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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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antwortete Truenos. »Gibt es ein Problem?«
    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte der Polizist freundlich. »Nur eine Routineüberprüfung.«
    »Ja, sicher.«
    »Möchten Sie etwas trinken?«, lud sie Miriam ein.
    »Danke.«
    Die beiden Polizisten ließen sich im Schneidersitz nieder und nahmen dankbar das Bier aus Schwester Miriams Kühltasche an. Wie sie stammten sie aus Guantánamo, und bald stellte sich heraus, dass sich ihre Familien kannten.
    »Haben Sie nicht in Havanna gearbeitet?«, fragte sie einer der Polizisten.
    »Das tue ich immer noch«, antwortete sie.
    »Soweit ich gehört habe, arbeiten Sie für Don Raúl Castro – stimmt das?«, fragte der zweite Beamte.
    »Nein.« Sie lächelte und fügte stolz hinzu: »Mein Verlobter und ich arbeiten beide für General Florin.«
    Die Polizisten waren beeindruckt. Diejenigen im Hauptquartier, die behauptet hatten, diese Leute hätten etwas mit einem gestohlenen Auto zu tun, hatten sich ganz offensichtlich geirrt, ein Eindruck, der sich nur noch verstärkte, als sie erfuhren, dass Truenos Sergeant erster Klasse im Dienst der nationalen Revolutionsarmee war und dass er und Miriam zu Florins persönlichem Stab gehörten und bei ihm nahe Havanna wohnten.
    »Wie ist er denn so, der Azteke?«
    »Anspruchsvoll, aber fair«, antwortete Truenos.
    »Nett von ihm, Sie beide in Urlaub zu schicken.«
    »Er ist selbst im Urlaub«, erklärte Miriam. »Deshalb haben wir ja das Auto. Wir haben ihn unterwegs in Santa Cruz del Sur abgesetzt.«

    »Da bin ich noch nie gewesen«, sagte einer der Polizisten. »Ist es schön da?«
    »Wir waren nicht lange dort. General Florin wollte mit seinem Freund General Ramos zum Angeln. Vielleicht sehen wir etwas mehr, wenn wir zurückkommen, um ihn wieder abzuholen.«
    Schnell aßen sie ein Stück Kuchen, den Miriams Schwester gebacken hatte, und standen auf, um allen noch die Hand zu schütteln, bevor sie wieder zur Straße hinaufgingen. Es war zwar schön am Strand, aber da nur ein laues Lüftchen wehte und keine Wolke in Sicht war, war es selbst für Einheimische in voller Uniform doch ein wenig ungemütlich.
    Sie stiegen wieder in ihren Wagen und hielten einen Kilometer weiter neben Sierras Auto. Er hörte ihnen aufmerksam zu und verzog keine Miene, während die beiden Polizisten darum wetteiferten, ihm die gute Nachricht zu überbringen.
    Er verabschiedete sich mit einem kurzen Dank und befahl dem Fahrer, ihn wieder nach Los Caños zu bringen.
    Martin Ramos. Noch ein General, noch ein Castro-Kumpel , dachte Sierra. Noch einer von den verdammten Unangreifbaren. Aber auch über Ramos hatte Sierra eine Akte. Vielleicht kam er nicht an ihn heran, aber Ramos hatte eine Schwachstelle: Frauen. Sie würden reden.
    Angeln. Ramos hatte ein Boot. Sierra war wütend. Bootsflüchtlinge … Er stieg ins Flugzeug, sobald sie am Flugplatz ankamen.
    »Zurück nach Havanna, Sir?«, fragte der Pilot.
    »Nein. Zuerst machen wir halt in Santa Cruz.«

26
    Zum zweiten Mal fuhr Hadley mit dem Azteken auf den ihm unbekannten Straßen einer karibischen Insel herum, nur dass es dieses Mal Jamaika war und nicht Kuba.
    Die Tiburón war pünktlich angekommen, wie Florin es gesagt hatte. Schon von weitem hatte Hadley die aufrechte Gestalt des Azteken erkannt, lange bevor der Kajütkreuzer am Schwimmsteg des Sunset Beach angelegt hatte.
    Florin lächelte seinen Mitverschwörer an, während Ramos die Bugschrauben aufheulen ließ und drei verwunderten jungen Frauen eine Reihe von Befehlen zurief, die sich bemühten, die Fender über die Seite zu hängen.
    »Hadley!«, begrüßte ihn Florin herzlich, als der Motor erstarb. »Ich würde Sie ja gern auf ein kühles Cristal an Bord einladen, aber ich fürchte, dazu haben wir keine Zeit.«
    Florin trug Jeans und ein dunkelrotes Hemd. Er hatte einen kleinen Leinenrucksack auf der Schulter und während der Überfahrt eine weiße Mütze getragen, doch Hadley sah das stets präsente schwarze Barett in seinem Gürtel stecken, das diese bald ersetzen würde. Er sah aus, als wolle er an Land springen, noch bevor die Gangway ausgelegt war. Hadley schüttelte ungläubig den Kopf. Wurde dieser Mann denn nie müde?
    »Das ist Hadley, mein Freund aus England«, erklärte
Florin seinen Mitseglern. »Er spricht Spanisch, ihr könnt ihn also begrüßen.«
    Ramos schüttelte Hadley die Hand und reichte ihm Florins einziges Gepäckstück, eine olivgrüne Leinentasche für Armeeausrüstung. Die Mädchen betrachteten den dunkelhaarigen

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