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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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an, der verzweifelt versuchte, sich an das zu erinnern, was er über den Kongo wusste. »Früher hieß es Zaire. Zu meiner Zeit war es Belgisch-Kongo.«
    »Und warum fliegen wir dorthin?«
    »Weil ich Freunde in Kinshasa habe, die mir bei meiner Mission helfen können.«
    »Wie weit ist der Kongo denn von Äquatorialguinea entfernt?« Hadley hatte plötzlich einen Einfall. »Sie wollen doch nicht etwa das Gold höchstpersönlich ausgraben? Sind Sie verrückt?«
    »Nein, Hadley, ich will mir dort nur einen Hubschrauber ausleihen, einen Passagier abholen und nach Hause fliegen.«
    »Und was habe ich dabei zu tun?«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt, Hadley. Ich kann nicht alleine reisen.«
     
    Es war fast zwanzig Jahre her, dass Florin zum letzten Mal Afrika besucht hatte. Als die Tür des Flugzeugs aufging, ließen die Gerüche in der feuchten Abendluft und der Duft des Dschungels Bilder der Vergangenheit in ihm aufsteigen.
    Ein uniformierter Capitán der Armee betrat das Flugzeug, noch bevor jemand aussteigen durfte. Hinter ihm kam ein Afrikaner mittleren Alters in einem eleganten Seidenanzug, den er als »Mon Général« bezeichnete, und der Ehrerbietung
nach zu urteilen, mit der man ihm begegnete, schien er kein gewöhnlicher Kongolese zu sein.
    Jesús war bereits aufgestanden, als sich ihre Blicke trafen. Der Afrikaner ging direkt auf ihn zu und umarmte ihn herzlich.
    »Willkommen zu Hause«, flüsterte er dem Azteken ins Ohr. Dann schüttelten er und der Capitán Hadley die Hand, bevor sie alle zusammen die Treppe hinuntergingen. Neben dem Flugzeug parkte eine große Mercedes-Limousine. Hadley suchte sein und Florins Gepäck heraus, das direkt aus dem Frachtraum in General Massamas Wagen befördert wurde. Der Capitán setzte sich hinters Steuer und fuhr langsam zum Ausgang.
    Es gab keinerlei Formalitäten zu erledigen, keinen Zoll und keine Passkontrolle. Als sie hindurchgingen, salutierten die Männer lediglich. Dreißig Minuten später kamen sie in Massamas Haus in Kinshasa an. Es hatte keine Diskussion darüber gegeben, wo die beiden Gäste übernachten würden.
    Es war ein großes Haus im eleganten Stadtteil Gombe, mit einem großen Garten und vollständig von einer hohen Mauer umgeben. Der Capitán entschuldigte sich und verschwand. Unauffällig eilten Diener in weißen Baumwolljacken umher.
    »Geht es der Familie gut, Bienheuré?«, erkundigte sich Florin später draußen bei den Erfrischungen. Das Privatgelände ließ nicht vermuten, dass man sich in der zweitgrößten Stadt Afrikas befand. In der Nähe floss der mächtige Kongo vorbei, und an seinen Ufern konnte man die Lichter von Brazzaville jenseits der Grenze erkennen.
    »Allerdings. Drei Jungen und zwei Mädchen sind es
jetzt«, erwiderte Massama stolz. »Sie besuchen zusammen mit ihrer Mutter ihre Großmutter in Kananga. Wir haben das Haus also ganz für uns.«
    Hadley fragte sich unwillkürlich, ob die Familie absichtlich fortgeschickt worden war, damit sie Jesús nicht an seine eigene erinnerte.
    Sie sprachen kurz über ihre Zeit im Busch, hauptsächlich Hadley zuliebe, und Massama erzählte Geschichten wie jeder alte Soldat.
    »Er war ein verrückter Hund«, berichtete er lachend. »Immer hat er versucht, uns umbringen zu lassen. Aber das hat er nicht geschafft, wie man sieht.«
    »Ich bin noch nicht fertig mit dem Kämpfen«, sagte Florin und ließ sein berühmtes Lachen erklingen.
    »Dann würde ich mir jetzt Sorgen machen, wenn ich nicht wüsste, dass du scherzt«, stimmte Massama in das Gelächter mit ein.
    »Ich bin müde.« Jesús stand auf. »Können wir uns morgen weiter unterhalten, Bienheuré?«
    Hadley und Massama blieben noch ein wenig länger draußen sitzen.
    »Wissen Sie, worum es bei alldem geht, Jack?«, fragte der General.
    »Nicht genau. Ich nehme an, Sie wissen von dem Hubschrauber?«
    »Den stelle ich zur Verfügung.« Massama lächelte.
    »Dann wissen Sie mehr als ich. Mir hat Jesús nur gesagt, dass wir nach Äquatorialguinea fliegen, einen Passagier einladen und wieder zurückfliegen.«
    »Und was ist Ihre Rolle dabei, wenn ich fragen darf?«
    »Soweit ich weiß«, erwiderte Hadley mit ungläubigem
Achselzucken, »soll ich ihm nur Gesellschaft leisten. Er sagt, er sei zu alt, um allein zu reisen.«
    Darüber mussten sie beide lachen.
    »Hat er gesagt, wer sein Passagier sein würde?«
    »Nein.«
    »Ein freiwilliger Passagier?«
    »O verdammt!« Hadley richtete sich auf. »Davon bin ich ausgegangen!«
    »Eine Ladung

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