Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
ernst. »Spesen manipulieren.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Eines dieser kleinen Vergehen, die nichts ausmachen. Aber weißt du, Candice: Es macht sehr wohl was aus.«
    »Das weiß ich doch!«, rief Candice frustriert. »Hör auf, mich wie ein kleines Kind zu behandeln! Ich weiß, dass es was ausmacht. Aber ich habe das nicht getan, okay?«
    Sie holte tief Luft, versuchte, die Ruhe zu bewahren – doch sie kam sich vor wie ein Fisch an Deck, der sich in Panik hin und her warf, um zu begreifen, wie er dorthin gekommen war.
    »Und was ist das hier?« Justin deutete auf die Spesenformulare.
    »Die muss jemand anders ausgefüllt haben. Und dann hat er meine Unterschrift gefälscht.«
    »Aber warum sollte jemand so was tun?«
    »Ich … ich weiß nicht. Aber guck doch mal genau hin, Justin! Das ist nicht meine Handschrift. Sie sieht nur so aus!« Eilig blätterte sie weiter. »Vergleich doch mal dieses Formular mit … dem hier!« Sie hielt Justin die beiden Vordrucke hin, doch er schüttelte den Kopf.
    »Du willst mir also weismachen, dass irgendjemand – aus Gründen, die noch zu klären wären – deine Unterschrift gefälscht hat.«
    »Ja!«
    »Und du hast nichts davon gewusst.«
    »Nein!«, sagte Candice. »Natürlich nicht!«
    »Gut«, sagte Justin. Er seufzte, als wäre er enttäuscht von ihrer Antwort. »Und als dir die Spesen vor einer Woche überwiesen wurden – Spesen, von denen du angeblich nichts weißt – und unerklärlicherweise ein Batzen Geld auf deinem Konto auftauchte, hast du selbstverständlich auf den Irrtum hingewiesen und es umgehend zurückgezahlt.«
    Ungerührt sah er sie an, und Candice konnte ihn nur anglotzen und spürte, wie ihre Wangen rot anliefen. Wieso hatte sie sich nicht nach dem Geld erkundigt? Wieso war sie nicht ehrlich gewesen? Wie hatte sie so … so dumm sein können?
    »Mein Gott, Candice, du könntest es genauso gut zugeben«, sagte Justin müde. »Du hast versucht, den Verlag zu hintergehen, und dich dabei erwischen lassen.«
    »Hab ich nicht!«, sagte Candice und merkte, wie sich ihr die Kehle zusammenschnürte. »Justin, du weißt , dass ich so etwas nie tun würde.«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, Candice, habe ich momentan nicht das Gefühl, als würde ich dich sonderlich gut kennen«, sagte Justin.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Heather hat mir von deinen kleinen Machtspielchen mit ihr erzählt«, sagte Justin mit leicht feindseligem Unterton. »Offen gesagt bin ich überrascht, dass sie keine offizielle Beschwerde einlegt.«
    »Bitte?«, sagte Candice erstaunt. »Justin, wovon zum Teufel redest du?«
    »Schon wieder gänzlich ahnungslos?«, sagte Justin sarkastisch. »Komm schon, Candice. Wir haben sogar neulich darüber gesprochen. Du gibst doch zu, dass du Heathers Arbeit überwachst. Dass du deine Macht über sie nutzt, um sie einzuschüchtern.«
    »Ich habe ihr geholfen !«, sagte Candice empört. »Mein Gott! Wie kannst du …«
    »Wahrscheinlich kamst du dir ziemlich wichtig vor, als du Heather einen Job besorgt hast, hm?« Justin verschränkte die Arme. »Dann fing sie an, Fortschritte zu machen, und das hat dir nicht gefallen.«
    »Nein! Justin …«
    »Sie hat mir erzählt, wie schlecht du sie behandelt hast, nachdem sie mir ihre Idee für einen Artikel präsentiert hatte.« Justins Stimme wurde scharf. »Du kannst einfach nicht ertragen, dass sie Talent hat … ist es das?«
    »Natürlich nicht!«, sagte Candice erschrocken. »Justin, du verstehst das alles völlig falsch! Es ist total verdreht! Es ist …«
    Candice starrte Justin an, versuchte, ihre rasenden Gedanken zu bremsen. Das ergab doch alles keinen Sinn. Das war doch alles …
    Sie stutzte, war wie vor den Kopf gestoßen. Die Quittung für den Haarschnitt bei Michaeljohn. Das war ihre – vom Stapel auf der Frisierkommode in ihrem Schlafzimmer. Ihrem eigenen Schlafzimmer, in ihrer eigenen Wohnung. Niemand anders hätte …
    »Oh, mein Gott«, sagte sie langsam.
    Sie nahm eines der Spesenformulare, sah es sich nochmals an und merkte, wie ihr am ganzen Körper kalt wurde. Als sie es genauer betrachtet hatte, erkannte sie eine fremde Handschrift in ihrer eigenen. Heathers Handschrift. Sie blickte auf, fühlte sich krank.
    »Wo ist Heather?«, sagte sie mit bebender Stimme.
    »Im Urlaub«, sagte Justin. »Für zwei Wochen. Hat sie dir nichts davon gesagt?«
    »Nein«, sagte Candice. »Nein, hat sie nicht.« Sie holte tief Luft und strich ihre Haare aus dem feuchten Gesicht. »Justin,

Weitere Kostenlose Bücher