicht mit leuchtenden Augen. Und sie war stets begierig auf den neuesten Klatsch und Tratsch.
    »Du hattest heute Morgen viel zu tun«, sagte sie und drückte auf den Knopf für die heiße Schokolade. »Ich hab gesehen, dass du wie wild getippt hast!« Heather lächelte, dann lehnte sie sich an die Kaffeemaschine. »Du hast Candice haufenweise Zeugs geschickt, stimmt’s?«, fügte Kelly hinzu.
    Abrupt

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