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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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blickte Heather auf.
    »Ja«, sagte sie vorsichtig. »Woher weißt du das?«
    »Ich hab deine E-Mails bimmeln hören!«, sagte Kelly. »Den ganzen Morgen habt ihr zwei hin- und hergebimmelt!« Sie lachte fröhlich und nahm ihren Styroporbecher mit der heißen Schokolade.
    »Das stimmt«, sagte Heather nach einem Moment. »Das hast du gut beobachtet.« Sie drückte den Knopf für Milchkaffee. »Weißt du, worum es bei diesen vielen E-Mails ging?«, fragte sie leise.
    »Worum denn?«, fragte Kelly interessiert.
    »Candice meint, ich soll ihr alles rüberschicken, was ich mache, damit sie es checken kann«, flüsterte Heather. »Jedes einzelne Wort, das ich schreibe.«
    »Du machst Witze!«, sagte Kelly. »Warum tut sie das?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Heather. »Wahrscheinlich findet sie, dass ich es allein nicht kann oder so …«
    »Die hat ja Nerven!«, sagte Kelly. »Das würde ich mir nicht gefallen lassen.« Sie pustete an ihrer heißen Schokolade. »Ich hab diese Candice noch nie so richtig gemocht.«
    »Wirklich?«, sagte Heather und rückte etwas näher heran. »Kelly, was machst du eigentlich heute in der Mittagspause?«
    Roxanne saß mit Ralph an ihrem kleinen Esstisch und blickte ihn über ihren Berg von B œ uf Stroganoff hinweg vorwurfsvoll an.
    »Du musst aufhören, mir so leckeres Essen zu kochen!«, sagte sie. »Sonst werde ich noch dick und rund.«
    »Blödsinn«, sagte Ralph, nahm einen Schluck Wein und strich mit der Hand an Roxannes Oberschenkel entlang. »Sieh dir das an. Du bist perfekt.«
    »Du hast leicht reden«, sagte Roxanne. »Du hast mich nicht im Bikini gesehen.«
    »Ich habe dich schon in viel weniger als einem Bikini gesehen.« Ralph grinste sie an.
    »Am Strand, meine ich!«, sagte Roxanne ungeduldig. »Neben all den Fünfzehnjährigen. Auf Zypern war alles voll davon. Schrecklich dürre Dinger mit langen Beinen und riesigen, rehbraunen Augen.«
    »Ich steh nicht auf braune Augen«, sagte Ralph entgegenkommend.
    »Du hast selbst braune Augen«, erinnerte ihn Roxanne.
    »Ich weiß. Steh ich trotzdem nicht drauf.«
    Roxanne lachte und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, hob ihre Füße an und legte sie auf Ralphs Schoß. Als er anfing, sie zu massieren, spürte sie, dass ihr Herz den nächsten kleinen Hüpfer machte – vor Hoffnung, vor Aufregung. Ralph hatte dieses Treffen unerwartet arrangiert. Vor ein paar Tagen hatte er sie mit einem Blumenstrauß überrascht. Sie bildete es sich nicht ein – er benahm sich tatsächlich anders. Seit sie von Zypern zurück war, hatte er sich verändert. Hoffnung sprudelte in Roxanne wie Brausepulver in einem Glas Limonade, und sie spürte, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete.
    »Wie war denn deine Reise überhaupt?«, fügte er hinzu, während er ihre Zehen streichelte. »Ich habe noch gar nicht gefragt. Wie immer?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Roxanne. Sie griff nach ihrem Weinglas und nahm einen großen Schluck. »Aber du glaubst nicht, was passiert ist: Nico Georgiu hat mir einen Job angeboten.«
    »Einen Job?« Ralph starrte sie an. »Auf Zypern?«
    »In dieser neuen Hotelanlage, die er gerade baut. Marketing Manager oder so.« Roxanne schüttelte ihr Haar und sah Ralph provozierend an. »Er bietet mir einen guten Deal. Was meinst du? Soll ich annehmen?«
    Im Laufe der Jahre hatte sie ihn mit so etwas schon oft geärgert. Sie sprach von Jobs in Schottland, in Spanien, in Amerika – manche echt, andere erfunden. Zum Teil tat sie es aus Spaß und zum Teil, weil sie ihm dringend vor Augen führen wollte, dass sie sich bewusst und nicht aus Mangel an Gelegenheit dafür entschieden hatte, bei ihm zu bleiben. Wenn sie ganz ehrlich mit sich war, hatte sie ihm in letzter Zeit auch wehtun wollen. Sie wollte sehen, wie er ein langes Gesicht machte, wie er für einen kurzen Moment diesen Schmerz spürte, den sie jedes Mal empfand, wenn er sie allein ließ.
    Heute jedoch war es beinah ein Test. Eine Herausforderung. Eine Möglichkeit, ihn dazu zu bewegen, dass er wieder über die Zukunft sprach.
    »Er hat mir sogar eine Kiste mit Tangerinen geschickt«, fügte sie hinzu und deutete auf die Obstschale, in der sich eine orangefarbene Pyramide stapelte. »Es muss ihm also ernst sein. Was meinst du?«
    Sie dachte, er würde lächeln und sagen: »Na, das kann er sich abschminken«, wie er es normalerweise tat. Sie wünschte sich, er würde ihre Hände nehmen und sie küssen und noch einmal fragen, wo sie in einem Jahr sein wollte. Doch

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