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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Kriegsschrei stürzte er sich in den Raum.
    King zückte die Waffe und näherte sich der Tür. Der Tunnel erbebte unter einem massiven Schlag, so dass er sich festhalten musste. Er sah sich nach Pierce um, der den Kopf schüttelte: Geh da nicht rein. Aber es musste sein. Da drinnen waren Fiona und zahllose andere Menschen festgehalten worden. Und nichts war mehr von ihnen zu hören.
    King wirbelte durch die Tür und hob seine Waffe. Sein Verstand brauchte mehrere Sekunden, um das Bild zu verarbeiten, das er vor sich sah. An Fußboden, Wänden und Decke klebten menschliche Körperteile, verschmierte Fleischfetzen und eine dicke Schicht scharlachroten Bluts.
    Inmitten des Gemetzels kämpften zwei der Vergessenen und Alexander gegen ein riesenhaftes Steinmonster, das sich aus antiken Marmorsäulen, Teilen von Gewölben und Wandfliesen zusammensetzte und eine verwitterte Büste als Kopf trug. Der Golem wirkte perfekter ausgestaltet als die, die King bisher gesehen hatte. Er war nicht nur humanoid, mit Armen, Beinen und einem Kopf, er hatte sogar Finger zum Greifen. Der Gigant stand gebückt, während ein Vergessener auf seinem Rücken hing. Der Golem griff mit den Armen hinter sich, bekam die verhüllte Gestalt jedoch nicht zu fassen.
    Alexander warf sich gegen ein Bein des Kolosses, trat es weg und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der zweite Vergessene ließ sich von der Decke auf ihn fallen, und unter dem zusätzlichen Gewicht ging der Golem zu Boden. Die Kammer erzitterte, als der tonnenschwere Koloss aufprallte und King freie Sicht auf den hinteren Teil des Raums gewährte.
    Dort stampften zwei weitere Golems auf eine große Tunnelöffnung zu. Sie flankierten einen schwarzgekleideten Mann. Er war groß, kahlköpfig und weiß. Mehr konnte man auf die Entfernung und bei den dauernden Erschütterungen nicht erkennen.
    Das war der Feind, der Mann, der gerade mehr als fünfzig unschuldige Menschen und zuvor unzählige andere auf der ganzen Welt ermordet hatte. King brannte vor Zorn. Der Mann, der Fiona und Alexanders Gefangene allesamt getötet hatte .
    Er legte an. Trotz der Distanz und seines unsicheren Stands wusste er, dass er treffen würde. »He!«, schrie er, denn er wollte das Gesicht des Mannes sehen, bevor er ihm eine Kugel verpasste.
    Während der Golem auf dem Boden darum kämpfte, unter dem starken Griff Alexanders und der Vergessenen wieder auf die Beine zu kommen, verlangsamte der Mann seinen Schritt und blieb stehen. Die Golems an seinen Seiten folgten seinem Beispiel.
    »Umdrehen!«, befahl King.
    Als der Mann mit gesenktem Kopf gehorchte, fiel Kings Blick auf ein Bündel, das er in den Armen hielt. Eine kleine, schlaffe Gestalt mit langen schwarzen Haaren.
    Fiona .
    Sofort zögerte King. Klar, den Mann zu treffen war kein Problem, aber ob er einen sauberen Kopfschuss hinbekam, konnte King nicht garantieren. Und das Risiko durfte er nicht eingehen.
    Er senkte die Waffe.
    Der Mann blickte auf und winkte King zu. Während er sich in die Dunkelheit des frisch gegrabenen Tunnels zurückzog, konnte King sein Gesicht für einen Sekundenbruchteil deutlich sehen. »Nein …«
    Pierce blickte über Kings Schulter und sah es auch. »Oh Gott.« Beide erkannten ihn.
    Richard Ridley .
    Ridley grinste sie an, während seine zwei Golems den Tunneleingang mit ihren Leibern versperrten und in ihre frühere, leblose, steinerne Form zurückkehrten. Ridley, der Irre, dessen genetische Manipulationen Bishop in einen Regenerierten verwandelt hatten, der Pierce gefoltert und der im Namen des wissenschaftlichen Fortschritts – verfügbar für den höchsten Bieter – zahllose Menschen getötet hatte, war zurück.
    Kings Gedanken rasten. Ridley musste von seiner Beziehung zu Fiona gewusst haben. Warum sonst hätte er sie entführen sollen? Seine Pflegetochter war gerade zur Geisel des bösartigsten Mannes auf dem Planeten geworden. Er kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. Er durfte sich nicht von seiner Sorge überwältigen lassen. Ridley kannte King, er wusste, wozu der Führer des Schach-teams fähig war. Er würde Fiona am Leben lassen, jedenfalls lange genug, um das zu vollenden, was immer er vorhatte.
    Ein Aufschrei riss King aus seiner Erstarrung, und er stellte fest, dass die Lage alles andere als geklärt war. Der letzte Golem hatte sich wieder aufgerappelt und schleuderte einen der Vergessenen gegen die Wand. Mit einem dumpfen Schlag fiel die Kreatur zu Boden. King bezweifelte, dass sie tot war, aber in den

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